Ja, mit diesem Echo war eigentlich zu rechnen - und zwar von mehreren Seiten. Keine Frage: Auch ich war von der Entscheidung des Bundestrainers mehr als nur überrascht, die Karrieren der drei Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng im DFB-Trikot eigenmächtig zu beenden. Es ist zwar klar, dass verdiente Spieler irgendwann den Platz für junge, hungrige Talente freimachen sollten. Aber drei jahrelange Stützen des Teams auf einmal und vor allem zu diesem Zeitpunkt zu rasieren, ist mehr als nur fragwürdig! Warum hat Löw diese Entscheidung nicht sofort nach der verkorksten WM in Russland so getroffen oder Ende des Jahres 2018 - das letzte Länderspiel war ja bereits im November. Die drei FCB-Stars mitten in der Vorbereitung auf das wichtige Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg und wenige Tage später gegen den FC Liverpool in der Champions League an der Säbener Straße zu besuchen - und das, wie der Verein bestätigte, unangekündigt - ist ganz schlechter Stil. Deshalb ist es für mich absolut nachvollziehbar, dass sich alle drei Akteure mächtig ärgern und das inzwischen auch öffentlich geäußert haben. Müller ist 29, Hummels und Boateng sind 30 Jahre jung, obwohl das für Profikicker durchaus ein eher fortgeschritteneres Alter ist. Aber: Ich möchte an dieser Stelle gerne an unsere Weltmeister-Elf von 1990 erinnern und folgende Infos dazu geben: Brehme 29, Matthäus 29, Völler 30. Und das sind nur drei Beispiele. Sicherlich haben die drei Aussortierten für Deutschland und die Bayern in der jüngeren Vergangenheit nicht immer ihre Top-Leistung abrufen können. Doch ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sie das noch können und - nach diesem Beschluss - in den kommenden Tagen und Wochen erst recht zeigen werden. Es würde mich also nicht wundern, wenn die drei Spieler mit dem einen oder anderen Pokal (in der Hand) im Mai ohne Gehstock breit grinsend in Richtung ihres ehemaligen DFB-Cheftrainers grüßen.
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