Donnerstag, 30. Juni 2011

Konkurrenz belebt das Geschäft – auch im Bayern-Sturm?

Dass Mario Gomez im Sturmzentrum des FC Bayern München so gut wie gesetzt ist, sollte relativ klar sein. Warum? Ganz einfach, der 25-jährige Schlaks holte sich in der abgelaufenen Spielzeit mit 28 Treffern souverän die Torjägerkrone. Zudem ist sein härtester Konkurrent bei den Bayern und in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Miroslav Klose, zu Lazio Rom gewechselt. Doch mit Nils Petersen – dem Zweitliga-Schützenkönig – ist ein interessanter junger Mann an die Säbener Straße gekommen und spricht nach den ersten Trainingseinheiten (noch ohne Mario Gomez) Klartext: „Irgendwann will ich nicht nur im Training vier Sterne auf der Brust tragen“, spielt der Neuzugang auf das (neue) Bayern-Trikot an. Dabei verliert der 22-Jährige aber nicht den Respekt vor der Nummer eins im Sturm des Rekordmeister und ergänzt in der Bild: „Mario ist momentan der beste Stürmer in Deutschland, von dem man sich durchaus etwas abschauen kann, um dann selbst mal so viele Tore zu erzielen.“ Wieder treffen und für Akzente in der bayerischen Offensive sorgen will auch ein anderer Neuling, der eigentlich gar kein Neuer ist – Ivica Olic. Acht Monate fehlte der Publikumsliebling mit einer schweren Knieverletzung schmerzlich, absolvierte zu Wochenbeginn unter Neu-Coach Jupp Heynckes seine ersten Einheiten. Und – so kennt man „Ivi“ – er gibt schon wieder Vollgas, rackert und läuft. „Ich dachte schon ein paarmal: Der stirbt gleich“, wunderte sich Gomez einst über den Kroaten. „Und dann sprintet der plötzlich wieder los.“ Da wirkt es schon bedrohlich, dass der Alterspräsident im Bayern-Angriff (Olic ist 31 Jahre jung) mit sehr deutlichen Worten noch größere Taten verspricht. „Ich habe in der Pause nicht geschlafen, sondern jeden Tag etwas gemacht. Ich komme hungriger zurück, als ich jemals war.“ Biss zeigen und Appetit mitbringen sollten die Bayern auch. Vor allem sollten sie erkennen, dass sie alle – egal wer aufläuft – mehr als 100 Prozent geben müssen. Nur so haben sie eine Chance gegen die Konkurrenz, die keine Angst (mehr) hat.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Warum der (kleine) Unterschied oft nicht so groß ist

Frauenfußball ist etwas komplett anderes als die Kickerei bei den Männern. Stimmt, das ist richtig. Die Herren spielen oft schneller, giftiger und härter – bei den Damen wirkt vieles aus Sicht des Männerauges leichtfüßiger und optisch eleganter. Nun, es gibt aber bei dieser WM im eigenen Land eine entscheidende Parallele zur Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw. Rund um die DFB-Mädels ist eine hitzige Stürmerdiskussion entbrannt. Wie im Vorjahr bei einem zunächst glück- und erfolglosen Torjäger Miroslav Klose ist Spielführerin und Stürmerin Birgit Prinz seit mehreren Wochen und Monaten ohne Erfolgserlebnis, leidet unter Ladehemmung. Im vergangenen Sommer rieten die so genannten Experten dazu, Klose nicht mit nach Südafrika zu nehmen. „Wir wissen, was Miro kann und vertrauen ihm“, sprach Löw damals Klartext. Und der Trainer sollte Recht behalten, schließlich hatte der Neu-Römer mit vier Turniertoren maßgeblichen Anteil am dritten Platz und tollen Spielen gegen England und Argentinien. Auch Prinz ist immer für ein Tor gut, weiß mit ihrer Erfahrung, was auf dem Platz zu tun ist. Das weiß auch Bundestrainerin Silvia Neid und gibt ihrer „Anführerin“ (noch) den Vorzug vor der immer stärker werdenden Alexandra Popp. „Sie ist eine Turnierspielerin“, stärkte Managerin Doris Fitschen der 33-jährigen Frankfurterin demonstrativ den Rücken. „Ich traue ihr das zu, dass sie bei dieser WM die gewohnt wichtige Rolle spielt.“ So kann Vertrauen wieder zu Selbstvertrauen werden und Birgit Prinz das zeigen, was sie am besten kann – Tore am Fließband erzielen. Schließlich war es beim EM-Finale 2009 auch sie, die mit zwei Treffern maßgeblichen Anteil am Titelgewinn hatte. „Sie würde ein Denkmal beschädigen und ihr auch nicht helfen“, kritisierte Potsdams Meistercoach Bernd Schröder auf Sport1 eine mögliche Nichtberücksichtigung der Stürmerin in der Anfangsformation in den nächsten Spielen. Meine Prognose: Die Prinz wird doch noch zur (Tor)Königin werden.

Dienstag, 28. Juni 2011

Srdjan fletscht jetzt die (Wolfs)Zähne

Ein echtes Wechselbad der Gefühle musste Srdjan Lakic in den vergangenen zwölf Bundesliga-Monaten durchmachen. Der kroatische Torjäger, der mit seinen insgesamt 16 Treffern seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern die Klasse rettete, hatte es im Geschäft Profifußball nicht einfach. Spätestens als der 27-Jährige seinen Wechsel zum VfL Wolfsburg bekannt gab, wurden „seine“ pfälzischen Fans zu „Roten Teufeln“. Sie geißelten einen bescheidenen jungen Mann für den nächsten Karriereschritt. Einen, der sicherlich in Wolfsburg mehr verdienen wird als beim FCK, aber eben auch mit größerer Konkurrenz zu kämpfen hat und sich mehr Chancen auf internationale Bewährungsproben ausgerechnet hat. Gut, im internationalen Wettbewerb sind die „Wölfe“ in der kommenden Spielzeit zwar nicht, aber langfristig stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Vor allem besser, als es am und rund um den ruhmreichen Betzenberg der Fall war, ist und sein wird. Gut, die Lauterer haben besser abgeschnitten als die Elf von Trainer Felix Magath. Aber in der kommenden Spielzeit könnte und sollte das wieder anders werden. „Wolfsburg gehört in die Spitze der Bundesliga“, stellt Lakic im Interview bei den Kollegen von Sport1 klar. „Ich hege große Ambitionen und mit Wolfsburg kann ich das erreichen.“ Da hat der angehende kroatische Nationalspieler – musste zweimal verletzt absagen – Klartext gesprochen und wird da bei Magath sicher nicht auf taube Ohren stoßen. Auch der möchte mit dem Klub aus der Autostadt wieder Gas geben – und zwar richtig. Denn zu den Abstiegskandidaten zählen die „Grün-Weißen“ nicht, auch wenn sie in der abgelaufenen Runde erst am letzten Spieltag die Klasse sicherten. Noch so ein Jahr kann sich der wirtschaftlich gesunde, aber sportlich kränkelnde Verein nicht leisten. Konditionsfanatiker „Quälix“ wird seinem Personal schon den richtigen Treibstoff in den Tank füllen. Damit alles in Wolfsburg wieder „super“ läuft.

