Freitag, 22. April 2011

Der "feine Herr Slomka" kämpft um Platz drei

Er wurde schon als Richard Gere der Fußball-Bundesliga bezeichnet, sieht dem Schauspieler mit seinem graumelierten Haar und seinem dunklen Teint in der Tat etwas ähnlich. Doch der kühle Norddeutsche nimmt nicht gerne Rollen an. Nein, der Hildesheimer hat einen klaren Plan. Immer und immer wieder lässt er im Training mit seinen Spielern von Hannover 96 Lauf- und Passwege einstudieren, ist ein Verfechter der so genannten "Zehn-Sekunden-Regel". Von der Balleroberung bis zum Torabschluss sollen Sergio Pinto und Co. eben genau nur diese Zeit brauchen, um möglichst ein Tor zu erzielen. Beim 3:1-Erfolg gegen Bayern München zeigte 96 diesen Schachzug mit Bravour, ließ auch in einigen anderen Begegnungen dieses Können aufblitzen. "Wir haben einen Plan", sagen die niedersächsischen Profis, die dem großen FC Bayern die Qualifikation zur Champions League streitig machen wollen. Gestern siegten sie gegen den SC Freiburg - der in dieser Spielzeit alles andere als ein Abstiegskandidat ist - mit 3:1 und zogen an den Bayern, die erst am Samstag bei der Frankfurter Eintracht gefordert sind, wieder vorbei. Dass Hannover in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt schaffte und Mirko Slomka nach dem vorzeitigen Aus im DFB-Pokal so gut wie entlassen war, haben die meisten Fußballfans bereits wieder vergessen. Doch der 43-jährige studierte Mathematiker perfektionierte in dieser Krisensituation das Passspiel, stabilisierte die Abwehr und verfügt mit Didier Ya Konan über einen echten Torjäger. Es läuft rund beim Hannover'schen Sportverein (HSV), doch für Platz drei ist es leider noch zu früh. Geduld zahlt sich aber aus, auch für die 96er.

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