So, dann wollen wir mal sehen, was die Bayern heute Abend (20.30 Uhr, sky) gegen den 1. FC Kaiserslautern so auf den Rasen zaubern. Der Stachel des geplatztes Rekordes sitzt tief beim deutschen Rekordmeister, der in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen den FCK eine Reaktion zeigen will. "Wir wollen die Scharte auswetzen", verspricht Thomas Müller und kündigt für den Zweitligisten schon einmal eine ganze Menge an. Die Elf von Coach Franco Foda ist an der Isar klarer Außenseiter, schon gestern gab es keine Überraschungen. Und immer dann, wenn der FC Bayern eine aus seiner Sicht unerwartete Niederlage kassierte, musste der nächste Gegner leiden. Ich hoffe, dass die Bayern den Lauteren nicht die Hütte vollhauen. Wäre schade, denn Kaiserslautern muss und sollte einigermaßen erhobenen Hauptes in die Pfalz zurückkehren, um im Aufstiegskampf von Liga zwei entsprechend gerüstet zu sein. Aber wer weiß? Vielleicht rennen die Hausherren wieder "nur" an, ohne den erfolgreichen Abschluss zu schaffen. So, wie eben am Sonntag, als Bayer 04 Leverkusen mit Mann und Maus verteidigte und mit etwas Glück - aber auch Geschick - zwei Tore erzielte. Es war der erste Sieg der Rheinländer im Süden nach 23 Jahren. Aber . und das wissen wir alle - an so einem Tag muss wirklich alles passen. Sonst hätte gestern ja auch der VfR Aalen dem Titelverteidiger aus Dortmund ein Bein gestellt. Es kam anders, auch weil die bärenstarke Offensive des BVB ganz groß auftrumpfte - und das sogar ohne Marco Reus. Mal schauen, wer beim FC Bayern von Coach Jupp Heynckes auf den Platz geschickt wird.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Dienstag, 30. Oktober 2012
Eine saarländische Frohnatur feiert 50. Geburtstag
Trotz aller Vorfreude und Spannung auf den heutigen Beginn der 2. Runde im DFB-Pokal, möchte ich zunächst meine Glückwünsche aussprechen. Welche, die natürlich von ganzem Herzen kommen und auch meinen Respekt ausdrücken sollen. Und zwar für einen Mann, der es nicht immer leicht in seiner Karriere hatte und noch bis heute hat. Schöne Grüße nach Kaiserslautern auf den Betzenberg und meine herzlichsten Glückwünsche an Stefan Kuntz - privat wie beruflich. Seit nunmehr vier Jahren bekleidet der ehemalige Torjäger das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei "seinem" 1. FC Kaiserslautern - und hatte es bis dato nicht immer einfach. Finanzielle Nöte, viele Trainerwechsel und sportliche Misserfolge gab es für Lautern, aktuell muss sich der Traditionsklub aus der Pfalz in Liga zwei behaupten. Ja, behaupten musste sich auch der Stürmer in seiner beeindruckenden Laufbahn immer wieder, vor allem auch im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust. Da hatte der Saarländer mit Spielern wie Karl-Heinz Riedle, Rudi Völler oder Jürgen Klinsmann - um nur ein paar Namen zu nenen - starke Konkurrenz im DFB-Angriff und kam doch zu seinen Einsätzen. Vor allem auch bei der EM 1996 in England, als er zusammen mit Oliver Bierhoff für die Wende und den bis dato letzten Titel für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sorgte. Star-Allüren bekam der bodenständige Saarländer danach nicht - im Gegenteil, denn er arbeitete konsequent und konzentriert weiter, bildete sich fort - unter anderem mit einem Sportmanagement-Studium. Alles Gute noch einmal, bleiben Sie bitte so gewissenhaft und akribisch, lieber Herr Kuntz.
