Mittwoch, 12. September 2012

Ein Sieg, der unverdienter nicht sein konnte

„Am Ende zählen eben doch nur drei Punkte“, sagen die einen. Ja, mag sein. Aber mal ehrlich: Kann es der Anspruch der so genannten „Goldenen Generation“ sein, Österreich auf dem Weg zur WM 2014 mit Ach und Krach 2:1 zu besiegen? Ich denke nicht. So wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auch beim nächsten großen Turnier ohne Titel bleiben – ganz sicher. Fehlpässe, Stellungsfehler und beleidigtes Lamentieren prägten das „Spiel“ der DFB-Auswahl in Wien gegen die Alpenrepublik. Dass die Deutschen das Spiel gewonnen haben, war einfach nur Glück in der unsortierten Abwehr (Neuer, Hummels, Badstuber, Schmelzer und Lahm) und technische Unfähigkeit der Gastgeber (Arnautovic). Warum Thomas Müller – noch einer der besten Akteure in einer miserablem Elf von Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw – sich diesen „Erfolg“ nicht mehr schlecht reden lassen möchte, ist mir schleierhaft. Besser gefiel mir da schon die Analyse von Torhüter Neuer, der wenigstens zugab, dass man vor 47.000 Zuschauern einfach nur Glück hatte. Danke Manuel! Wer auch noch zu den Gewinnern – wenn man das nach diesem Gekicke überhaupt sagen darf – gehörte, war Sami Khedira. Er zeigte eine schon fast gewohnt stabile Leistung, ganz im Gegenteil zu  Zweikampf-Mimose Toni Kroos oder dem sich oft festrennenden Mesut Özil. Zudem hing Stürmer Miro Klose total in der Luft, hatte es gegen den dicht gestaffelten Defensivverbund der „Ösis“ richtig schwer. Gut, dass Marco Reus es einfach mal probierte und die Hausherren den Gästen einen Elfmeter schenkten. Sonst wäre das Prestige-Duell ganz anders ausgegangen – mit Sicherheit. Es gibt noch viel zu tun, Herr Löw. Denn von dem angekündigten aggressiven Pressing und schnellem Kombinationsspiel war nicht viel zu sehen. Oder trainieren Sie heimlich das ÖFB-Team? Es sah nämlich gestern fast so aus.

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