Jose Mourinho hat sich entschieden, zumindest wenn es nach seinem engeren Umfeld geht. "Jose hat die Nase voll", erzählt ein Insider: "Es ist egal, ob er in dieser Saison Meister wird, oder nicht. Und es geht auch nicht um das Geld." Stimmt, denn davon hat der 48-Jährige in seiner Karriere beim FC Porto, dem FC Chelsea, bei Inter Mailand und derzeit bei Real Madrid genug verdient. Vielmehr geht es darum, dass der Portugiese "Heimweh" hat, sich auf der britischen Insel so richtig wohl gefühlt hat. Dort wurde er nie ausgepfiffen, seine markigen Sprüche kamen bei fast allen Beteiligten an. Etwas, das in der spanischen Hauptstadt bei den "Königlichen" anders war. Selbst einen Bruch mit der Mannschaft (auch Tommy's Treffer berichtete) soll es gegeben haben. Doch wo geht die Reise des zweimaligen Champions League-Siegers hin? "Wenn ich mir Jose anschaue, sehe ich ein Ebenbild von mir in vielen Dingen die er tut", lobt Sir Alex Ferguson, langjähriger Coach von Manchester United. "In seinem ersten Jahr bei Chelsea, als ich ihn die Linie rauf und runter rennen sah, erinnerte er mich an meine Anfangsjahre in Aberdeen." Jetzt könnte der eigenwillige Trainer eine andere Ikone, die immerhin 70 Jahre alt ist, nach 26 Jahren bei den "Red Devils" an der Seitenlinie ablösen. Aber auch ein Engagement bei den "Three Lions", der englischen Nationalmannschaft, scheint eine Option zu sein. Dort könnte er auf den Italiener Fabio Capello folgen, der ohnehin schon immer von Real geschwärmt hat. Wer weiß, vielleicht tauschen beide ihre Arbeitsstelle. Nur eines ist wohl sicher: Der Kuchen in Madrid ist gegessen. Zumindest den, den der Erfolgscoach von seinem (Noch)Team zum Geburtstag überreicht bekam. Ausgerechnet von Casillas und Ramos, mit denen es Krach geben soll.
Dienstag, 31. Januar 2012
Montag, 30. Januar 2012
"Kloppo" kriegt beim BVB einen neuen Vertrag
Eine wirklich schöne Nachricht erreichte uns heute aus dem Westen der Bundesrepublik. Jürgen "Kloppo" Klopp und Michael "Susi" Zorc haben es getan, sie gehen mit meisterlichem Beispiel voran. Der Trainer und der Sportdirektor verlängerten beide ihre Arbeitspapiere bei Borussia Dortmund bis zum 30. Juni 2016. Eine schöne Sache, denn diese Entscheidung spricht Bände. Bände für ein gutes Stück Kontinuität beim BVB, der die Weichen langfristig auf Erfolg stellen will. Auch ein paar Spieler werden demnächst noch verlängern, schließlich will der siebenfache deutsche Meister langfristig in der Bundesliga-Spitze mitmischen. "Ich habe das Glück, bei einem großartigen Verein arbeiten zu dürfen", sagte der BVB-Coach, der sein Amt in Westfalen am 1. Juli 2008 angetreten hatte. Klopp wäre damit - falls er den Vertrag erfüllt - der dienstälteste Coach der Borussen, würde Ottmar Hitzfeld in der Rangliste überholen. Ein schöner Ausblick, besonders für die Fans. Sie lieben den gebürtigen Schwaben, der selbst jetzt bei der Bayern-Jagd wieder bescheiden bleibt. Vom Ziel "Meisterschaft" will der 44-Jährige nichts wissen, erst wenn er in perfektem Chinesisch (Mandarin) gefragt werde, wolle er sich dazu äußern. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis Jürgen Klopp in der asiatischen Sprache angequatscht wird. "Entscheidend war für mich, Jürgen Klopp dazu zu bewegen, diese Gespräche überhaupt zu führen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den "Ruhr Nachrichten". "Es wurde viel darüber geschrieben, dass er uns 2014 verlässt. Seine Verlängerung ist ein deutliches Signal - auch an die Spieler."Könnte gut sein. Besonders Stars wie Mats Hummels und Mario Götze könnte das zu schwarz-gelben Dauerbrennern machen - zum Leidwesen der Konkurrenz.
Sonntag, 29. Januar 2012
Die Spitze marschiert im absoluten Gleichschritt
So etwas hat es in der fast 50-jährigen Geschichte der 1. Fußball-Bundesliga noch nie gegeben. Drei Teams marschieren mit absolut gleicher Punktzahl vorne weg, eine vierte Mannschaft könnte heute Nachmittag (17.30 Uhr) nach der Partie beim VfB Stuttgart aufschließen. Die Rede ist von Borussia Mönchengladbach, dem Fast-Absteiger der Vorsaison, der über die Relegation gerade noch so erstklassig geblieben ist. Ja, erstklassig ist es, was der FC Bayern München, Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 gerade zeigen, bei erstgenanntem Team zumindest punktemäßig. 40 Zähler hat das Spitzentrio auf dem Konto, der Klassenerhalt ist somit gesichert. Schlechter, aber rechnerisch richtiger Scherz. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht da vorne. Bayern hatte einige Mühe beim 2:0-Arbeitssieg gegen Magaths Wölfe, der Meister aus Dortmund verzauberte phasenweise 1899 Hoffenheim beim 3:1-Erfolg. Die "Königsblauen" drehten einen 0:1-Rückstand gegen Lukas Podolski und seinen 1.FC Köln, hatten am Ende sogar mit 4:1 die Nase vorne. Doch - und da liegen die Schalker in der Statistik deutlich zurück - das beste Torverhältnis hat der deutsche Rekordmeister. Vier Treffer (46:13) liegt der FC Bayern vor dem BVB (43:14), die Schalker haben zwar 45 Tore geschossen, aber bereits 24 Gegentreffer kassiert. Wer am Ende wen kassiert ist spannender denn je. Favorit ist und bleibt der FCB, der den besten Kader und die größte Erfahrung im Titelkampf hat. Aber Dortmund, Schalke und Gladbach spielen den schöneren Fußball, drehen - und das ist das bayerische Manko - gerne auch einmal Rückstände. Etwas, das Mario Gomez, der sein Torekonto auf 17 Treffer verbesserte, zuletzt anprangerte. Wie heißt's doch so schön: Einsicht ist der beste Weg zur Besserung.
Samstag, 28. Januar 2012
Wenn die Bayern auf Wiedergutmachung aus sind
Neues von der Isar und dem FC Bayern München. Der steht heute Nachmittag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg wieder einmal unter Druck, großem Druck. Die Bayern müssen gegen ihren Ex-Coach Felix Magath und seine Wölfe ein echtes Feuerwerk abbrennen - und zwar gleich doppelt. Denn nicht nur das miserable Auftreten des deutschen Rekordmeisters in der Vorwoche beim 1:3 in Gladbach hat die FCB-Anhängerschaft mächtig verärgert. Nein, es gab da noch so ein Vorkommnis, das die Fans der "Roten" im wahrsten Sinne des Wortes "rot" sehen ließ. Von einer eigens eingerichteten Pressekonferenz wurde in einem sozialen Netz gesprochen, die Verpflichtung eines Top-Stürmers sollte es sein. Schnell kursierten die tollsten Namen der größten Stars, von einem ähnlichen Coup wie damals mit Arjen Robben wurde geträumt. Doch es kam - wie so oft im Leben - alles anders. Der FC Bayern wollte seine eigenen Anhänger verpflichten, sie waren mit der tollen Neuverpflichtung gemeint. Ein Schuss, der gründlich danebenging. Der Klub ruderte zurück, entschuldigte sich noch am Abend im Internet für diese Aktion. Dabei hatte Bayerns Coach Jupp Heynckes nach Brenos Twitterei zu einem umsichtigeren Umgang mit sozialen Netzen geraten. Das gelang nicht so richtig, dafür steht Breno heute im Kader. Hoffentlich brennt der kein Feuerwerk ab - und wenn, dann bitte nur auf dem Platz. Das würde auch wieder über die Internetportale gehen, aber mit positivem Effekt. Doch - falls es heute gegen Wolfsburg schiefgehen sollte - dann muss der FC Bayern vielleicht nachrüsten, aber bitte nicht "Ultimate Fighter" Pepe. Der war im Gespräch, doch das war hoffentlich eine Ente. Apropos Ente. Hoffentlich watscheln die Bayern schneller über den Platz, sonst gibt's A Watsch'n.