Sonntag, 28. Oktober 2012
Eine Serie, die gerissen ist, weil alles zusammen kam
Es gibt Tage, an denen einfach nichts gelingen will. Und es gibt Tage, an denen alles wie geschmiert läuft. Heute war so ein Tag möchte man sagen. Zumindest, wenn man an die Bundesliga-Partie des FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen denkt. 2:1 gewannen die Gäste vom Rhein - der erste Sieg nach 23 Jahren an der Isar. Verdient? Ja, möchte ich sagen. Warum? Ganz einfach, weil die Bayern vor lauter Offensivdrang ihre Abwehrarbeit vernachlässigten und weil sie es nicht verstanden haben, einfach mal den einen oder anderen Distanzschuss anzubringen. Gerade gegen einen tiefstehenden Gegner und auf glitschigem Rasen ein gutes Mittel - und bei Spielern mit diesen technischen Möglichkeiten erst recht. Aber nun gut, es kam anders - Bayer hatte vielleicht auch etwas Glück, aber das gehört nun einmal dazu. Der FC Bayern kann also doch noch verlieren - "hört, hört" liebe Bundesliga. Gut, die Siegesserie von acht Spielen in Serie ist gerissen. Aber es hätte auch anders kommen können, wenn die Hausherren in der Allianz Arena nicht nur den Ball ins Tor tragen gewollt hätten. Aber sie führen die Tabelle noch immer an, noch immer sind nicht alle im Vollbesitz ihrer Kräfte. Zudem hat der ärgste Verfolger Eintracht Frankfurt auch gepatzt - ganz ruhig bleiben also. Wer Bayer den verdienten Sieg jetzt nicht gönnt, der hat den Grundgedanken des Sports nicht verstanden. Es bedarf eben mehr, als nur Ballbesitz und Druck - es braucht immer auch etwas Glück und Geschick. Gratulation an Leverkusen!
Freitag, 26. Oktober 2012
Fußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft
Ja, und wieder einmal hat sich das bestätigt, was ich hier in meinem Blog bereits gefühlte eine Million mal gepostet habe. Fußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft. Dieses Mal wurde dieser Sachverhalt eindrucksvoll vom VfL Wolfsburg unter Beweis gestellt! Wie? Na, die "Wölfe" haben ihren "Alleinherrscher" Felix Magath entlassen. Kein Scherz. Jetzt steht der Klub aus der Autostadt vorerst ohne Geschäftsführer, Sportdirektor und Trainer da. Rumms, dieser Entschluss hat gesessen - und wie. Erst Minuten nach der 0:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg galt dieser Schritt als völlig ausgeschlossen, man befinde sich auf einem guten Weg, ließ der VW-Aufsichtsrat mitteilen. Hm, das darf man getrost anzweifeln. Warum? Ganz einfach: Vom Sensationsmeister 2009 zum Tabellenletzten der aktuellen Saison. Das ist mit Sicherheit kein guter Weg, oder? Gut, ich halte Wolfsburg nicht für eine Top-Mannschaft, die ganz oben angreifen kann. Aber für den Abstieg sind sie zu stark. Vielleicht gelingt es dem neuen Trainer, aus den vielen Spielern eine schlagkräftige Truppe zu formen. Gehandelt wird TV-Experte und der ehemalige Real-Coach Bernd Schuster, als Manager sind Stefan Schnoor und Christian Nerlinger im Gespräch. Na dann, alles Gute - egal, wer es wird. Das Motto kann nur heißen "volle Pulle"! Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Da war doch kürzlich was. Hoffentlich gibt es ab sofort genug zu trinken.
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Die internationale Reifeprüfung bestanden
"Ladiladiladiho, BVB 09" skandierte die Südtribüne im natürlich bis auf den letzten Platz ausverkauften Signal-Iduna-Park. Und, was soll ich sagen? Die "schwarz-gelben" Anhänger hatten allen Grund dazu - aber sowas von. Denn das, was Borussia Dortmund im Gruppenspiel der UEFA Champions League gegen Real Madrid gezeigt hat, war einfach sensationell. Besonders Dauerläufer und Kampfsau Kevin Großkreutz hat mir gefallen - und wie. Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw beobachtete das Ganze von der Tribüne aus. Und ich hoffe für ihn, dass er alles richtig gesehen hat. Ich wünsche mir, dass der Bundestrainer Großkreutz baldmöglichst anruft und wieder zum erlesenen Kreis des DFB einlädt. Und was den zuletzt immer wieder kritisierten (auch öffentlich!) Marcel Schmelzer angeht? Ich würde sagen, dass er ziemlich gut gespielt hat - nicht nur aufgrund seines Siegtreffers. Auch sonst wusste der Verteidiger zu gefallen, machte Angel di Maria und Co. das (Fußballer)Leben schwer. Ich würde sagen, dass die Borussia ihre internationale Reifeprüfung bestanden hat und eben mehr ist, als eine "ziemlich regionale Sache". So drückte es Bayern-Präsident Uli Hoeneß einst aus. Nun, auch der hat nicht immer Recht - tut mir Leid. Gratulation BVB!
