Montag, 23. Januar 2012

Die einen zaubern, die anderen hadern oder bluten

Was war das für ein Rückrundenauftakt, ein Bundesliga-Spieltag mit Knalleffekt - besser: gleich mehreren Knalleffekten. Während die Bayern über sich, den Rasen und alles Mögliche den Kopf schütteln, schnalzen die Verfolger mit der Zunge. Ja, zum "Zunge schnalzen" war es, das was der Deutsche Meister da in Hamburg gezeigt hat. Borussia Dortmund knipste mit erfrischend schönem Tempofußball dem HSV die (Nord)Lichter aus, klaute den Hamburgern den Backfisch vom nicht ganz so frischen Brötchen. 5:1 - das ist Mal eine Ansage - und was für eine. Nur noch vier Tore (!) liegen die Borussen hinterm Rekordmeister, der in Gladbach ordentlich auf die Socken kriegte. Am schlimmsten erwischte es Abwehr-Hüne Daniel van Buyten, dessen stattlicher Mittelfuß unter der wirbelnden Angriffslust eines Marco Reus brach. Bitter, sehr bitter. Überhaupt wird in dieser Saison ziemlich viel gebrochen, also nicht in Eimer oder so. Nein, schon eher Worte, Treueschwüre und Gesichtsknochen sind es, die in Serie brechen oder gebrochen werden. Am Wochenende erwischte es den Schalker Höwedes und den Bremer Prödl, davor hatten beispielsweise schon die Dortmunder Kehl und Subotic eine dicke Lippe riskiert - also im übertragenen Sinne. Aber - und das ist völlig gerechtfertigt - die beiden Letzteren dürften das auch, und jetzt erst recht. "Wir spielen unseren Fußball", erklärte BVB-Coach Jürgen "Kloppo" Klopp. "Und den haben die Jungs gnadenlos durchgezogen." Ja, das haben sie und wie. Rund um die Säbener Straße müssen sie langsam aufpassen. Nicht, dass das bayerische Herz bricht, wenn jemand anderes Platz eins innehat. Aber: Es sind ja noch ein paar Spiele. Und: In der Hinrunde unterlag der Favorit auch gegen Gladbach zum Auftakt.

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