Freitag, 27. Januar 2012
Von einem, den sie einst „Kugelblitz“ nannten
Was waren das für Bilder, die uns über das Privatfernsehen aus dem fernen australischen Dschungel erreichten. Aus einer Gegend, in die es nur alle möglichen Tiere zieht. Oder eben – so will es das Sendeformat – so genannte Prominente, die sich allen möglichen Leckereien widmen, schweren Prüfungen stellen und allerlei Entbehrungen aussetzen. Und mittendrin Ailton. Ja, richtig der Ailton. Geboren wurde der 38-jährige Stürmer als Aílton Gonçalves da Silva im brasilianischen Mogeiro, durchwanderte als Fußballprofi zahlreiche Stationen in Südamerika, Europa und Asien. Besonders den deutschen Fußballfans ist der sympathische Kerl, der nicht sehr gerne Deutsch spricht, in Erinnerung geblieben. „Musse schieße Tor“ oder „Bye bye Bayer“ sagte er einst – und meinte bei letzterem Ausspruch nicht Bayer Leverkusen, sondern natürlich den FC Bayern München. Das war 2004, als der wegen seiner guten Körperfülle bei trotzdem guter Grundschnelligkeit als „Kugelblitz“ bezeichnete Torjäger, mit Werder Bremen das Double gewann. Der Familienvater wurde mit 28 Treffern Torschützenkönig und war der erste Ausländer, der in der Bundesrepublik zum „Fußballer des Jahres“ gewählt wurde. Lang, lang ist’s her und doch lodert in ihm noch das Feuer. Kaum war er wieder von Australien zurück, hatte er – im Dschungel durfte er ja nicht – so richtig Lust auf Bälle. „Ich habe drei bis vier Kilo abgenommen“, erklärte er. „Gebt mir noch ein bis zwei Wochen, dann bin ich fit.“ Diese Ansage richtete Ailton in Richtung der Eintracht aus Frankfurt, denen er sich gerne im Kampf um den Aufstieg in die 1. Bundesliga angeschlossen hätte. „Er ist nicht mehr der Ailton, der er mal war“, schob Eintracht-Sportmanager Bruno Hübner dem frommen Wunsch einen Riegel vor. Schade eigentlich, irgendwie hatte man sich an den regelmäßigen Anblick der ehamaligen „Bremer Kultfigur“ im Fernsehen gewöhnt. Aber lieber Ailton: „Fußeball, musse Du besser lasse.“ Du bist raus.
Donnerstag, 26. Januar 2012
Knapp vorbei ist eben leider auch daneben
Ja, das war doch wieder ein Spiel, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Eigentlich wie immer, wenn der FC Barcelona und Real Madrid gegeneinander antreten. Dieses Mal endete die Partie friedlich 2:2-Unentschieden. Friedlich? Naja, nicht so ganz. Real Madrid, das nach der 1:2-Heimspielpleite im gestrigen Rückspiel im Camp Nou noch ein Tor mehr gebraucht hätte, ist aus dem Viertelfinale des Pokals ausgeschieden. Die "Königlichen" waren nicht nur auf Augenhöhe. Nein, dieses Mal waren sie sogar das bessere Team. Aber es hat eben nicht gereicht, wie zuletzt meistens. "In der Kabine haben die Spieler gesagt, dass es unmöglich ist, hier zu gewinnen", sagte Trainer Jose Mourinho auf der Pressekonferenz hinterher. Aha, sehr interessant. Gut, der Schiedsrichter lag in einigen Situationen daneben, aber auf beiden Seiten. An ihm lag es eher nicht, auch wenn ihm das vorgeworfen wird. "Teixeira, jetzt gehst du mit Barca feiern", schrie Iker Casillas deutlich hörbar dem Unparteiischen Teixeira Vitienes im Kabinentrakt zu. Starker Tobak, der noch von Pepe auf dem Platz getoppt wurde. Er, der für seine rüde Spielweise bestens bekannt ist, spendete dem Schiedsrichter höhnisch Applaus. Nach dem Duschen hatte sich Reals Kapitän und Schlussmann etwas beruhigt und sagte folgendes: "Wir hätten viel mehr verdient gehabt. Aber die Madridistas können stolz sein auf ihre Mannschaft. Jetzt bleiben uns noch zwei Wettbewerbe." Weise Worte, auch wenn es in diesen Wettbewerben auch wieder ein Kräftemessen mit Barca geben wird oder geben könnte. Mal schauen, wie es dann ausgeht. Real war dieses Mal richtig dicht dran und im Vorjahr hat es im Pokalfinale ja gereicht. Und auch Mesut Özil erwischte wieder einen seiner besseren Tage im Trikot der Madrilenen. Es bleibt spannend.
Mittwoch, 25. Januar 2012
Noch eine Woche voller "Bäumchen-wechsle-Dich"
In einer Woche endet sie, die Transferfrist für Winterschnäppchen rund um die 1. Fußball-Bundesliga. Wie immer seinen Einkaufswagen an der ersten Kasse ganz vorne hat Felix Magath. Der Coach des VfL Wolfsburg steckte schon schlappe 25 Millionen in neues Personal, weitere Leitwölfe könnten zu seinem Rudel hinzustoßen - aber die Autostadt auch verlassen. Auch bei den anderen Klubs herrscht rege Betriebsamkeit, der eine oder andere Verein rüstet auf, nach oder gab ab. Prominentestes Beispiel dürfte der Noch-Hoffenheimer Vedad Ibisevic sein. Der bosnische Stürmer ist beim VfB Stuttgart angekommen, ist für 5,5 Millionen bereits auf den Weg an den Neckar. Auch im Norden, beim HSV, bahnt sich ein spektakulärer Transfer an - allerdings erst für den Sommer. Nationaltorhüter Rene Adler geht mit großer Wahrscheinlichkeit vom Rhein an die Elbe, der Vertrag des Keepers läuft im Sommer aus. Abgelaufen ist die Zeit von Felix Bastians und Heiko Butscher - und zwar beim SC Freiburg. Während es Bastians zur Hertha nach Berlin zog, schloss sich Ex-Kapitän Butscher der Frankfurter Eintracht an. Und SC-Torjäger Papiss Demba Cissé streift ab sofort das Trikot von Newcastle United über. Fast stündlich überschlagen sich die Meldungen - auch international. Carlos Tevez wechselt wohl doch nicht zu Paris St. Germain, dafür soll dort Franck Ribéry im Gespräch sein. Rüpel-Verteidiger Pepe von Real Madrid ist angeblich bei Bayern auf der Liste, Hanno Balitsch hat sich beim 1. FC Nürnberg bereits einen Namen gemacht. Das waren nur ein paar Beispiele. Mal schauen, was sich in der kommenden Woche noch so tut auf dem Markt. Vor allem international, wo Klubs wie Inter Mailand, Real Madrid und die neureichen PSGler angeblich an so ziemlich allen Kickern interessiert sind.