Montag, 27. Juni 2011

DFB-Mädels können es noch (viel) besser

Es ist noch nicht alles (Schwarz-Rot-)Gold, was glänzt. Trotz des 2:1-Sieges zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft 2011 haben unsere DFB-Frauen noch Luft nach oben. Gegen die Auswahl aus Kanada mussten Spielführerin Birgit Prinz und Co. vor 73 680 Zuschauern im Berliner Olympiastadion am Ende sogar noch etwas zittern. Denn die Kanadierinnen erzielten mit einem wunderschönen Freistoßtor von Christine Sinclair vor prächtiger Kulisse in der 82. Minute den Anschlusstreffer, nachdem das Team von Bundestrainerin Silvia Neid sehr viele – oder fast zu viele – Chancen ausließ. Selbst beste Gelegenheiten wollten beim abgebrannten Offensivfeuerwerk im zweiten Durchgang nicht rein. Dabei hatten Kerstin Garefrekes (10.) und Celia Okoyino da Mbabi (42.) es mit ihren Treffern mehr als gut gemacht, sorgten für eine halbwegs beruhigende 2:0-Halbzeitführung. „Ich denke, wir sind in der ersten Halbzeit nur schwer ins Spiel gekommen, weil wir zu wenig kombiniert haben“, kritisierte die Bundestrainerin den vergleichsweise nervösen Start ihrer Mannschaft. „In der zweiten Halbzeit haben wir gut angefangen, hatten viele Chancen, haben aber vergessen, das dritte Tor zu machen.“ Das angesprochene „dritte Tor“ fiel dann doch noch, aber auf der – aus deutscher Sicht – falschen Seite. Nachdem unsere Nationalspielerinnen vor vier Jahren ohne Gegentreffer zum Titeltriumph marschierten, hatten sie nun im ersten WM-Gruppenspiel bereits das erste Tor kassiert. Feiern konnten und wollten die Gastgeberinnen trotzdem – vor allem heute. Denn Celia „Celi“ Okoyino da Mbabi feierte ihren 23. Geburtstag gemütlich mit Kaffee und Kuchen. Andere Getränke und Speisen soll es dann in gut zweieinhalb Wochen geben, am liebsten zu einem goldenen Pokal. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. „Die Abwehr stand zu tief, das Mittelfeld hing in der Luft und wir haben dadurch keine Bälle gewonnen“, fasste Torjägerin Prinz, die nach 56 Minuten für Shootingstar Alexandra Popp Platz machte, den WM-Auftakt unzufrieden zusammen. Es wäre ja auch zu schön, wenn alles von Beginn an wie am so genannten Schnürchen läuft.

Samstag, 25. Juni 2011

Bitter: Weltstar Kaka droht ein vorzeitiger Abschied

Rückschläge und bittere Niederlagen gehören zum Sportler- und Fußballerleben einfach dazu. Vor allem auf und manchmal auch abseits des grünen Rasens. Diese Erfahrung droht dem 29-jährigen Kaka mehr denn je. Der Weltstar von Real Madrid, der in den vergangenen Monaten mehr Zeit bei Ärzten und Physiotherapeuten als mit seinen Mannschaftskollegen auf dem Trainingsplatz verbracht hatte, muss bei den "Königlichen" seinen vorzeitigen Abschied befürchten. Das ist bitter und schmerzhaft für den sensiblen Techniker, kommt aber alles andere als überraschend. Trainer Jose Mourinho hat längst eine gut funktionierende Mittelfeldformation ohne den Spielmacher der brasilianischen Auswahl gefunden, für den Familienvater wäre kann Platz mehr in der Familie der Madrilenen. Doch der 29-Jährige wird schnell unterkommen, beide Klubs aus dem italienischen Mailand haben längst ihr ernsthaftes Interesse bekundet. Beim AC feierte Ricardo Izecson dos Santos Leite seine größten Erfolge, wurde beispielsweise Champions League-Sieger sowie Klubweltmeister. Von 2003 bis 2009 schoss der gläubige Christ in 193 Partien 71 Tore, stieg zum absoluten Fanliebling auf. Dieser Kreis könnte sich nun schließen, falls sich der aus Brasilia stammende Rechtsfuß für eine Rückkehr in die Modemetropole entschließt. Es wäre ihm - der trotz allen Ruhms und Geldes stets bescheiden geblieben ist - zu gönnen. Denn wenn er gesund ist, können dem Weltfußballer des Jahres 2007 nur wenige das Wasser reichen - vor allem auf dem Platz. Seine Dynamik und seine intelligente Spielweise sind doch so schön anzusehen. Und wir Freunde des runden Leders würden es begrüßen, wenn Kaka wieder zaubert .  Frei nach Andy Möller: "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien."

Freitag, 24. Juni 2011

Thomas Müller brennt auf die Revanche

Thomas Müller sagt, was er denkt - und das meistens auch richtig deutlich. Für seine nicht einmal 22 Jahre ist der Jungprofi und Shootingstar der vergangenen beiden Fußballjahre in seiner Karriere beim deutschen Rekordmeister Bayern München und in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gereift. Müller wirkt, als wäre er seit Jahren im Geschäft und einer der Dauerbrenner schlechthin. Einsatz, Leidenschaft und Spielfreude zeigt der 21-Jährige Woche für Woche, zog sich aus einem kleinen "Tief" bei den Bayern - nach der für ihn überragenden WM in Südafrika mit dem Titel des Torschützenkönigs - selbst heraus und nahm den Kampf um Platz drei an. Dieser Wille gepaart mit einer großen Portion Selbstvertrauen ist es, der den Pferdeliebhaber zu einem weiteren Ritt auf der Erfolgswelle antreibt. "Wir werden Meister. Basta!", sagte der 25-fache Torschütze in 72 Bundesligapartien  bei den Kollegen von Sport1 mehr als entschlossen. Dabei haben er und seine Bayern die Vorbereitung noch gar nicht aufgenommen. Aber: Was soll der Stürmer auch sonst sagen, schließlich will der FCB jedes Jahr Meister werden. Und noch so ein Seuchenjahr wie in der abgelaufenen Spielzeit können sich Kapitän Philipp Lahm und Co. ohnehin nicht erlauben. Mit den Neuzugängen Manuel Neuer, Rafinha und wahrscheinlich auch Jerome Boateng hat sich der Vorjahresdritte promiment verstärkt, holte mit Nils Petersen - dem Zweitliga-Schützenkönig - zudem einen interessanten Joker. Mit diesem Kader kann und muss Bayern München Meister werden. Doch vor einem Jahr hat man das auch gedacht. Bis Jürgen Klopp und seine Borussen aus Dortmund die Liga mit Offensivfußball verzauberten. "Unser Titel-Hunger ist noch lange nicht gestillt", betonte BVB-Shootingstar Kevin Großkreutz. Mal schauen, wer am Ende die Schale hochstemmt.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Die Ruhe vor dem Sturm (auf Titel Nr. 3)

Am Sonntag starten die Frauen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in das Unternehmen WM-Titel Nummer drei. Um 18 Uhr empfangen die Mädels von Bundestrainerin Silvia Neid im Berliner Olympiastadion die Damen der kanadischen Auswahl. 75.000 Fußballfans werden im Nordwesten der Hauptstadt live dabei sein, die Arena ist längst ausverkauft. Dabei hält sich die Euphorie an der Spree noch in Grenzen. Von hysterischen Anhängern - wie noch vor fünf Jahren bei der Heim-WM der Männer - vor und rund um das Teamhotel am Lützowufer ist nicht viel zu sehen. Spielführerin Birgit Prinz und Co. haben im "Esplanade" nicht nur allen erdenklichen Komfort, sondern vor allem Ruhe. Die strahlte auch Präsident Theo Zwanziger in den vergangenen Pressekonferenzen aus - er ist vom Erfolg der Weltmeisterinnen überzeugt. Ob das die Berliner auch sind? Hm, das wird man am Sonntag sehen, denn bis jetzt heißt das Motto rund um das Brandenburger Tor "Die Ruhe vor dem Sturm". Anders geht es da schon auf dem Trainingsplatz zu, auf dem die DFB-Damen erbittert um einen Einsatz von Beginn an kämpfen. Besonders in der Offensive hat sich Silvia Neid - die ihren Vertrag gerade erst bis 2016 verlängert hatte - noch nicht endgültig festgelegt. Fatmire "Lira" Bajramaj droht mehr denn je "nur" eine Reservistenrolle. Ein Zustand, mit dem sich die Neu-Frankfurterin wohl erst einmal anfreunden muss. "Es stimmt, dass mir die Leichtfüßigkeit in den letzten Wochen gefehlt hat", gestand die 23-jährige Flügelspielerin offen und selbstkritisch. Irgendwie scheint der Medienrummel der Ex-Potsdamerin mehr zuzusetzen, als sie es selbst angenommen hatte. "Ihr fehlt im Moment die Leichtigkeit des Seins", sagte Neid im Fachmagazin "Kicker". Stimmt, irgendwie ist "Lira" nicht ganz bei der Sache. Doch sie wird sich wieder fangen und mit ihren Dribblings und Pässen das Publikum verzaubern - genauso, wie sie es mit ihrem tollen Aussehen ohnehin schon tut. Also: Immer mit der Ruhe. Das Turnier könnte länger dauern.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Die Katalanen tun’s den Schwaben gleich