Mittwoch, 24. Oktober 2012
Bayern schafft einen knappen Arbeitssieg
Wie der Name schon sagt, war das, was der FC Bayern München da gestern Abend beim OSC Lille angeboten hat, nicht gerade das Allerbeste. Nein, es waren nicht die Kirschen auf der Sahnetorte, die die Bayern im Nordwesten Frankreichs ihren mitgereisten Fans anboten. Aber: "Gewonnen ist gewonnen, am Ende zählen nur drei Punkte". So, genug des Futters für das so genannte Phrasenschwein - kommen wir wieder zu den nackten Zahlen zurück. 1:0 gewannen sie die Bayern - und das durch einen Elfmeter. Richtig, sie können es noch. All seinen Mut zusammen nahm in der 20. Minute Thomas Müller, dem scheinbar gerade alles zu gelingen scheint. Er trifft, er bereitet vor und sorgt stets für Torgefahr. Das ist der Müller, der uns vor und während der WM 2010 derart begeisterte. Respekt und meine Hochachtung, dass der deutsche Nationalspieler wieder in Topform ist. Es muss ja nicht immer "Fußball vom anderen Stern" sein, nicht wahr? Das gilt auch für Borussia Dortmund, denen ich heute Abend (20.45 Uhr, ZDF) gegen Real Madrid durchaus etwas zutraue - egal, wie es zuletzt in der Bundesliga gelaufen ist. Denn gerade solche Spiele sind ernorm motivierend, wenn es im Tagesgeschäft nicht ganz so toll läuft. Das weiß auch BVB-Coach Jürgen "Kloppo" Klopp, der seine Jungs so richtig heiß machen wird - falls es überhaupt nötig ist. Und auch der FC Schalke 04 mischt im Konzert von Europas Besten mit, trifft dabei zur gleichen Uhrzeit auf Lukas Podolski und seinen FC Arsenal. Ich sage: Glück auf und drücke beiden die Daumen!
Montag, 22. Oktober 2012
Vom bewunderten Helden zum Hassobjekt
Und wieder einmal beweist sich, dass der Profifußball ein Tagesgeschäft ist. Heute bist Du der umjubelte Held und morgen der "Depp der Nation". Dabei sind die Trainer doch gar nicht "die Mülleimer der Nation"! Das sagt zumindest Bruno Labbadia, der mit seinem zuletzt schwächelnden VfB Stuttgart beim wiedererstarkten Hamburger SV einen ganz wichtigen "Dreier" zum 1:0-Endstand einfuhr. Folglich konnten sich die Schwaben ganz bescheiden von den Abstiegsrängen lösen, während der VfL Wolfsburg nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg weiterhin Tabellenletzter ist. "Wir sind auf einem guten Weg" lässt der Vorstand verlauten und stärkt seinem Geschäftsführer, Sportdirektor und Trainer in Personalunion, Felix Magath, demonstrativ den Rücken. Nun, die Fans sehen das (mittlerweile) anders - haben auf gut Deutsch "die Schnauze voll" von den zuletzt schlechten Leistungen ihrer Jungs. Auf der einen Seite muss ich den Anhängern der Wölfe ja zustimmen, sie dürfen bissig sein, aber ob "Magath raus"-Rufe das richtige Zeichen sind? Gut, der VfL wurde 2009 sensationell Deutscher Meister, zeigte wunderschönen Offensivfußball und begeisterte damit über die Landesgrenzen hinweg. Aber: Dieser Erfolg war eine so genannte Eintagsfliege liebe Wölfe, erst recht, nachdem Misimovic, Dzeko und Grafite nicht mehr für den Klub aus der Autostadt auflaufen. Da stottert eben der Motor, sorry! Zudem haben sie in Wolfsburg Mario Mandzukic verkauft, Sebastian Polter ausgeliehen und Patrick Helmes mit einem Kreuzbandriss für längere Zeit verloren. Wird Zeit, dass man unweit des Weltkonzerns VW kleinere Brötchen backt. Magath wechselt so oft, weil er es muss. Eine nicht eingespielte Mannschaft kann eben nicht ganz vorne mitstinken!