Dienstag, 24. Januar 2012
Zieht es „The special one“ zurück auf die Insel?
José Mourinho ist ein Trainer, der beinahe überall Erfolg hat beziehungsweise hatte. Auch mit seinem aktuellen Arbeitgeber Real Madrid hat der Coach, der mit vollem Namen José Mário dos Santos Félix Mourinho heißt, Erfolg. Er gewann in der Vorsaison den Pokal, führt die spanische Liga mit fünf Zählern Vorsprung vor dem Dauerrivalen FC Barcelona an, steht mit seiner Star-Truppe im Viertelfinale des spanischen Pokals und ungeschlagen im Achtelfinale der europäischen Königsklasse. Keine schlechte Bilanz für den zweimaligen Champions League-Sieger (2004 mit dem FC Porto, 2010 mit Inter Mailand), der sich mit den „Königlichen“ ganz gerne seine dritte europäische Krone aufsetzen möchte. Doch das Verhältnis zur Presse, den Fans und zur Mannschaft soll gestört sein, Mourinho – der am Donnerstag seinen 49. Geburtstag feiert – liebäugelt mit einem Abschied aus der Hauptstadt. Und das, obwohl der zumeist eigenwillige und mit reichlich Selbstbewusstsein ausgestattete zweifache Familienvater noch einen Vertrag bis 2014 besitzt. Aber – und auch das unterscheidet den Mann aus dem portugiesischen Setúbal von vielen seiner Kollegen – er verabschiedet sich gerne einmal vorzeitig. So, wie er es zum Beispiel beim FC Chelsea London oder auch in der italienischen Modemetropole Mailand tat. „The special one“ – wie sie ihn in seiner Zeit auf der Insel tauften – schwimmt eben gerne mal gegen den Strom, klopft Sprüche oder geht ungewöhnliche Wege. Warum auch nicht? Der Erfolg gab ihm bisher (fast) immer Recht. Jedoch kann er mit Kritik nicht so richtig umgehen. Auch mit den Pfiffen, die neulich trotz eines 4:1-Sieges durch das Estadio Santiago Bernabéu hallten, hatte er Probleme. Nein, das mag die Werbeikone nicht – und zwar gar nicht. Vielleicht sollte er wieder nach England zurück. Da pfeift niemand den eigenen Trainer aus. Selbst dann nicht, wenn es schlecht läuft und auf den so klangvollen Namen José Mourinho hört.
Montag, 23. Januar 2012
Die einen zaubern, die anderen hadern oder bluten
Was war das für ein Rückrundenauftakt, ein Bundesliga-Spieltag mit Knalleffekt - besser: gleich mehreren Knalleffekten. Während die Bayern über sich, den Rasen und alles Mögliche den Kopf schütteln, schnalzen die Verfolger mit der Zunge. Ja, zum "Zunge schnalzen" war es, das was der Deutsche Meister da in Hamburg gezeigt hat. Borussia Dortmund knipste mit erfrischend schönem Tempofußball dem HSV die (Nord)Lichter aus, klaute den Hamburgern den Backfisch vom nicht ganz so frischen Brötchen. 5:1 - das ist Mal eine Ansage - und was für eine. Nur noch vier Tore (!) liegen die Borussen hinterm Rekordmeister, der in Gladbach ordentlich auf die Socken kriegte. Am schlimmsten erwischte es Abwehr-Hüne Daniel van Buyten, dessen stattlicher Mittelfuß unter der wirbelnden Angriffslust eines Marco Reus brach. Bitter, sehr bitter. Überhaupt wird in dieser Saison ziemlich viel gebrochen, also nicht in Eimer oder so. Nein, schon eher Worte, Treueschwüre und Gesichtsknochen sind es, die in Serie brechen oder gebrochen werden. Am Wochenende erwischte es den Schalker Höwedes und den Bremer Prödl, davor hatten beispielsweise schon die Dortmunder Kehl und Subotic eine dicke Lippe riskiert - also im übertragenen Sinne. Aber - und das ist völlig gerechtfertigt - die beiden Letzteren dürften das auch, und jetzt erst recht. "Wir spielen unseren Fußball", erklärte BVB-Coach Jürgen "Kloppo" Klopp. "Und den haben die Jungs gnadenlos durchgezogen." Ja, das haben sie und wie. Rund um die Säbener Straße müssen sie langsam aufpassen. Nicht, dass das bayerische Herz bricht, wenn jemand anderes Platz eins innehat. Aber: Es sind ja noch ein paar Spiele. Und: In der Hinrunde unterlag der Favorit auch gegen Gladbach zum Auftakt.
Sonntag, 22. Januar 2012
Understatement pur im Westen der Republik
Alle haben sie nur eine Mannschaft auf dem Zettel, den FC Bayern München. Und zwar wenn es darum geht, wer Anfang Mai die Meisterschale im Konfettiregen in den Himmel recken darf. Doch wird das für den FC Bayern so einfach? Nach dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach werden kritische Stimmen laut, sehr laut. Doch auch in der Hinrunde unterlagen die Bayern den Gladbacher Fohlen, galoppierten der Konkurrenz dann aber zunächst davon. In der Winterpause redeten Bastian Schweinsteiger und Co. nur noch von der Champions League, dem Heimfinale am 19. Mai 2012 in der Münchner Allianz Arena. Ein großes Ziel, das der deutsche Rekordmeister da hat. Aber - und da sind wir uns alle einig - die Bundesliga ist das Tagesgeschäft. Und da haben die Stars von der Isar so ihre Schwierigkeiten, besonders im Rückzugsverhalten. Da passt die Abstimmung nicht, die Lücken nach einem Angriffsversuch sind zu groß. Ballbesitz und Sturmdrang sind im modernen Fußball zwar schön, aber nicht immer erfolgreich. Spiele werden in der Offensive gewonnen, Titel in der Abwehr. Nun hat sich auch noch Daniel van Buyten den Mittelfuß gebrochen. Der van Buyten, der zusammen mit Demichelis im CL-Finale von 2010 gegen Inter ganz schlecht aussah. Vielleicht sollten die Bayern noch jemanden holen, denn der Ersatz heißt Breno. Dass der mental nicht gerade bei der Sache ist, weiß jeder. Mal schauen, was bis zum 31. Januar so passiert. Aber wenn heute Nachmittag auch noch der Meister aus Dortmund gewinnt, dann wird es an der Tabellenspitze richtig eng. Dann machen gleich drei Klubs aus dem Westen (Schalke, BVB, Gladbach) Jagd auf die kränkelnden Bayern. Und vielleicht sollten die drei Jäger dann zu ihren Zielen stehen, der Meisterschaft.