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“ heißt es im schönen Ländle, dem Bundesland Baden-Württemberg. Der dort lebende Mensch gilt als geizig, sparsam und äußerst tüchtig. Ja, das stimmt. Mit Geld können sie eben umgehen die Süddeutschen, drehen jeden Cent lieber zweimal um. Und dieser Weg kann durchaus Erfolg versprechen – nachzufragen bei Uli Hoeneß. Richtig, der Bayern-Präsident ist gebürtiger Schwabe aus Ulm an der Donau, machte den deutschen Rekordmeister im Laufe seiner über 30-jährigen Regentschaft zu einer wirtschaftlich gesunden Aktiengesellschaft. Nicht ganz so rosig sieht es im über 1300 Kilometer entfernten Barcelona aus. Dort ist der katalanische Champions League-Sieger aus der spanischen Hafenstadt hochverschuldet, steht mit 364 Millionen Euro (!) Miese da. Kein Grund für den Topklub um Lionel Messi und Co. den dicken Rotstift anzusetzen. Nein, der FCB rüstet für seine europäische Vorherrschaft im Profifußball weiter auf, holte mal eben für schlappe 38 Millionen den chilenischen Torjäger Alexis Sanchez. Hm, interessante Politik bei der Schuldenlast. Aber gut, wir wollen „Barca“ die Fähigkeit zu sparen ja nicht ganz absprechen. „Chef-Schwabe“ und Vereinspräsident Sandro Rosell schaute sich bei Hoeneß in München doch was ab. Ab sofort wird rund um die Geschäftsstelle im Camp Nou ein eiserner Kurs zur Kostenreduzierung gefahren. Wie das? Rosell verbietet Farbkopien. Ja, richtig gelesen. Ab sofort wird beim Titelsammler von der Costa Brava nur noch in schwarz-weiß auf Papier vervielfältigt. Ein genialer Schachzug von Alexandre Rosell i Feliu, wie der 47-jährige Sandro Rosell mit vollem Namen heißt. Damit erhofft man sich bei den „Blau-Roten“ – laut den Kollegen von Sport 1 – eine Ersparnis von bis zu 30 000 Euro pro Jahr. Nicht schlecht. Das ist immerhin ein „Vierhundertstel“ (!) des Jahressalärs von Messi. Ok, der gute Wille zählt. Jeder hat doch mal mit einer ganz kleinen Spardose angefangen.

Dienstag, 21. Juni 2011

Der Meister empfängt die Nordlichter

Der erste Spieltag im deutschen Fußball-Oberhaus ist seit heute Vormittag terminiert. Dabei kommt es gleich zu attraktiven und prestigeträchtigen Partien. So empfängt der Meister Borussia Dortmund den Hamburger SV. Eine brisante Begegnung, schließlich lieferten sich beide Mannschaften in der abgelaufenen Spielzeit hochklassige Duelle. Weiter südlich muss der Dortmunder Nachbar und Erzrivale Schalke 04 beim VfB Stuttgart antreten. Keine leichte Aufgabe und zwar für beide nicht. Denn in der Vorsaison blieben die Schwaben unter Wert, kämpften lange gegen den Abstieg. Auch die "Königsblauen" leisteten sich in der Bundesliga den ein oder anderen Fehltritt, auch wenn es in der Champions League mit dem Viertelfinaleinzug gegen Manchester United ein echtes Highlight setzte. Noch besser lief es für die Elf von Coach Ralf Rangnick im DFB-Pokal, als die Schalker dem MSV Duisburg im Finale nicht den Hauch einer Chance ließen. Nicht den Hauch einer Chance lassen wollen die Stars des FC Bayern München dem Widersacher vom Niederrhein, den Gladbacher "Fohlen". Könnte eine klare Angelegenheit für den Rekordmeister sein und werden, auch weil man - wenn es nach FCB-Kapitän Philipp Lahm geht - die Liga von Anfang an dominieren wolle. Dominant trat auch einer der Aufsteiger des abgelaufenen Jahres auf, der FSV Mainz 05. Als einziger Bundesligist rangierten die "05er" von Anfang bis Ende immer unter den besten Fünf und zogen in den Europokal ein. Ein echter Erfolg, an den nun mit der Bewährungsprobe gegen Bayer Leverkusen mit dem Ex-Mainzer Andre Schürrle angeknüpft werden soll. Im hohen Norden trifft Werder Bremen auf Lautern sowie Hannover auf Hoffenheim. Im Osten ist Nürnberg in Berlin zu Gast und die Kölner um "Poldi" empfangen Magaths "Wölfe". Aufsteiger Augsburg empfängt die Breisgau-Brasilianer aus Freiburg.

Montag, 20. Juni 2011

Sahin greift bei den "Galaktischen" nach den Sternen

Der Wechsel von Dortmunds Mittelfeldmotor Nuri Sahin zu Real Madrid kam für viele überraschend, ist aber keine wirkliche Überraschung. Warum? Ganz einfach, weil sich der türkische Nationalspieler durchsetzen kann. „Real ist der größte und wichtigste Verein der Welt. Jeder Fußballer möchte dort spielen. Ich bin zufrieden, dass ich diese Chance bekommen habe“, schwärmt Nuri Sahin. Als er nach dem Leihgeschäft zu Feyenoord Rotterdam zum BVB zurückkehrte, eroberte sich Sahin einen Stammplatz, reifte in der abgelaufenen Meistersaison zum echten Antreiber heran. Dieser Wille, die tolle Übersicht und die breitgefächerten technischen Fähigkeiten überzeugten Jose Mourinho, der den Deutsch-Türken für zehn Millionen aus Dortmund abwarb. Und der 22-jährige hat bei den „Galaktischen“ große Ziele – natürlich mit einem Stammplatz in der königlichen Zentrale. Kann funktionieren, schließlich kennt der Neuzugang seine beiden Kumpels Mesut Özil und Sami Khedira sehr lange und gut, was in der Spieleröffnung ein Vorteil sein wird. „Ich weiß, dass die Konkurrenz groß ist. Aber ich habe keinen Zweifel, dass ich in der Startelf stehen werde“, schickt der Ex-Dortmunder via Sport1 eine erste Kampfansage an die prominente Konkurrenz der zukünftigen Mitspieler. Zu mutig? Hm, nein. Mourinho vertraut seinem neuen Juwel, das zur neuen Spielzeit neben Alonso und Khedira sowie hinter Özil auflaufen könnte. Denn der portugiesische Starcoach plant eine Systemumstellung, kopiert die Formation des Erzrivalen aus Barcelona. „4-3-3“ anstatt bisher „4-2-3-1“ heißt es dann auf der Taktiktafel und dem Rasen im Estadio Santiago Bernabeu. Ob das für den ganz großen (internationalen) Wurf reicht. Abwarten, schließlich ist der FC Barcelona auch im Handball europäische Spitze. Bis dahin sollte Sahin, der bereits am 2. Juli – eine Woche vor dem Rest – in die Vorbereitung geht, noch ein bisschen trainieren. Madrid ist nicht Dortmund.