Sonntag, 21. Oktober 2012
Da ist er also nun der neue Startrekord
Gratulation, Ihr habt es geschafft. Seit gestern hat der FC Bayern München einen weiteren Rekord aufgestellt. Acht Siege zu Beginn einer Bundesliga-Saison hat noch keine Mannschaft eingefahren. Dass die Bayern so etwas können, das - ja das - ist nicht wirklich überraschend. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie der deutsche Rekordmeister gerade auftritt. Da wird gekämpft, gelaufen, geackert sowie gezaubert - und das von der ersten bis zur letzten Spielminute. Dabei fehlen der Elf von Trainer Jupp Heynckes noch drei wichtige (Stamm)Kräfte, denn Mario Gomez und Arjen Robben sind noch verletzt und der österreichische Shootingstar David Alaba kommt gerade erst wieder in Schwung. Doch für eine Gratulation zur 23. Deutschen Meisterschaft ist es einfach noch zu früh - viel zu früh. Auch wenn die Bayern-Kicker inzwischen stolze zwölf Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Borussia Dortmund haben, sollten wir den Tag nicht vor dem Abend loben. Dieser Spruch kostet eigentlich drei Euro, ich weiß. Aber er ist schlicht und einfach fakt. Denn wir wissen alle noch, wie es in der vergangenen Saison war. Auch da schienen Kapitän Philipp Lahm und Co. der Konkurrenz (längst) enteilt zu sein, zwischendurch waren es acht Zähler Abstand zum BVB. Doch es kam - wie so oft im (Sportler)Leben anders - am Ende wurde in Westfalen gejubelt. Und: Warum wird immer nur von Dortmund gesprochen? Was ist denn mit Schalke und vor allem dem stark auftretenden Liganeuling Eintracht Frankfurt. Die "Adler" aus Hessen könnten noch eine gewichte Rolle spielen für den FC Bayern. Und wenn es nur darum geht, einen Heynckes-Nachfolger zu finden. Armin Veh ist ein guter Mann!
Samstag, 20. Oktober 2012
Wenn der Wahnsinn scheinbar keine Grenzen kennt
30 Minuten sind es also noch, dann brennt im Pott nicht mehr nur der Baum. Nein, denn es ist wieder Derbyzeit. Im Dortmunder Signal-Iduna-Park steigt dann schon der nächste Revierschlager zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Auf der einen Seite der Double-Gewinner und auf der anderen Seite der Vorjahresdritte - mehr Brisanz geht fast nicht. Doch dieser Vergleich ist mehr als nur ein Spiel zwischen geographischen Nachbarn. Es ist eine Begegnung der Ehre, von der eine ganze Stimmungslage rund um Gelsenkirchen und Dortmund - sorry, liebe Schalker ihr wollt hier "Lüdenscheid-Nord" - lesen abhängt. Beide Fangruppen sind tief miteinander verfeindet, meiden einander gerne wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Und doch können sie scheinbar nicht ohne einander, beiden Gruppieren würde doch ohne diese beiden Partien etwas abgehen. Mal schauen, was so abgeht hoch oben über Dortmund. Zuletzt sah es ja immer gut aus für den BVB, der sich auf dem Weg zu seinen beiden Meisterschaften in Serie von "Königsblau" nicht ärgern ließ oder sogar stolperte. Beide Teams werden wohl in Bestbesetzung antreten, über 80.000 Zuschauer werden für eine gewohnt einzigartige Stimmung sorgen. Schön, wenn man für keine der beiden Mannschaften schwärmt und ganz locker zuschauen kann. Möge einfach der Bessere gewinnen - am besten ein torreiches Aufeinandertreffen. Aber da hat es ja in der älteren und jüngeren Vergangenheit bereits einige denkwürdige Auseinandersetzungen gegeben. Mit umstrittenen Szenen, Platzverweisen, Elfmetern und Torhüter-Toren. Eben mit wirklich allem, was das (neutrale) Fußballerherz begehrt. Auf geht's. lasst die Kugel laufen!