Samstag, 21. Januar 2012
Gladbach kontern einfalls- und sorglose Bayern aus
"Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?", heißt es gerne immer wieder. Auch im Profifußball gilt dieser Satz als feste Institution, wird immer wieder bemüht. Auch der Autor dieser Zeilen muss über diesen Ausspruch nachdenken. Und stellt fest, dass er mit seiner gestrigen Vorschau auf Gladbach gegen Bayern gar nicht so falsch lag. Von "Zeichen setzen" war die Rede, ein besonders motivierter Reus kam zur Sprache, vor Fehlern des bayerischen Schlussmannes Manuel Neuer wurde gewarnt. Nun, es kam wie beschrieben, "mein gestriges Geschwätz geht mich also sehr wohl was an." Einfallslos, ohne Überraschungsmomente oder Tempovariationen versuchte es der deutsche Rekordmeister im Borussia-Park, wurde für seine Konteranfälligkeit bitter bestraft. Dazu wieder ein Neuer-Patzer, ein im Abseits wohnender Torjäger Gomez sowie ein abgemeldeter Arjen Robben. Gut, einmal spielten beide sehr gut zusammen, aber Marc-Andre ter Stegen parierte großartig (14.). Nein, liebe Bayern, das war zu wenig - viel zu wenig. Dass der zurückgekehrte Bastian Schweinsteiger hinterher vor laufenden TV-Kameras auf den schlechten Rasen schimpfte, passte ins planlose Bild der Bayern. Dieser Ausspruch verlangte dem neben ihm stehenden Marco Reus ein kleines Lächeln ab - doch auch er sprach das nicht ganz so satte Grün an. Nur: Die Bayern können doch nicht erwarten, dass im deutschen Winter ähnliche Bedingungen herrschen wie zuletzt im Trainingslager in Katar. Und warum FCB-Coach Jupp Heynckes beim 0:2-Zwischenstand einen Ivica Olic - den Gewinner der Vorbereitung - nicht bringt, ist ebenso rätselhaft. Der Kroate schmorte 90 Minuten auf der Bank. Aber - und da bin ich sicher - er hätte den Kampf angenommen und wäre gelaufen. So hatten gleich zwei Borussias ihre Freude am bayerischen 1:3-Fehlstart.
Freitag, 20. Januar 2012
Wenn die Bayern auf den künftigen Dortmunder Reus treffen
Heute Abend (20.30 Uhr, ARD) hat das Warten endlich ein Ende, die Winterpause der Fußball-Bundesliga ist mit der Begegnung Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München vorbei. "Endlich" möchte man fast laut schreien, denn die unzähligen Tests waren nicht immer aussagekräftig. Aussagekräftiger ist da schon die Ansage vom Gladbacher Marco Reus, der sich ab 1. Juli 2012 das gelb-schwarze Trikot des amtierenden Meisters - das von Borussia Dortmund - überstreifen wird. Er kehrt damit in seine Heimatstadt Dortmund zurück und wechselt nicht zu den Bayern aus München, bei dem sie ihn plötzlich gar nicht mehr haben wollten. Nun, das klang vor einigen Wochen mal ganz anders, selbst die Spieler um Thomas Müller oder Mario Gomez hätten sich über den 22-jährigen Torjäger als neuen Kollegen gefreut. Aber wer weiß? Vielleicht zieht der Jungstar schon heute Abend gegen 22.30 Uhr das Trikot des Rekordmeisters doch noch an - und wenn es nur beim obligatorischen Leibchentausch nach Schlusspfiff ist. Aber vorher wird er mit den "Fohlen" galoppieren, jeden Meter auf dem grünen Rasen umgraben - wie im Hinspiel zum 1:0-Sieg. Doch auch die Bayern dürften heiß sein, richtig heiß. Von "Zeichen setzen" und "gleich marschieren" ist die Rede beim Spitzenreiter. Sie hatten eine gute Vorbereitung, alle Stars der Bayern blieben gesund. Ja gut, Breno kränkelt etwas, aber das hat andere Gründe. Zwar fehlt zum Rückrunden-Auftakt der gesperrte Ribéry, aber das wird schon irgendwie klappen. Das "Zeichen setzen" klingt machbar, die Jungs von der Isar müssen sich nur einig sein. Nachzufragen bei den Herren Neuer und Boateng. Ansonsten gehen sie baden, Marco Reus jubelt und sein zukünftiger Verein gleich mit. Und Uli Hoeneß schwillt mal wieder der Kamm.
Donnerstag, 19. Januar 2012
Von einem Spiel, das fast immer Barca gewinnt
„Fußball ist ein Spiel von 22 Leuten, die rumlaufen, und am Ende gewinnt immer Deutschland“, sagte einst der englische Weltklasse-Kicker Gary Lineker. Nun, seine These stimmt oft, aber nicht immer. Eher zutreffend wäre folgender Satz: „Fußball ist ein Spiel von 22 Leuten, die rumlaufen, und am Ende gewinnt fast immer der FC Barcelona gegen Real Madrid.“ Und das, ohne jetzt irgendwelche Wahrscheinlichkeitsrechnungen ausgraben zu wollen oder Quervergleiche durch die Geschichte des Profifußballs zu ziehen. Denn erst gestern Abend war es wieder soweit, dieses Mal im Viertelfinal-Hinspiel des spanischen Pokals. Am Ende besiegten der amtierende Weltfußballer Lionel Messi und seine Mitspieler die Mannen um Torjäger Cristiano Ronaldo, der mal wieder ein frühes Tor schoss (11.). Für die Wende sorgten zwei Abwehrtürme, das Sinnbild des stolzen Kataloniers, Carles Puyol (49.) und der französische Verteidiger Eric Abidal. Letzterer zeigte sich in der 77. Minute für das Siegtor verantwortlich, verlängerte erst kurz vor der nächsten Auflage des „el clasico“ seinen Vertrag in der katalonischen Hafenmetropole. Damit machte „Barca“ seinem Coach Josep „Pep“ Guardiola ein tolles Geschenk zum 41. Geburtstag, während die „Königlichen“ aus der Hauptstadt mal wieder zerknirscht vom Feld schlichen. Sie blieben überwiegend blass, allen voran Mesut Özil zeigte nicht seine wahren Fähigkeiten. Dieser nächste Tiefschlag dürfte Real mächtig an die Nieren gehen, während Barca in den nächsten Partien frei von der Leber – mit gewachsenem Selbstvertrauen – auflaufen wird. Damit kommen wir unweigerlich zurück zu Abidal, den ein Leberkrebs lange Zeit quälte und von seinem Beruf abhielt. Umso schöner, dass der 31-Jährige wieder gesund und fit ist. Und noch toller (für ihn), dass ausgerechnet er das entscheidende Tor schoss – eben frei von der Leber weg.
Mittwoch, 18. Januar 2012
Nicht nur der Wein wird immer besser - zumindest national
Es ist schon interessant, was da auf der britischen Insel vor sich geht - und ich habe bisher noch gar nicht so sehr darüber nachgedacht. Deshalb muss ich mich bei einem echten Kenner der Szene bedanken, der mir einen kleinen Tipp gegeben hat. Denn nicht nur die Rückkehr von Thierry Henry beim FC Arsenal sorgte für Schlagzeilen - und nicht erst jetzt, als sich der Franzose mit dem 70-jährigen Boxidol Muhammad Ali verwechselte. Da sind eben seine "Gefühle mit ihm Gassi gegangen", wie man es so schön sagt. Nein, die Leihgabe von Red Bull New York markierte für die "Gunners" im Pokal den Siegtreffer und zeigte, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Es ist wohl doch wie bei gewissen Weinen: je älter, desto besser. Das dachten sie sich wohl auch ein paar hundert Kilometer weiter nordöstlich - in Manchester. Da reaktivierte "Sir" Alex Ferguson den im Ruhestand weilenden Paul Scholes, der mit seinen 37 Jahren sofort wieder im Spiel war - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Scholes trainiert zwar ab und an in der Reserve von ManU mit, aber dass er mit Rooney und Co. mithalten kann? Das dachten nicht alle, die sich mit dem runden Leder auskennen. Und der Rückkehrer bewies, dass es keine 200-Euro-Treter sein müssen. Nein, er kaufte sich für knapp 50 Euro ein Paar Kickschuhe und spielte, als sei er nie weg gewesen. Irgendwie haben sich manche Dinge im englischen Profifußball verschoben, auch die Kräfteverhältnisse im internationalen Vergleich. Da flogen beide Klubs aus Manchester in der Vorrunde der Champions League raus, Chelsea und Arsenal wurstelten sich einigermaßen durch. Es scheint, als hätten die Kontinentalklubs die Inselvereine abgehängt. Keine absehbare Entwicklung - und das im Mutterland des Fußballs.
