Montag, 10. Oktober 2011

Dann muss der Arnesen eben selbst ran

Also mit und dank dem Hamburger Sportverein wird es dem geneigten Fußballfan einfach nicht langweilig. Der Bundesliga-Dino von der Elbe steckt bis zum Hals in der Alster, könnte am Saisonende Schiffbruch erleiden. Schiffbruch hieße in dem Fall, dass der HSV in die zweite Liga absteigen müsste, wenn er nicht bald die Kurve kriegt. Doch wer zieht den kränkelnden Kutter aus dem Hafen, restauriert ihn und verpasst ihm einen neuen Anstrich. Es ist Frank Arnesen, der im hohen Norden eigentlich nur den Posten des Sportdirektors angetreten hatte. Doch auch in diesem Amt lief für den Dänen nicht alles nach Plan - schon bald verdrückte er erste Tränen. Denn seine Mannschaft spielte schlecht, wirkte mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache, leistete sich haarsträubende Fehler. Coach Michael Oenning wurde entlassen und Huub Stevens sollte (zurück)kommen. Der Niederländer verhandelte aber gleichzeitig mit Ex-Klub Schalke 04. Arnesen sagte dem 58-Jährigen ab, der inzwischen wieder bei den "Königsblauen" arbeitet. Mit den Knappen schlug er die Nordlichter mit 2:1, Interimscoach Rodolfo Esteban Cardoso musste ins zweite Glied weichen. Hort Hrubesch kann oder besser darf es nicht machen, Matthias Sammer sagte schon einmal beim Verein mit der Raute auf der Brust ab - damals als Sportdirektor. Louis van Gaal ist nicht nur zu teuer, sondern auch zu charismatisch - Arnesens Landsmann Morton Olsen mit Dänemarks Auswahl gescheitert. Nun hat der "Magath der Elbe" sich selbst zum Trainer gemacht, auch weil er - im Gegensatz zu Cardoso - die Lizenz besitzt. Hoffentlich die "Lizenz zum punkten". Ansonsten braucht Thorsten Fink im Januar gar nicht aus Basel anreisen. "Ich bleibe, bis ein Trainer verpflichtet ist", sagt Arnesen. Kann dauern.

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