Donnerstag, 18. Oktober 2012

Trauriger Abschied eines unvergessenen Legionärs

700 Trauergäste haben ihm heute die letzte Ehre erwiesen, haben Helmut Haller auf seinem letzten Weg begleitet. Der ehemalige Stürmer und einer der ersten Italien-Legionäre ist für immer von uns gegangen, erlag vergangene Woche in seiner Geburts- und Heimatstadt Augsburg an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Familie war bei ihm, wachte bis zuletzt am Krankenbett des italienischen Meisters von 1964 mit dem FC Bologna. Seit einem am zweiten Weihnachtsfeiertag 2006 erlittenen Herzinfarkt war der 33-fache deutsche Nationalspieler schwer gezeichnet, war an Demenz und Parkinson erkrankt. Auch Franz "Kaiser" Beckenbauer war bei der Beerdigung des 73-Jährigen vor Ort, senkte sein sonst so stolzes Haupt traurig gen Boden. Gemeinsam hatten sie in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen den Ball getreten, erlebten zusammen eine der bittersten Stunden der DFB-Geschichte. Gemeint ist das verlorene WM-Finale 1966 in und gegen England, auf dessen Weg ins Endspiel Helmut Haller sechs Treffer beigesteuert hatte. 1972 und 1973 wurde der gebürtige Augsburger noch zweimal italienischer Meister - allerdings inzwischen mit Juventus Turin. Nach seiner erfolgreichen Zeit über dem Brenner kehrte er zum FCA zurück, wurde dort nach seiner aktiven Laufbahn sogar Vize-Präsident. Sogar als Geschäftsführer einer Modeboutique oder Lokalpolitiker machte sich der ehemalige Blondschopf in der Fuggerstadt einen Namen. Schade, dass ihm die ganz großen Titel vergönnt waren (er stand 1973 mit der "alten Dame" im Pokalfinale der Landesmeister) und er auch seinen letzten bitteren Kampf im Leben verlor. Wir werden Sie vermissen, Herr Haller!

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