Dienstag, 17. Januar 2012
Hat Breno bei den Bayern bald ausgespielt?
Soziale Netze sind schon eine spannende Sache, man entdeckt immer wieder Neues, Lustiges und Interessantes. Man trifft alte Bekannte wieder, lernt neue Leute kennen und nimmt am Leben anderer teil. Nur, man sollte sich immer bewusst sein, wer was lesen kann. Ob Bayerns Verteidiger Breno sich diese Frage gestellt hat, darf entschieden bezweifelt werden. Bei allem Verständnis für seine privaten Probleme, ein Angriff auf seinen Arbeitgeber geht gar nicht. „Was für eine Phase ich durchmache, Bayern macht eine Sauerei mit mir“, soll der 22-Jährige über seinen Arbeitgeber getwittert haben und beklagte sich damit über seine „Degradierung“ zu den Amateuren des deutschen Rekordmeisters. Der brasilianische Verteidiger war vom Trainer-Team um Chefcoach Jupp Heynckes nicht für den Test am Sonntag bei Rot-Weiß Erfurt berücksichtigt worden. Gut, der Südamerikaner machte nach allem Ärger (Verdacht der Brandstiftung, etc.) zuletzt Fortschritte, trainierte in Katar voll mit und beeindruckte damit auch seine Vorgesetzten. Das hat er mit seiner Twitter-Nachricht auch, allerdings negativ. Aber für die „ersten 18“ reicht es nicht, noch nicht. Und der Zwölf-Millionen-Einkauf kann sich glücklich schätzen, dass Bayern-Präsident Uli Hoeneß nicht viel von Internet, E-Mail und schon gar nichts von sozialen Netzen hält. Aber er wird von Manager Christian Nerlinger und Karl-Heinz Rummenigge informiert werden – ganz bestimmt. Und dann dürfte der Kopf des 60-Jährigen rot anlaufen, am Tegernsee wird ein Brüller die Winteridylle erschüttern. Hoeneß hatte für Breno gekämpft, ihn immer verteidigt und ihn sogar für eine Kaution in Höhe von 500.000 Euro aus dem Knast geholt. Und dann so etwas? "Wir werden ein persönliches Gespräch mit ihm suchen. Dazu hatte ich bis jetzt noch keine Zeit", ließ Nerlinger im "Bayrischen Rundfunk" verlauten. Ob der Brasilianer seine Papiere bekommt, scheint nicht ausgeschlossen, schließlich war beziehungsweise ist er „auf Bewährung“. Es könnte zum endgültigen Bruch kommen, doch Rummenigge zeigte vorerst "nur" Gelb.Glück im Unglück für Breno, der sich jetzt endlich mal zusammenreißen muss.
Montag, 16. Januar 2012
Darf in den Stadien bald legal gezündelt werden?
Was wird da nicht gestritten, besprochen, beraten und verneint – und das schon seit Wochen und Monaten. Wie ist das nun mit der Pyrotechnik in den Fußballstadien der Bundesliga? Während die einen sie für gefährlichen Unfug halten, bezeichnen andere Böller und Raketen als Fankultur. Zugegeben: Die bunten Bengalos, die so manche Kurve erstrahlen, aber leider auch vernebeln, sehen schon gut aus. Nur sind der Geruch und die sprühenden Funken nicht ungefährlich – im Gegenteil. Brandwunden, Rauchvergiftungen oder unfreiwillige Löcher in den Klamotten. Nur wenige Beispiele, bei denen das Spiel mit dem Feuer gründlich in die Hose ging. "Jeder kennt mich und weiß, dass ich ein großer Pyromane bin. Aber auch mir ist schon mal fast was passiert. Das war aber mein Risiko. Wir alle sind im Stadion verantwortlich für die Gesundheit anderer", sagte Uli Hoeneß im ZDF-Sportstudio zum Thema Pyrotechnik: "Ich bin dabei, dass man einen Sektor schafft, wenn das vom Staat genehmigt ist, wenn man sich nicht im strafrechtlichen Bereich bewegt." Und da hat er wieder Recht, der Uli. So lange niemand zu Schaden kommt – weder Zuschauer, Ordnungskräfte, Spieler oder Unparteiische – kann man die Dinge akzeptieren, aber nur dann. Wer Bengalos zündet, um anderen zu schaden, gehört festgenommen und bestraft. Leider gibt es solche Leute im Stadion – und das in der gesamten Bundesrepublik. Das hat dann nichts mehr mit Fan-Leidenschaft zu tun, nicht im Entferntesten. Deshalb schob der DFB der ganzen Sache einen Riegel vor, sehr zum Unverständnis einiger Anhänger. Ein Lösungsansatz sah vor, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in bestimmten gekennzeichneten Flächen und von ausgebildeten Personen zu abgesprochenen Zeiten erfolgen sollte. Klingt eigentlich sicher, aber bedeutet einen großen Kontrollaufwand. Einen, den es sowieso schon gibt in den Stadien. Die heißen Diskussionen werden weitergehen.
Sonntag, 15. Januar 2012
An der Elbe sind die Wogen vorerst geglättet
Neues vom Hamburger Sportverein. Dort ging es auf der Mitgliederversammlung friedlich zu, selbst für Ex-Vorstand Bernd Hoffmann lief der Abend in geregelten Bahnen ab - und das in seiner Abwesenheit. Er wurde mit deutlicher Mehrheit entlastet, alle Vorwürfe sind vom Tisch. Der HSV wird keine weiteren rechtlichen Schritte einleiten. "Der Aufsichtsrat hält es allgemein für ungewöhnlich, dass wichtige Geschäftsvereinbarungen über Hunderttausende Euro überwiegend mündlich vereinbart und die dazugehörigen Dienstleistungen mündlich und persönlich abgerufen und erbracht wurden", sagte Aufsichtsrats-Chef Otto Rieckhoff in seiner Rede. Leise Zweifel an der Arbeit Hoffmanns bleiben also. Aber der Bundesliga-Dino möchte über 2012 hinaus alles besser machen - und wie. Denn während Sportchef Frank Arnesen eine gute Arbeit bescheinigt wird, träumt Vereinsboss Carl-Edgar Jarchow bereits vom Titel. Der HSV dürfe nicht auf Dauer um Platz fünf bis zehn spielen. "Das ist nicht unser Anspruch", betonte Jarchow, mittelfristig müsse man wieder einen "Pokal in die Stadt holen".Klingt nach großen Träumen, die den neuen Coach Thorsten Fink und seine Mannschaft - die sich gerade erst Stück für Stück aus dem Tabellenkeller mausert - unter Druck setzen. Dass die Nordlichter mehr können als sie zuletzt zeigten, ist unbestritten. Aber der letzte Titel ist Jahre her, das Team muss mehr Konstanz in ihr Spiel bringen. Das wird die Aufgabe von Fink sein, der aus Basel mit großen Vorschusslorbeeren seinen Dienst angetreten hat. Ob er den Klub mit der Raute wieder auf Kurs bringt? Einfach wird das nicht - nachzufragen bei Trainern wie Jara, Toppmöller, Labbadia, Veh. Und das sind nur einige wenige Beispiele der vorigen (durchwachsenen) Jahre zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Samstag, 14. Januar 2012
60 Jahre "Vater Teresa vom Tegernsee"
Mit einem rauschenden Fest haben sie ihm gestern gratuliert, ihm die Hand gegeben oder eine herzliche Umarmung gespendet. Und das hatte er sich verdient, der Jubilar mit dem Namen Ulrich "Uli" Hoeneß. 60 Jahre hat der Präsident des FC Bayern München auf dem Buckel, 475 Prominente stärkten ihm bei seinem Fest demonstrativ den Rücken. Moderiert wurde das Geburtstagsfest von Thomas "Thommy" Gottschalk, der nur ein Jahr älter, aber nicht weniger erfolgreich ist. Und sie haben eines gemeinsam, der "Uli" und der "Thommy". Beide polarisieren, beide werden verehrt oder eben nicht gemocht. Jedoch ist ihnen das - um es mal auf bayerisch zu sagen - "wurscht", sie haben sich damit arrangiert. Für den Lacher des launigen Abends zwischen Wein, Weib und Gesang sorgte aber Bayern-Vorstand Karl-Heinz "Kalle" Rummenigge, der seinen langjährigen Weggefährten als "Vater Teresa vom Tegernsee", "Nelson Mandela von der Säbener Straße" und als "Mutter aller Manager" betitelte. Recht hat er der "Kalle", schließlich hat sich der Jubilar für "seinen" Verein eingesetzt wie kein anderer, ist aber auch als sozialer Wohltäter und liebevoller Familienvater bekannt. "Er denkt FC Bayern, er fühlt FC Bayern, er lebt FC Bayern, er ist der FC Bayern. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, sein Leben lang", ergänzte Rummenigge vor Rehhagel, Heynckes, Niersbach, Matthäus, Kahn, Lizarazu, Bierhoff, Niersbach - um nur ein paar wenige Gäste zu nennen. Selbst Clemens Tönnies, Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 war extra nach München gekommen, um zu gratulieren. Beide sind leidenschaftliche Wurst- und Fleischfabrikanten, kennen sich gleich in doppelter Weise geschäftlich. Im Geschäft bleiben wird Hoeneß noch lange, in den Herzen und Köpfen der (Bayern)Fans ewig.
