Mittwoch, 8. August 2012

Ein von mir sehr geschätzter Kollege muss weichen

Schade, schade – das hat er nun wirklich nicht verdient. Harald Stenger muss den DFB verlassen – und zwar in gut drei Wochen. Sein Vertrag – der zum 31. August 2012 endet – wird beim größten Fußballfachverband Deutschlands nicht verlängert. Dabei leistete Stenger seit 2001 an, rund um und fernab der Otto-Fleck-Schneise 6 als DFB-Mediendirektor und Pressesprecher der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sehr gute Arbeit. Legendär und sprachlich gewitzt waren die täglichen Pressekonferenzen bei großen Turnieren – sein regelmäßiges verbales Ping-Pong-Spiel mit Lukas „Prinz Poldi“ Podolski und anderen Akteuren bleibt für mich unvergessen. Der 61-jährige Sportjournalist aus Frankfurt-Bornheim machte gute und zuverlässige Arbeit – sein Mitarbeiterstab war immer auskunftsfreudig. Für mich ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar, auch wenn ich seinem Nachfolger Jens Grittner wünsche ich aber von Herzen alles Gute. Der 42-jährige Kommunikationsfachmann ist im DFB „Groß geworden“, kennt die Abläufe und Geschäftsfelder des Verbandes ganz genau. Trotzdem wird mir Harald Stenger fehlen – sehr sogar. Alleine seine Anekdoten rund um Saunagänge mit Tim Wiese und Poldi lockerten so manche bierernste Pressekonferenz im deutschen Quartier auf. Er kannte alle Kolleginnen und Kollegen mit Namen, gab jedem eine Chance am Mikrofon. Ich freue mich noch einmal auf ein paar tolle und witzige Augenblicke rund um das Länderspiel gegen Argentinien (15. August). Dass das nun ausgerechnet in der Heimatstadt meines geschätzten Kollegen stattfindet, ist irgendwie bitter. Oder aber: Es schließt sich ein Kreis. Ein großes Dankeschön an Harald Stenger!

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