Sonntag, 19. Juni 2011

Bayer Leverkusen spielt den frühen Vogel

Bayer Leverkusen hat den Saisonstart offiziell eingeläutet. Zum Trainingsauftakt sprach Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser Klartext - bezog bei den Kollegen von Sport1 Stellung zu Ballack, Vidal, Dutt sowie zu den Saisonzielen. "Wir gehen davon aus, dass er das Niveau der letzten Saison halten kann und auf Dauer die Mannschaft noch weiterentwickelt", verspricht sich der mächtigste Mann der Rheinländer große Taten von Robin Dutt, der das Traineramt von Jupp Heynckes übernommen hat. Heynckes führte Michael Ballack und Co. in der Vorsaison auf einen beachtlichen zweiten Rang und sicherte dem "Pillenklub" damit die direkte Qualifikation für die Champions League. Offensichtlich hatte der 66-Jährige das richtige Rezept gefunden, kocht aber sein Süppchen zukünftig an der Isar bei den Bayern. Dort bläst der Rekordmeister zum Großangriff, würde gerne den Chilenen Arturo Vidal aus Leverkusen abwerben. "Die Diskussion um Bayern München interessiert uns nicht. Wenn Arturo Vidal wechselt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann wird er nicht in Deutschland wechseln", schickt der 61-Jährige eine klare Absage nach München. Überhaupt ist der Boss ein Mann der deutlichen Worte, nimmt zum aktuellen Fußballgeschehen kein Blatt vor den Mund. "Wir haben als Klub zu dieser Angelegenheit alles gesagt", betont Holzhäuer, der dem ausgeboteten DFB-Kapitän Michael Ballack noch einige Spiele im Trikot mit dem Adler auf der Brust zugetraut hätte. "Er kann sich jetzt voll auf Bayer Leverkusen konzentrieren und das Thema Nationalmannschaft abhaken." Ja, das kann und sollte der 34-Jährige jetzt auch. Eine Schlammschlacht  mit Bundestrainer Joachim Löw muss nicht sein. Das bringt niemandem etwas und: Der "Bundes-Jogi" steht zu seinen Beschlüssen - nachzufragen bei einem Torjäger namens Kevin K. aus Moskau.

Samstag, 18. Juni 2011

Im Transferpoker braucht man gute Nerven

Dass bei den allsommerlichen Transfers nicht nur Geld und tolle Argumente zählen, ist klar. Nun, es bedarf auch guter Nerven, wenn man sich um das Objekt seiner Begierde bemüht. Meistens sind sich Spieler und der neue Klub längst einig - siehe Manuel Neuer. Fast immer ist es jedoch der Ex-Verein, der kräftig Stunk macht oder sich irgendwie querstellt. Warum eigentlich? Nichts ist schlimmer, als wenn ein abwanderungswilliger Spieler an seinen aktuelllen Arbeitgeber "fest gekettet" wird. Das bremst nicht nur ihn, sondern vielmehr die gesamte Mannschaft in ihrer Leistungsfähigkeit (aus). Leidtragende sind dann auch Manager oder Sortdirektoren, die in den Ablöseverhandlungen ohnehin stahlharte Nerven brauchen. So ein Wechsel zieht sich plötzlich (unnötig) in die Länge, es wird um jeden Euro gefeilscht. Viele Vereinsvertreter verlieren mit den vielbesungenen Dollarzeichen in den Augen völlig den Bezug zur Realität, wollen plötzlich (mehr als) das Doppelte für ihren bei anderen Arbeitgebern beliebten Kicker. Beispiele sind die jungen Torhüter aus Hannover und Kaiserslautern, die an den Neuer-Millionen mitverdienen wollten oder die Hängepartie um Nationalverteidiger Jerome Boateng. Plötzlich will Manchester City 20 anstatt der längst vereinbarten zwölf Mille haben und geht den Bayern um Manager Christian Nerlinger gewaltig auf die Nerven. "Jemanden haben zu wollen und jemanden zu verpflichten sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich hätte auch gerne Messi und einen Ferrari", schickte Mike Rigg, Sportdirektor von Man City, einen Giftpfeil an die Isar. Nun, einen Ferrari hat er längst, auf Messi muss Rigg wohl verzichten. Aber warum Boateng, der bei City ohnehin kaum spielt, eine neue und reizvolle Chance in seiner Heimat verbauen? Alles reine Nervensache, oder?

Freitag, 17. Juni 2011

Die „Gunners“ müssen gleich schwere Geschütze auffahren

Sommerzeit ist Urlaubzeit, auch im (internationalen) Fußball. Doch hinter den Kulissen wird fleißig und intensiv an Verstärkungen, Trainingsplänen und dem Vereinbaren von Testspielen gearbeitet – gleichzeitig werden die ersten Begegnungen festgelegt. Da spielt der Faktor des Losglücks meistens eine (mit)entscheidende Rolle. Wer will schon gleich gegen einen harten Brocken ran? Hm, ob es Arsenal London in der englischen Premier League will, wissen wir Fußballfans nicht. Aber die „Gunners“ um Trainer-Legende Arsene Wenger müssen es. Cesc Fabregas – sofern er denn tatsächlich bleibt – und seine Mitspieler müssen in der Mutter aller Fußballigen nicht nur einen harten Brocken, sondern gleich eine ganze Felssteilwand bezwingen. Denn nach dem Auftakt gegen Newcastle United, muss der Londoner Traditionsverein eine Woche später im Klassiker gegen den FC Liverpool antreten. Doch damit nicht genug. Am dritten Spieltag der neuen Spielzeit warten Wayne Rooney und Co. mit Manchester United auf einen sicherlich interessanten Vergleich, der eine erste Tendenz aufzeigen wird. Denn Arsenal, das seit nunmehr sechs Jahren auf einen Titel wartet, blieb zuletzt unter dem Strich unter seinen Möglichkeiten, musste Manchester und/oder dem Lokalrivalen Chelsea den Vortritt lassen. Es ist mal wieder an der Zeit, dass der Arsenal Football Club – wie er offiziell heißt – an alte Erfolge (13 Meisterschaften, zehn Pokalsiege) anknüpfen kann. Mit absoluten Weltstars wie beispielsweise Fabregas, Arshavin, van Persie, Walcott oder Bendtner sollte das dem Klub aus dem Norden der englischen Hauptstadt eigentlich gelingen. Und dafür braucht es schwere Partien von Anfang an, um gleich in den richtigen (Erfolgs)Rhythmus zu kommen. Und wer weiß: Vielleicht rasiert der Vorjahresvierte dann Rooney das wieder wallende Haupthaar, sofern die Kanone (mal wieder) die richtige Munition geladen hat. Falls nicht, dann heißt die Devise eben wieder „geordneter Rückzug“.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Der „Capitano“ wird über die Planke geschickt