Freitag, 13. Januar 2012
Starke Schulter(n), breite Brust - "Schweini" hat Titellust
Bastian Schweinsteiger hat sich gemacht, ist vom jugendlichen Hallodri zum Mittelfeld-Taktgeber gereift. Seit der WM 2006 hat sich Bastian, der nicht mehr "Schweini" genannt werden möchte, entwickelt - und wie. Er prägt das Spiel seiner Bayern wie kaum ein Zweiter, gibt bei Ballbesitz die Schlagzahl vor. Etwas, das der 27-Jährige früher nie gemacht hätte, auch weil er von seinen wesentlich älteren Mitspielern nicht richtig ernst genommen wurde. Nachzufragen bei Oliver "Titan" Kahn, der dem damals 18-jährigen Jungspund das Handtuch klaute - und das nicht nur einmal. Auch ein gewisser Felix Magath, seinerseits Trainer des FC Bayern München, konnte mit Schweinsteiger nicht viel anfangen, fragte einst: "Und wer sind Sie?" Das würde sich heute keiner mehr trauen, Bastian Schweinsteiger ist beim FC Bayern nicht mehr wegzudenken. Nach seinem Schlüsselbeinbruch fiel der deutsche Rekordmeister in ein Loch, tat sich schwer und ließ Punkte liegen. Im Wintertrainingslager mischte der Rückkehrer wieder mit. Es wirkte, als wäre er nie weg gewesen. Der deutsche Auswahlspieler brennt, ist heiß, will mit seinem Klub gewinnen - und zwar Titel. Dafür ist er auch bereit, sich mit der (inter)nationalen Konkurrenz anzulegen. "Wir wissen, dass Dortmund eine gute Mannschaft hat, aber ich denke, dass Bayern immer eine qualitativ bessere Mannschaft haben wird." Nicht gelogen, aber der finale Beweis fehlt (noch). Erst, wenn die Bayern (inter)national siegen - und das am besten beim CL-Finale im Mai in der heimischen Allianz Arena - haben sie bewiesen, dass sie zu den ganz Großen gehören. Dann darf sie auch Basti Schweinsteiger kräftig auf die Schulter klopfen lassen. "Wenn man dann bedenkt, dass Arjen Robben lange verletzt war und Bastian nach dem elften Spieltag ausgefallen ist, kann man sich vorstellen, wie viel Luft nach oben wir noch haben", sagt FCB-Coach Jupp Heynckes. Aber: Oben ist die Luft aber ganz schön dünn, liebe Bayern.
Donnerstag, 12. Januar 2012
Versöhnung ist nicht Ballacks Geschmack
Kaum hat das neue Fußballjahr begonnen, da kochen auch schon wieder längst ausgelutschte Themen hoch. Denn die Tatsache, dass Michael Ballack und Joachim "Jögi" Löw noch einmal von den gleichen süßen Kirschen naschen, gilt als ausgeschlossen - und dabei wird es wohl vorerst auch bleiben. "Wenn es dazu kommen würde, dann sollte es kein Thema für die Öffentlichkeit sein. Wenn es etwas zu verkünden gibt, dann werden wir das tun", äußerte sich Ballack, als er auf ein mögliches Gespräch der beiden Charakterköpfe angesprochen wurde. "Am Stand hat sich nichts verändert. Sicherlich wird man in der Zukunft ein Gespräch führen, ob das jetzt zeitnah sein wird oder in ein paar Wochen oder ein paar Monaten oder gar nicht, dazu kann ich mich im Moment nicht äußern." Klingt reserviert, sehr reserviert vom ehemaligen "Capitano", der es auf insgesamt 98 Länderspiele brachte. Mit "An der Sache" meint der Leverkusener seine plötzliche Ausbootung in der DFB-Elf und die Art und Weise, wie sich diese abspielte. Gut, man hätte dem Mittelfeldmann früher sagen müssen, dass es für ihn in der Nationalmannschaft nicht mehr reicht, er - gemessen an der aktuellen Spielphilosophie - zu langsam und nur noch Mittelmaß ist. Aber ihn, der so viel für die deutsche Auswahl geleistet hat, nach dessen Verletzung immer wieder zu ermutigen und ihm die problemlose Rückkehr ins Team offen zu halten, war falsch. Längst hatten sich Schweinsteiger und Khedira aneinander gewöhnt, mit Toni Kroos stand ein sehr starker Ersatzmann parat. Das erkannten auch Löw und sein Trainerstab. Dennoch ließen sie den „Stab“ unrühmlich fallen. Einen Stab, der auf den Namen Michael Ballack hört. Aber: Zeit heilt alle Wunden, auch die erwachsener Männer. Reicht Euch endlich mal die Hand.
Mittwoch, 11. Januar 2012
Von der Couch zurück auf den Platz
Eine wirklich schöne Nachricht erreichte die Fußballwelt aus dem schönen Frankenland der Bundesrepublik. Gerald "Asa" Asamoah ist zurück. Er wurde von der Spvgg Greuther Fürth unter Vertrag genommen - und das bis 30. Juni 2013. Der Angreifer ist ein guter Bekannter im Geschäft der Fußball-Bundesliga, streifte die Trikots von Hannover 96, dem FC Schalke 04 oder dem FC St. Pauli über. Dort lief sein Arbeitspapier im vergangenen Sommer aus, auch weil es nur Gültigkeit für die 1. Bundesliga besaß. Denn - und das war bitter für den 43-maligen deutschen Nationalspieler - der Kultklub aus Hamburg stieg ab. Jetzt wird der 32-jährige Stürmer für die "Kleeblättler" auflaufen und dafür möchte man dem sympathischen Mann - der aus dem afrikanischen Ghana stammt - von Herzen alles Gute wünschen. „Gerald will uns dabei helfen, unseren großen Traum zu verwirklichen“, sagte Spvgg-Trainer Mike Büskens dem TV-Sender Sky. Der "große Traum" ist der Aufstieg ins Fußball-Oberhaus, den die Fürther schon seit Jahren verfolgen, aber zuletzt immer wieder verpassten. Büskens ist ehemaliger Mitspieler und langjähriger Weggefährte Asamoahs beim königsblauen S04 - beide erreichten auf Schalke Kultstatus. „Er kann uns mit seiner Erfahrung weiterhelfen", ergänzt Büskens. Kann oder könnte er, denn für den ruheständlicherischen Platz auf dem heimischen Sofa ist der Torjäger noch zu jung. Wie gut so mancher erfahrene Kicker noch im Saft steht, bewies zuletzt der zum FC Arsenal zurückgekehrte Thierry Henry. Er - der eine Leihgabe von Red Bull New York ist - wurde im Pokal eingewechselt und schoss gleich das Siegtor. Beide zu vergleichen, wäre vermessen. Aber: "Davon kann man noch seinen Kindern erzählen", frohlockte Gunners-Coach Arsene Wenger hinterher. Das könnte auch passieren, falls "Asa" Fürth wirklich in Liga eins ballert.
Dienstag, 10. Januar 2012
Wenn schon "Kinder" hin- und hertransferiert werden
Dass es im Profifußball meistens um richtig viel Geld geht, ist bekannt. Und, dass die Kohle beim einen oder anderen Verein richtig locker sitzt, das ist auch kein Geheimnis mehr. Nur: Muss es schon bei Kinder und Jugendlichen um Geld gehen? Brauchen zehn- bis 13-jährige Fußballer bereits einen Berater? Scheint so. Während sie auf der britischen Insel schon für Fünfjährige oder kleine Steppkes mit acht Jahren um die Wette bieten, hat sich nun auch 1899 Hoffenheim ein Talent aus Berlin geholt. Dabei hatten die Scouts der Südabadener rund um das Trainingsgelände der Hertha keinen Zutritt, schafften es aber dennoch, einen Nachwuchsspieler von der Spree in den Kraichgau zu locken. Wie das? Ganz einfach: 1899 verpflichtete Nico Franke von Tennis Borussia. Der 13-Jährige wurde mit einem Ausbildungsvertrag bis 2014 ausgestattet, kassiert monatlich 250 Euro und wohnt bei einer Gastfamilie. Der Verein übernimmt die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Zugreisen in seine Heimat – finanziert ihm zudem die schulische und fußballerische Ausbildung. Dass die in Hoffenheim einen besonders guten Ruf genießt und inzwischen reife Früchte trägt, ist unbestritten. Aber mit 13 Jahren ist man noch ein Kind. Eines, das in den wohlbehüteten Schoß einer – nein seiner – Familie gehört. „Die Entwicklung ist sehr bedenklich. Auch rechtlich, denn schließlich sind die Eltern als Erziehungsberechtigte in der Pflicht“, erklärt Ex-Profi Christian Beeck. „Da beschäftigen sich 14-, 15-Jährige mit Dingen, die sie noch gar nicht wissen sollten. Denen werden dann oft von Beratern Flausen in den Kopf gesetzt. Viele Jugendliche sind einfach überfordert.“ Gut möglich, schließlich ist die Heimat von Nico Franke nicht gerade um die Ecke – auch sprachlich gibt es große Unterschiede. Es bleibt zu hoffen, dass das Kind die Herausforderung packt, vor allem geistig. Fußballerisch kann ja fast nichts mehr schiefgehen. Aber ist der Fußball wirklich alles? Solche Wechsel sollten wohl besser erst nach der B-Jugend vollzogen werden. Mit reiferen 16 Jahren zum Beispiel.
Montag, 9. Januar 2012
"Ivi" brennt (wieder) und läuft noch immer gerne
Was war nicht alles spekuliert worden an der Säbener Straße. Schon vor der Winterpause deuteten alle Zeichen auf Wechsel. Doch nun, nach der ersten Woche der Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde hat einer wieder richtig Lust, ist der bisherige Gewinner der Schweißarbeit bei den Scheichs: Ivica Olic. "Ivi", der für sein kraftraubendes und laufintensives Spiel bekannt ist, zeigte, dass er es nicht verlernt hat. Der Kroate in Diensten des FC Bayern, der seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft im EM-Jahr 2012 nicht verlieren will, ackert und kämpft. Der 32-jährige Angreifer, der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, liebäugelte mit einem Trikotwechsel - und das schon im Winter. Denn in der Elf von FCB-Coach Jupp Heynckes hatte der sympathische Familienvater keinen Platz mehr, versauerte zumeist 90 Minuten auf der Bank. Doch im Wüstenstaat Katar blühte er auf, erzielte Tore und bereitete mehrere Treffer vor. "Man denkt immer, dass er gleich stirbt", erklärte einst Mario Gomez die schweren Atemzüge Olics auf dem Platz im Scherz, der unter Ex-Trainer Louis van Gaal an seiner Seite stürmte, um dann zu ergänzen: "Und plötzlich rennt der wieder wie von der Tarantel gestochen los." Ja, Kondition hat der ehemalige Hamburger - und einen starken Willen. Jetzt sieht es fast so aus, als wollen ihn auch die Bayern - und zwar noch länger als bis zum Vertragsende im Sommer. Es wäre dem 75-fachen Auswahlspieler zu gönnen - und zwar von Herzen. Solche Typen wie ihn braucht man in einer erfolgreichen Mannschaft. Er war es - zusammen mit Arjen Robben - der den FC Bayern ins Champions League-Finale brachte. Auf ein Neues an der Säbener - bleib' gesund "Ivi". Davonlaufen ist eben keine Lösung, nicht immer. Her mit einem neuen Vertrag.
Freitag, 6. Januar 2012
Der Meister bastelt an einem starken Kader
Es war die Nachricht des gestrigen Tages. Marco Reus - der noch am Dienstag sagte, er wolle bis Sommer 2013 bei Borussia Mönchengladbach bleiben - wechselt zum 1. Juli 2012 in seine Heimatstadt, zu Borussia Dortmund. Der Flügelstürmer unterschrieb beim BVB bis 2017, spült den Gladbacher "Fohlen" 17,1 Millionen Euro in die nicht gerade üppig gefüllten Kassen. Und der Meister? Der stemmt mit seinem "verlorenen Sohn" einen echten Königstransfer, öffnete die Portokasse richtig. In den vergangenen Jahren hatten die Borussen eifrig gespart, hatten in der Vergangenheit arge Probleme. Nun bastelt das Team von Trainer Jürgen "Kloppo" Klopp an einer schlagkräftigen Mannschaft, die nicht nur den Bayern aus München in der Bundesliga Paroli bieten kann und soll. "Wir bekommen einen Weltklassespieler", machte BVB-Jungstar Mario Götze aus seiner Vorfreude auf den Kollegen aus der Nationalmannschaft in einem sozialen Netz keinen Hehl. Doch damit nicht genug. Der siebenfache Deutsche Meister bastelt schon am nächsten Coup, plant angeblich die Rückkehr des erst im Sommer zu Real Madrid gewechselten Spielmachers Nuri Sahin. Der türkische Auswahlspieler hatte bei den "Königlichen" bisher kein Glück, wurde von Verletzungen zurückgeworfen oder nicht für die erste Elf berücksichtigt. "Für Nuri steht in Dortmund immer eine Tür offen", äußerte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vielsagend. Sehr verdächtig diese Aussage. Wahrscheinlich wird längst über ein mögliches Leihgeschäft des 23-Jährigen verhandelt, der in der spanischen Hauptstadt noch einen langfristigen Kontrakt besitzt. Sahin soll laut "Bild" signalisiert haben, für einen Wechsel nach Westfalen auf einen Teil seiner Bezüge zu verzichten. Klingt nach: Heja, heja BVB!