Gut, jetzt ist es raus und entschieden. Endlich, möchte man schon fast ergänzen. Denn das ganze Hin und Her um das Karriereende von Michael Ballack in der deutschen Fußballnationalmannschaft hat genervt, ging mittlerweile mächtig auf den Zeiger. Dieser ist für den 34-jährigen Ex-Kapitän der DFB-Elf nach 98 Einsätzen mit dem Bundesadler auf der Brust jetzt auf „Null“ gesprungen. Ballack wird, sofern er das Angebot annimmt, nur noch ein Länderspiel machen. Der Leverkusener soll – nein darf – die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im Freundschaftsspiel gegen Brasilien am 10. August in Stuttgart anführen. Ja, ein Anführer war der charakterstarke und mitunter etwas zu selbstbewusste Ex-Pfälzer und ehemalige Bayer wirklich schon lange nicht mehr, längst hatten andere Kicker auf dem Rasen das Sagen. Der von Chelsea London im vorigen Sommer nach Deutschland zurückgekehrte Mittelfeldmann musste (ein)sehen, dass es bei der WM in Südafrika auch ohne ihn ging – mitunter sogar besser, weil einige „Jungspunde“ befreit wirkten und lockerer aufspielten. Das kann Ballack selbst jetzt auch, aber nur noch mit Bayer Leverkusen. Am Rhein gilt es, die starke Vorsaison mit Platz zwei zu bestätigen und zudem in der Champions League für die Jahreswertung zu glänzen. Das kann und sollte der dreifache Familienvater schaffen, auch weil er über so viel Erfahrung verfügt. Die Frage ist, ob sein so leidgeprüfter Körper das (noch) mitmacht. Daran dürfte auch „Jogi“ Löw gedacht haben, als er über das „Aus“ des schussgewaltigen Rechtsfußes nachgedacht hatte. An Khedira und dem als gesetzt geltenden Schweinsteiger wäre „Balle“ – wie er genannt wird – ohnehin nicht mehr vorbeigekommen. Außerdem findet Teamkamerad  Simon Rolfes im DFB-Dress allmählich zu alter Stärke zurück und der Noch-Stuttgarter Christian Träsch ist auch noch da. Menschlich mag die Entscheidung für den „Capitano“ hart sein, aber sportlich ist und bleibt sie ein absoluter Volltreffer. So wie Ballacks Tor gegen Österreich bei der EM 2008.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Bremen will sich in der neuen Saison nicht mehr schämen

Das, was der SV Werder Bremen in der vergangenen Spielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus gezeigt hat, ist einer Spitzenmannschaft nicht würdig. Ja, genau Spitzenmannschaft. Denn das sind die Werderaner um Trainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs ohne jeden Zweifel. In den vergangenen zehn Jahren mischte Bremen in der Bundesliga weit vorne mit, holte 2004 sogar das Double aus Meisterschaft und Pokal. Dass es in der gerade zu Ende gegangenen Runde aber nur zu einem enttäuschenden 13. Tabellenplatz gereicht hat, kommt nicht ganz überraschend. Denn das Spiel der „Grün-Weißen“ lahmte, es fehlte an Kreativität und Stabilität. Warum? Ganz einfach, weil Werder den zu Real Madrid verkauften Mesut Özil nicht ersetzen konnte und der langzeitverletzte brasilianische Abwehrmann Naldo in der Innenverteidigung an allen Ecken und Enden fehlte – und das, obwohl Per Mertesacker alles versuchte. Aber es reichte nicht, auch weil das Team nicht zu einer Einheit nach dem Motto „Jetzt erst Recht“ verschmolz. Kapitän Torsten Frings war trotz sehr guter Leistungen mehr mit sich und seinem auslaufenden Vertrag beschäftigt, „Enfant Terrible“ Marko Arnautovic sorgte eher abseits des Platzes für die erhofften Glanzmomente. Auch die ständigen Diskussion um eine (erwartete) Entlassung von Meistercoach Schaaf lähmten Köpfe und Körper. Mit der Abgeschiedenheit und Ruhe war es an der Weser plötzlich vorbei, ständig kamen neue Baustellen – mal abgesehen vom Stadion – hinzu. „Werder muss seine Identität wiederfinden und ganz einfach zeigen, wofür es steht: Offensivfußball, schönes Spielweise und Identifikation“, hat Ex-Verteidiger Ismael das passende Rezept auf Sport1 parat. Und tatsächlich, der Franzose liegt richtig. Den Bremern fehlt ein Spielmacher, der die gesunde Mischung aus hungrigem Nachwuchs und fertigen (Alt)Stars, antreibt. Ob Neu-Bremer Mehmet Ekici das (alleine) schafft, muss man sehen. Aber es ist zumindest ein Fingerzeig in die richtige Richtung, auch weil Torjäger Claudio Pizarro und Dribbler Marko Marin leider immer wieder mit kleinen Wehwehchen oder größeren Verletzungen zu kämpfen haben.

Montag, 13. Juni 2011

Wenn badisch-schwäbische Pokalträume wahr werden

Am Wochenende ist die 1. Runde des DFB-Pokals ausgelost worden. Und wie immer freuen sich die so genannten "Kleinen" über echte Kracher als Gegner. So auch der FC Teningen. FC was? Teningen, ein kleines beschauliches Schwarzwaldörtchen in Südbaden, das zum Landkreis Emmendingen gehört. Die 11 700 Einwohner Gemeinde wünschte sich die Bayern und bekam Schalke. Gleich gegen den Titelverteidiger ran zu dürfen, ist und sollte ein echtes Erlebnis werden. Wahrscheinlich muss der FCT diese Partie nach Freiburg verlegen, um dem Ansturm der Fußballfans Herr zu werden. "Herr" das heißt auf Spanisch "Signor" und ist der Rufname des Weltklasse-Stürmers Raul, der aus der Weltstadt Madrid nach Gelsenkirchen zog. Dort wurde der Altmeister endlich Pokalsieger - ein Triumph, der ihm bei Real Madrid immer versagt blieb. Nun ist die Titelsammlung des Linksfußes komplett, fehlt nur noch ein Abstecher in den Südschwarzwald. Dort feierten sie ihr Traumlos im Vereinsheim "Panorama" bis in den frühen Morgen. "Es gab nicht nur Wasser", gab FCT-Coach Claus Kraskovic mit einem breiten, aber gequälten Lächeln an diesem Pfingstsonntag zu. Das ganze Dorf freue sich auf dieses Spiel. Und getreu dem baden-würrtembergischen Leitspruch "Wir können alles außer Hochdeutsch" sind die Teninger Siebtligakicker mit dem - aus der Feierlaune heraus - noch etwas schweren Kopf mit den Gedanken bereits eine Runde weiter. "In der nächsten Runde wollen wir die Bayern", fordert Kraskovic, der sich dieser Aussage nach ordentlich Mut angetrunken haben dürfte. Da dürfen wir Fußballfreunde mal gespannt sein und blicken gleichzeitig zum 1. FC Heidenheim - ja, auch aus Baden-Württemberg - der Werder Bremen empfängt. Mal schauen, ob die "d'Fischköpf schlaget". Achja, und der SV Sandhausen (nordwestliches Baden-Württemberg) empfängt den Meister Borussia Dortmund. Der SVS schlug einst den VfB Stuttgart mit 15:14 nach Elfmeterschießen. Also: "Obacht, jetzedle, auf gehts - lasset's a mol gscheit krachä!"