Donnerstag, 5. Januar 2012
60 Jahre und kein bisschen müde
Soeben ist der Sturm „Ulli“ über Deutschland hinweg gefegt, hat zum Glück nur mäßige Schäden verursacht. Eher schwerere „Schäden“ – oder besser: einen bleibenden Eindruck dürfte bei so manchem ein anderer „Uli“, allerdings nur mit einem „l“, hinterlassen haben. Fragen Sie zum Beispiel mal bei Werder-Aufsichtsratsboss Willi Lemke oder Christoph Daum, Trainer des FC Brügge, nach. Die Rede ist von Ulrich „Uli“ Hoeneß, der heute seinen 60. Geburtstag feiern. Der langjährige Spieler, Manager und jetzige Präsident des FC Bayern München ist ein Mann der klaren Worte. Einer, der sagt, was er denkt und das teilweise auch ungefragt. Worte wie „Altersmilde“ führt der gebürtige Ulmer in seinem Wortschatz nicht, er ist ein akribischer Arbeiter. Diese Eigenschaft lernte er in der familieneigenen Wurstküche an der Donau. 1952 ist Hoeneß geboren, legte eine tolle Karriere hin – zuerst auf dem Platz. Weltmeister wurde er auch, der „Uli“, den seine Frau bis heute „Ulrich“ nennt. 1979 musste er seine Karriere in Nürnberg beendet, eine schwere Knieverletzung bedeutete das Aus für den Stürmer. Er baute sich eine neue Existenz auf, produziert Nürnberger Rostbratwürste, die es mittlerweile sogar bei einem Fast Food-Restaurant gibt. Auch aus dem FC Bayern machte der Geschäftsmann einen Konzern, wandelte ihn vor Jahren in eine Aktiengesellschaft um. Die Allianz Arena, das neue Leistungszentrum an der Säbener Straße oder die Tiefgarage unter dem Geschäfts- und Kabinentrakt sind mit seinem Namen eng verbunden. Im Gegensatz zu anderen Spitzenvereinen in Europa ist der Klub schuldenfrei, wird auch in Zukunft den einen oder anderen Star in die bayerische Landeshauptstadt lotsen. Uli Hoeneß polarisiert, eckt mit seinen deutlichen Worten auch an. Aber der FCB-Präsident, der seit Jahren in Bad Wiessee am Tegernsee lebt, versteht etwas vom Geschäft Profifußball. Das müssen auch die Herren Lemke, Daum oder andere einsehen. Alles Gute, viel Erfolg, Glück und Gesundheit, lieber Uli. Bleib‘ wie Du bist.
Mittwoch, 4. Januar 2012
Ein "Pfundskerl", der viel zu früh gehen musste
Während sich die Profikicker unter wärmendem Sonnenlicht in Form schwitzen, ist für einen Kenner der Szene das Licht viel zu früh ausgegangen. Willi Entenmann ist verstorben - und das gerade einmal mit 68 Jahren. Im Skiurlaub erlitt der ehemalige Profi, Assistenz- und Cheftrainer beim Wintersport einen Herzinfarkt. „Ich bin schockiert. Ich habe Willi noch beim letzten VfB-Heimspiel gesehen. Das tut mir furchtbar leid. Er war unheimlich beliebt bei Spielern und Mitarbeitern", sagte Stuttgarts Ex-Trainer Jürgen Sundermann. Traurig, sehr traurig. Entenmann war - wie bereits erwähnt - ein beliebter Fußballer und Coach, der in fast 600 Einsätzen für den VfB Stuttgart im deutschen Fußball-Oberhaus auf dem Rasen und an der Seitenlinie Sympathien sammelte. „Bei dieser Nachricht läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Das ist tragisch, schrecklich. Ich bin erschrocken. Ich hatte sowohl in Nürnberg als auch beim VfB eine sehr gute Zeit mit ihm", äußerte sich Arie Haan zum tragischen Unglück. Ja, auch im Frankenland beim "Glubb", beim SV Sandhausen, bei der Spvgg Unterhaching oder beim VfR Aalen schätzten sie ihn. Einen, der immer seinen Weg ging und klare Worte fand. Einen, der immer einen fitten, durchtrainierten Eindruck machte und auch bei seinen Spielern darauf achtete. „Das ist ein harter Schlag. Er hat immer gesundheitsbewusst gelebt, war fit und aktiv. Als ich Spieler und er Trainer war, ist er bei Ausdauerläufen immer vorne mitgelaufen" erinnerte sich VfB-Idol Karl Allgöwer. Nun haben den Ex-Abwehrspieler seine Kräfte für immer verlassen, ausgerechnet beim Sport, dem Langlauf mitten in der Loipe. Sein Herz hörte einfach auf zu schlagen. In unseren werden Sie unvergessen weiterleben. Das Mitgefühl gilt seiner Familie. Vielen Dank, Herr Entenmann.
Dienstag, 3. Januar 2012
Reus galoppiert den "Fohlen" noch nicht davon
Jetzt ist es amtlich: Viele Klubs in Europa jagen ihn, die halbe Bundesliga hätte ihn gerne. Aber - und das ist jetzt sicher - der so Umgarnte wird nicht wechseln, zumindest nicht im Sommer 2012. Die Rede ist von Gladbachs Marco Reus, der weiterhin für die "Fohlen" vom Niederrhein die Schuhe schnüren wird. Dabei könnte der 22-jährige Nationalspieler die Borussen für 18 Millionen verlassen. Bayern, Dortmund, aber auch internationale Topklubs haben die Fühler nach dem Torjäger längst ausgestreckt. Umso schöner, dass der gebürtige Dortmunder in Mönchengladbach bleiben will und wird. "Ich habe zu diesem Thema schon so oft gesagt, dass ich einen Vertrag in Gladbach bis 2015 habe. Und damit ist auch alles gesagt", betonte Reus zuletzt. Gut, bei anderen Vereinen könnte er mehr verdienen und stünde noch mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Dazu käme die Möglichkeit, die Karriere mit Titeln zu schmücken. Doch derzeit steht die "Fohlen-Elf" mit Vorreiter Marco Reus mehr als gut da, belegt als Vierter einen Tabellenplatz, der für den internationalen Wettbewerb reichen würde. „Natürlich reizt es mich, mit Borussia international zu spielen. Alles ist realistisch. Man kann alles erreichen, wenn man das unbedingt will und zusammenhält", erklärt Reus. Trotz einiger gesundheitlicher Probleme wie dem gerade erst erlittenen Zehenbruch markierte er bei seinen 15 Einsätzen zehn der 25 Gladbacher Treffer und glänzte zudem mehrfach als Vorbereiter. Hört sich richtig gut an und dürfte die Anhänger des Traditionsvereins freuen. Schon lange hatten sie beim VfL keinen Star mehr, der das Spiel derart ankurbelt. Es gab mal einen, der das Haar ebenfalls blond trug - allerdings in Natur und etwas länger. Aber davon ist Marco Reus weit entfernt, auch wenn Real Madrid schon vorsichtig angefragt hat.
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