Sonntag, 12. Juni 2011

"Terror-Angst" im sonst so friedlichen Bayern

Mal ehrlich: Ohne den lieben FC Bayern München wäre es im deutschen Profifußball ziemlich öde, nein sogar richtig langweilig. Jetzt haben die Bayern fernab aller Transfercoups und/oder - sorgen die nächste Neuverpflichtung zum 2. Juli an die Säbener Straße gelockt: Wolfgang Salewski. Wolfgang wer? Richtig, Salewski. Nein, dass ist kein übrig gebliebener Spieler der 1970er Jahre, der noch mit Wolfgang Grabowski oder anderen "Altgedienten" gemeinsam die Kickstiefel schnürte. Wolfgang Salewski kommt zu den Bayern, weil er Konfliktmanager ist. Aber nicht, um Uli Hoeneß mit Jürgen Klinsmann, Louis van Gaal oder Christoph Daum a la Friedensgipfel an einen gemeinsamen Tisch zu bringen. Das mit dem "gmeinsam an den Tisch bringen" ist aber nicht ganz so verkehrt. Denn der Professor für Psychologie und Konfliktmanagement soll Spieler und Fans des deutschen Rekordmeister wieder an einem Strang ziehen lassen - speziell was die Personalie Manuel Neuer betrifft. "Konflikte haben immer zwei Seiten: Eine unangenehme und eine Chance für Veränderung. Ich sehe es immer mit dem zweiten Auge", sagte Salewski der "Münchener Abendzeitung".So, was soll sich denn verändern? Hm, dass Bayern echte Fans bekommt? Ja, so ähnlich. Schließlich bezeichneten diese in der abgelaufenen Saison ihren Präsidenten als "Lügner", machten mit "Koan Neuer" Stimmung gegen eine Verpflichtung der deutschen Nummer eins. Nun, Hoeneß ist noch im Amt und der 25-jährige Blondschopf aus dem Pott hat an der Isar bis 2016 unterschrieben. Auch Bayern-Idol und Weltklasse-Keeper Oliver Kahn wurde damals von den Anhängern der "Roten" ausgepfiffen, ohne den heutigen Mieter 1860 München gebe es die Allianz Arena nicht (mehr) in bayerischer Hand. Nun, der 68-jährige Professor wird das Kind schon schaukeln. Schließlich musste er schon ganz andere Konflikte entschärfen wie bei der Entführung der "Landshut" während des Mogadischu-Konflikts. Liebe Fans, reißt Euch also zusammen - hier geht es doch nur um Sport. Gebt Manuel eine Chance und kapiert endlich, dass Hoeneß ein tüchtiger Mann ist.

Samstag, 11. Juni 2011

Auch Elber fordert eine zünftige bayerische Einkaufstour

Dass die Vorstände des großen FC Bayern München reagieren müssen, wissen sie nach der - für bayerische Verhältnisse - katastrophalen und titellosen Saison selbst am besten. Für den angepeilten Angriff in der europäischen Königsklasse, reicht ein Neuer alleine nicht. "Jetzt muss eingekauft werden", fordert Ex-Torjäger Giovane Elber. Und der zweitbeste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte hinter seinem ehemaligen Mitspieler Claudio Pizarro von Werder Bremen hat ganz einfach Recht. Die "Null-Transfer-Politik" des vergangenen Sommers war einer der größten Irrtümer rund um die Säbener Straße. Spätestens im Champions-League-Finale hätten Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Karl Hopfner aufwachen müssen. Wenn ein Diego Milito - der zweifelsohne ein sehr guter Kicker ist - die bayerische Abwehr um Martin Demichelis und den aufgrund seiner Größe etwas hüftsteifen Daniel van Buyton zweimal mit einer simplen Körpertäuschung narrt, dann stimmt etwas nicht. Und: Nachdem sich Arjen Robben für die gesamte Hinrunde verletzt abmelden musste, hätte eingekauft werden müssen. Robben, der aus Madrid zur Rückrunde kam, belebte das Offensivspiel der Bayern nicht nur, er prägte es. Der holländische Linksfuß schoss fast immer die so genannten wichtigen Tore, rettete dem deutschen Meister den Verbleib im DFB-Pokal und in der Champions League. Seine Tore, Geistesblitze und Dribblings fehlten, der Rekordmeister schwächelte. Ein echter "Zehner" ist bis heute nicht in Sicht, der Abgang von Miro Klose ein Fehler - von der Abwehr ganz zu schweigen. Ob Rafinha und Boateng hinten für mehr Stabilität sorgen, bleibt abzuwarten. "Mit Neuer und Rafinha sind schon zwei tolle Männer für die Abwehr gekommen. Sie brauchen auf jeden Fall noch einen Verteidiger", analysierte Elber weiter. Und an eine Verletzung von Tormaschine Mario Gomez mag man erst gar nicht denken. Tut mir Leid, liebe Bayern. So wird das nichts mit dem Heimspiel um Europas Krone in der Allianz Arena. Mein Rat: Weitere Einkäufe müssen her, denn das Geld ist da und die Bundesliga längst ein attraktiver Wettbewerb.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Wenn es die Bundesliga in die Alpen zieht

"Wann wird's mal wieder richtig Sommer" hieß einst ein bekannter Schlager des unvergessenen Entertainers Rudi Carell. Der Holländer, der aus einer echten Fußballnation stammt, traf mit seinen Shows, Gags und Comedy-Einlagen den Geschmack vieler Zuschauer - und das nicht nur in Deutschland. Apropos "Sommer" und "Geschmack". Die Kicker der Bundesliga zieht es ab Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli wieder in Scharen in die Alpen. Fast alle der 18 Profiklubs des deutschen Fußball-Oberhauses schwitzen in bergigen Gefilden der Nachbarländer Schweiz oder Österreich für den Saisonstart. Warum eigentlich dort? Hm, böse Zungen würden jetzt behaupten, dass beide Alpennationen dem Sport mit dem runden Leder nicht (mehr) alles abgewinnen können. Die Teams können also ganz in Ruhe und in aller Abgeschiedenheit arbeiten. Könnte gut sein, dürfte aber nicht ganz stimmen. Vielmehr nutzen die Profikicker die gute und frische Luft der bergigen Natur, um den schweren Gang in ungeahnte Bundesliga-Höhen zu meistern. Dort, wo die Luft dünner und das Gelände unwegsamer werden, da wollen nicht nur die Bayern am Ende der Meister sein. Nein, auch die vermeintlich "Kleinen" bolzen unweit der Bundesrepublik Kondition, nutzen auch die kurzen oder kürzeren Wege in die Heimat. So ein "Kurztrip" in die Berge hat schon was und wenn es nur bleibende Eindrücke sind. Das sollte insbesondere für den VfL Wolfsburg gelten, dessen Trainer Felix Magath Konditionstraining fast so gerne hat wie seine eigenen sechs Kinder. Aber nur fast. Denn "Quälix" meint es doch nur gut und möchte seine "Wölfe" in der kommenden Saison ein paar Plätze weiter oben sehen. Für den Gipfel dürfte es zwar nicht reichen, aber das bergige Alpenvorland (besseres Mittelfeld) sollte doch drin sein. Aus dieser geographischen Region wird dann vermutlich der neue Meister herkommen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

„DFB-Jugend“ fordert die „alten Hasen“ (Spaniens) heraus

Dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der letzten Zeit sehr gut aufgestellt ist, haben diverse Erfolge bewiesen. Dass die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in der EM-Qualifikation von Sieg zu Sieg eilt, selbst mit einer besseren Not-Elf nach einer langen und kräftezehrenden WM in Baku (Aserbaidschan) beim 3:1 einen „Dreier“ holt ist neu. Warum? Ganz einfach deshalb, weil das Nationalteam gerade zum Saisonende in der Vergangenheit oft Punkte ließ. Das war dieses Mal anders und Deutschland führt seine Qualifikations-Gruppe mit sieben Siegen aus sieben Begegnungen souverän an. Und das mit der derzeit jüngsten Formation, die ein Bundestrainer jemals aufgeboten hatte. 23,5 Jahre betrug das Durchschnittsalter der DFB-Jungs gegen Bertis Fußballer, Kapitän Philipp Lahm war mit gerade einmal 27 (!) Lenzen der Alterspräsident. „Das zeigt, wie viel Qualität wir in Deutschland haben“, sagte Lahm hinterher relativ gelassen. Und tatsächlich, der Fundus an jungen und hungrigen Profis scheint in der Bundesrepublik noch lange nicht ausgeschöpft. Da müssen Stützen wie Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Per Mertesacker, Arne Friedrich oder Simon Rolfes – um nur einige zu nennen – für einen Einsatz passen und der „Bundes-Jogi“ bleibt die Ruhe selbst. Auch er scheint zu wissen, dass in seiner Truppe viel Qualität steckt, die noch lange nicht ausgeschöpft ist. Und das auch, weil Jung-Nationalspieler wie Marcel Schmelzer, Mats Hummels, Benedikt Höwedes und nicht zu vergessen Andre Schürrle den Konkurrenzkampf beleben und den „alten Hasen“ wie Lukas Podolski (gerade 26 geworden) Druck machen. Es wächst etwas heran in und für Deutschland. Ob es 2012 für den EM-Titel reicht, wird man sehen. Bei der WM in Südafrika war die „DFB-Jugend“ dem Druck und der spielerischen Dominanz der Spanier (noch) nicht gewachsen. Dabei kann Deutschland ohne Druck und jugendlich unbekümmert aufspielen.

Dienstag, 7. Juni 2011

DFB-Frauen schießen sich auf ihre WM ein

Frauenfußball hat nichts mit Sport zu tun. Mitnichten, denn gerade unsere Nationalspielerinnen sind am runden Leder absolute Weltklasse. Wirklich. Nicht nur, dass das Team von Bundestrainerin Silvia Neid bei der WM im eigenen Land (Auftaktspiel am 26. Juni gegen Kanada) Titelverteidigerinnen sind. Auch dass unsere DFB-Frauen die WM 2003 gewonnen haben, sagt alles. Da können und dürfen sich die Jungs von Joachim Löw ruhig einmal ein Beispiel daran nehmen. Der Damenfußball hat in den vergangenen Jahren an Qualität gewonnen, auch die deutschen Vereine wie 1. FFC Frankfurt oder Turbine Potsdam machten schon international auf sich aufmerksam. Birgit Prinz, die für Frankfurt auf Torjagd geht, ist mit ihren 210 Länderspielen eine feste Größe in der Nationalelf. Die dreimalige Weltfußballerin erzielte dabei unglaubliche 128 Treffer. Im Vereinstrikot ist ihre Bilanz noch besser. Seit 2002 erzielte sie für den 1. FFC 181 Tore bei 150 Einsätzen (!). Zahlen, die etwas aussagen. Gut, vielleicht ist es im Damenfußball etwas einfacher, auch weil es körperlich weniger hart zur Sache geht. Trotzdem muss eine Stürmerin erst einmal einnetzen und das kann die 33-Jährige wie nicht viele Spielerin der Welt. Und, unsere DFB-Mädels haben auch mit den so genannten Großen wie Italien oder Niederlande keine Probleme. Gegen beide Mannschaften gewannen Prinz und Co. mit 5:0, lieferten eine mehr als ordentliche Leistung ab. Dem sollten wir deutschen Fußballfans huldigen und ab Ende Juni das nächste Sommermärchen anpeilen. Nur dann könnten Birgit Prinz und ihre Mannschaftskameradinnen den WM-Pokal zum dritten Mal in Serie in die Höhe stemmen. Und Birgit Prinz möchte – wie es Miro Klose im Duell mit Gerd Müller versucht – noch zur erfolgreichsten Schützin der Welt werden. Bisher liegen aber die beiden US-Amerikanerinnen Mia Hamm (158) und Rekordnationalspielerin Kristine Lilly (130 Treffer) vor ihr. Wie lange?

Montag, 6. Juni 2011

Bayern leistet sich gegenüber Miro ein absolutes "No go"

So geht man mit einem verdienten Stürmer wie Miroslav Klose nicht um. Der im polnischen Oppeln geborene Pfälzer gehört zu den besten Torjägern, die Deutschland jemals gesehen hat. Ihm einen Zweijahresvertrag zu verweigern, war ein großer Fehler des FC Bayern München. Gut, Klose machte bei den Bayern nicht viele Spiele, erzielte - für seine Verhältnisse - sehr wenig Tore. Aber das lag sicher nicht am 32-Jährigen, der am Donnerstag seinen 33. Geburtstag feiert. Sondern eher am Spielsystem beim Rekordmeister mit nur einem Angreifer. Und in der gerade abgelaufenen Saison war an Mario Gomez einfach kein Vorbeikommen. Dafür machte Mirosław Marian Kloze - wie der Ex-Lauterer und ehemalige Bremer mit bürgerlichem Namen heißt - in der Nationalelf seine Buden. Inzwischen hat Miro im DFB-Trikot die zweitmeisten Einsätze (109) auf dem Buckel, netzte dabei 61 Mal ein. Damit liegt der 2007 für 15 Millionen Euro von der Weser an die Isar gewechselte Leistungsträger nur noch sieben Treffer hinter Rekordtorjäger Gerd Müller. "Wir wissen, was wir an Miro haben", sagt Bundestrainer Joachim Löw immer wieder. Das wussten die Bayern-Bosse um Karl-Heinz Rummenigge offensichtlich nicht und wollten den Weltklasse-Mann auf Sparflamme halten. Ein Jahr plus Option auf eine weitere Spielzeit bei den Bayern - vorausgesetzt Miro Klose macht mindestens 20 Partien - sollten es werden. Der Vater von Zwillingen hoffte auf garantierte 24 Monate in München - vergeblich. "Wir bedauern, dass wir uns nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen konnten", bezog Rummenigge zu den Gründen für die (unnötige) Trennung Position. Und zwar eine ziemlich klare. Dabei gehört Klose sicher nicht zum "alten Eisen" und hätte Bayern München im Hinblick auf die großen Ziele der kommenden Saison (Meisterschaft, Fahrt nach Berlin und Teilnahme am Champions League-Finalheimspiel in München) helfen können. Sehr schade!

Sonntag, 5. Juni 2011

Das ist doch zum Haareraufen oder so ähnlich

Dass unsere Profikicker dieser Welt gerne auf ihr Äußeres achten und ihnen der Faktor Eitelkeit anlastet, weiß jeder. Manche von ihnen scheinen vor dem Anpfiff in der Kabine in der Geltube zu baden, andere lassen ihre Haarpracht einfach wild wuchern - nachzufragen bei Barcelonas Kapitän Carles Puyol. Doch mit zunehmendem Alter ist das mit dem Haarwuchs so eine Sache, die Stirn wird irgendwann höher, am Hinterkopf schimmert die Kopfhaut durch. Mit zunehmendem Alter? Hm, nichts ganz. Denn dass es auch anders geht, beweist uns der erst 25-Jährige (!) Wayne Rooney von Manchester United. "Roonaldo" zählt seines Aussehens wegen nicht gerade zu den schönsten Kickern des Planeten, aber eitel ist der bullige Stürmer auch. Sehr sogar. Rooney macht es aber nicht wie Ronaldo und fällt mit Gel in rauhen Mengen, rasierten Augenbrauen und sonstigen "Kahlschlags-Geständnissen" auf - nein, Wayne Mark Rooney macht das Gegenteil. Er lässt oder will es wachsen lassen und das auf dem Schädel. Er unterzog sich einer Haartransplantation und könnte - bei entsprechendem Erfolg - in (naher) Zukunft so aussehen wie Carlos Valderama oder eben Puyol. "Ich hatte eine Haar-Transplantation. Mit 25 Jahren werde ich kahl, also warum nicht? Ich bin sehr erfreut über das Resultat", twitterte Rooney in die Welt hinaus. Wir Fußballfans sind auf das Ergebnis gespannt und hoffen, dass sich der Torjäger nicht an verbotenen Mitteln vergreift. Nachzufragen beim damals 26-jährigen Ex-Löwen Nemanja Vucicevic, der einst für das Benutzen haarwuchsfördernder Mittel eine lange Doping-Sperre kassierte. Sechs Monate waren es damals. Ob Wayne Rooney das riskiert? Gut möglich, schließlich schoss der englische Nationalspieler schon öfter über das Ziel hinaus - also nicht auf, sondern meistens nur abseits des Platzes. Fragen Sie mal bei seiner Ehefrau Coleen nach, die sich schön öfter wegen dem gebürtigen Liverpooler die Haare gerauft haben dürfte.

Samstag, 4. Juni 2011

Ist das mit "Mad Jens" nur eine verrückte Idee?

Die Gerüchteküche rund um Schalke 04 köchelt nicht nur. Nein, sie steht kurz vor dem Siedepunkt. Warum? Ganz einfach, weil sich bei den "Königsblauen" die Transfersensation des Jahrhunderts anbahnt. S04-Manager Horst Heldt befindet sich in ersten Sondierungsgesprächen - wie es auf fußball-deutsch heißt - mit Jens Lehmann. Ja, richtig gelesen - Jens Lehmann. Der 41-Jährige, der zuletzt bei seinem Ex-Verein Arsenal London ein Blitzcomeback feierte, könnte zu den Schalkern zurückkehren - vielleicht sogar als neue Nummer eins. Zu dem Verein, mit dem er 1997 den UEFA-Cup gewann und einmal in letzter Sekunde gegen seinen späteren Klub Borussia Dortmund ein sensationelles Kopfballtor zum 2:2-Endstand erzielte. "Ich könnte auf diesen Niveau noch spielen", sagte Lehmann, den sie auf der britischen Insel einst "Mad Jens" tauften, nach seinem Kurzzeit-Engagement bei Arsenal. "Das würde Sinn machen", stimmte sogar Schalkes neuer Keeper Ralf Fährmann einer Verpflichtung des ehemaligen Nationaltorwarts in der Sport Bild zu. Würde es das wirklich? Ja und nein. Fakt ist, dass Jens Lehmann zu den besten seiner Zunft gehörte und - bei absoluter Fitness - auch noch gehören kann. Doch irgendwann sollte auch mal Schluss sein und das weiß der Lockenkopf auch selbst. Aber er liebt seinen Sport, kann dem runden Leder nicht abschwören und bastelt unter anderen gerade mit seinem "Kumpel" Oliver Kahn am Trainerschein. Jens Lehmann, der auch gerne mal hinter Banden pinkelte, Schuhe wegwarf oder Fans die Sonnenbrille klaute, ist verrückt - aber im positiven Sinne. Der gebürtige Essener möchte doch nur spielen - vielleicht auch wieder Bundesliga? Gut möglich. Und vielleicht kommt dann Oliver Kahn zu den Bayern zurück und kümmert sich um Neuer und Butt. Solche Typen fehlen im deutschen Fußball-Oberhaus inzwischen eh - leider.

Freitag, 3. Juni 2011

Wenn der "Piefke" auf den "Ösi" trifft

Dieses Fußballspiel ist mehr als nur ein Nachbarschaftsduell. Wenn die Nationalmannschaften von Österreich und Deutschland gegeneinander antreten, dann brennt meistens die Luft oder dem einen oder anderen Nostalgiker einfach (wieder) eine Sicherung durch. Da fallen die Begriffe wie "Cordoba", "Hans Krankl" oder "Gijon", wie sonst nur italienische Fußballstars im Strafraum. Dabei ist die Sensation aus Sicht der Alpenrepublik 33 Jahre her, als Österreich den großen Bruder Deutschland bei der WM 1978 im argentinischen Cordoba mit 3:2 besiegte - Stürmer Krankl zweimal traf. Vier Jahre später machte es Horst Hrubesch besser, erzielte im spanischen Gijon bei der Weltmeisterschaft 1982 das goldene Tor zum 1:0-Sieg, der beiden Teams für die nächste Runde reichte. Heute Abend kommt es in der EM-Qualifikation in Wien zum nächsten Aufeinandertreffen und die österreichischen Nostalgiker beschwören alle Geister. Dabei können sie sich das sparen, auch weil Deutschland die Partie gewinnen wird. Özil verzaubert die "Ösis", steckt auf Gomez durch, der seinen unglaublichen Torhunger stillt. Das wird nicht das einzige Tor bleiben und so ist der Traum von der Teilnahme an der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im nächsten Jahr für die "Rot-Weiß-Roten" vorbei. "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen", sagte Englands Nationalspieler Gary Lineker einst (treffend). Kleiner Trost für euch liebe Nachbarn. In fünf Monaten heißt es wieder "Skifoan" und wir "Piefkes" schauen dann neidisch zu Euch auf. Und warum? Ganz einfach: "Skifahren ist ein einfacher Sport. Die Bretter an den Füßen im Eiltempo den Berg runter und am Ende sind die Österreicher am schnellsten", sage ich und erinnere an den unzerstörbaren "Herminator", der sich nach einem schweren Sturz im japanischen Nagano kurz schüttelte und danach die Goldmedaille holte. Mein Vorschlag: Jeder bleibt einfach bei "seinem" Sport, den er am besten kann.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Warum „Prinz Poldi“ Newcomer Schürrle hinterher hinkt


Im Testspiel gegen Uruguay hat die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit 2:1 gewonnen. „Endlich“, möchte man sagen, schließlich ist das der erste Sieg in einem Freundschaftsspiel seit der WM 2010 – und das bei der Neuauflage der Partie um den dritten WM-Platz. Damals hatte die DFB-Elf mit 3:2 gewonnen, musste sich gegen die Südamerikaner um Weltstar Diego Forlan aber mächtig strecken. Dieses Mal ging vieles leichter von der Hand, zumindest in der ersten Halbzeit. Da wussten Mario Gomez – den viele im Trikot mit dem Bundesadler schon abgeschrieben hatten – und der Ex-Mainzer und zukünftige Leverkusener Andre Schürrle zu gefallen. Torschützenkönig Gomez (28 Bundesliga-Treffer für den FC Bayern München) nutzte seine Chance, rieb sich auf und tankte sich zum 1:0-Führungstreffer unnachahmlich durch. Neuentdeckung Schürrle, der auf der „Podolski-Position“ im linken offensiven Mittelfeld die Außenlinie auf und ab sprintete und mit einem herrlichen Schlenzer zum 2:0-Zwischenstand erfolgreich war, dürfte Lukas „Prinz Poldi“ Podolski zum Nachdenken gebracht haben. „Wenn ich meine Leistung bringe, dann spiele ich auch“, diktierte der 25-jährige Kölner den wartenden Journalisten nach Abpfiff trotzig in die Blöcke. Sicher? Gut, „Poldi“ darf in der EM-Qualifikation gegen Österreich in Wien (20.30 Uhr) am kommenden Freitag von Beginn an auflaufen, doch was ist mittel- oder langfristig der Fall? Daran wird auch Bundestrainer Joachim Löw gedacht haben, als er „Laufwunder“ Schürrle in Sinsheim den Platz beackern sah. Eine Eigenschaft, die nicht gerade zu Poldis Stärken zählt. Podolski hat zwar einen knallharten Schuss mit links, sucht in der Offensive die Zweikämpfe und ist extrem torgefährlich, doch in der Defensive fühlt er sich nicht wirklich zu Hause. Anders der 22-jährige Blondschopf, der unter Trainer Thomas Tuchel in Mainz ähnliche Aufgaben erfüllte, wie sie der „Bundes-Jogi“ verlangt: Alle Spieler arbeiten nach hinten mit. Das gilt auch für Podolski, sonst spielt in Zukunft Andre Schürrle.