Freitag, 19. Oktober 2012
Ein 1954er Weltmeister feiert heute seinen 85. Geburtstag
Er war nicht einer der schillernsten Stars bei der WM 1954 im schweizerischen Bern, sondern galt als solider Arbeiter im Mittelfeld der deutschen Elf. Heute feiert der gebürtige Kölner seinen 85. Geburtstag - Gratulation, lieber Hans Schäfer. Er ist neben Ottmar Walter und Horst Eckel der einzig noch lebende "Held von Bern", der am Wunder mit seiner Torvorlage auf Helmut Rahn zum phänomenalen 3:2-Endstand maßgeblichen Anteil hatte. Schäfer, der wegen seines markanten Riechkolbens von Weggefährten "de
Knoll" genannt wurde, hatte zu seiner aktiven Zeit eine große Stärke: seine
Torschüsse. An den seiner Meinung nach schönsten Treffer, erzielt am 14.
Juni 1953, denkt der 39-malige deutsche Auswahlspieler besonders gern
zurück. "Das war bei einem B-Länderspiel gegen Spanien in Düsseldorf.
Ich habe eine Flanke aus der Luft genommen und in den Winkel gedroschen -
der hat das Tornetz zerfetzt und ist hinten wieder rausgekommen." Ja, so war das. Aber die Art und Weise, wie der Jubilar das immer erzählt, spricht für seinen bescheidenen Charakter. Er war gerne Teil der Mannschaft um Trainer Josef "Sepp" Herberger, ackerte gerne und immer mit größtem Einsatz. Bis heute ist die rheinische Frohnatur regelmäßig bei seinem "Effzeh" im Rhein-Energie-Stadion zu Gast, erzielte für die Kölner in 507 Einsätzen unglaubliche 304 Treffer. Alles Gute lieber Herr Schäfer, danke für eine einzigartige Karriere.
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Trauriger Abschied eines unvergessenen Legionärs
700 Trauergäste haben ihm heute die letzte Ehre erwiesen, haben Helmut Haller auf seinem letzten Weg begleitet. Der ehemalige Stürmer und einer der ersten Italien-Legionäre ist für immer von uns gegangen, erlag vergangene Woche in seiner Geburts- und Heimatstadt Augsburg an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Familie war bei ihm, wachte bis zuletzt am Krankenbett des italienischen Meisters von 1964 mit dem FC Bologna. Seit einem am zweiten Weihnachtsfeiertag 2006 erlittenen Herzinfarkt war der 33-fache deutsche Nationalspieler schwer gezeichnet, war an Demenz und Parkinson erkrankt. Auch Franz "Kaiser" Beckenbauer war bei der Beerdigung des 73-Jährigen vor Ort, senkte sein sonst so stolzes Haupt traurig gen Boden. Gemeinsam hatten sie in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen den Ball getreten, erlebten zusammen eine der bittersten Stunden der DFB-Geschichte. Gemeint ist das verlorene WM-Finale 1966 in und gegen England, auf dessen Weg ins Endspiel Helmut Haller sechs Treffer beigesteuert hatte. 1972 und 1973 wurde der gebürtige Augsburger noch zweimal italienischer Meister - allerdings inzwischen mit Juventus Turin. Nach seiner erfolgreichen Zeit über dem Brenner kehrte er zum FCA zurück, wurde dort nach seiner aktiven Laufbahn sogar Vize-Präsident. Sogar als Geschäftsführer einer Modeboutique oder Lokalpolitiker machte sich der ehemalige Blondschopf in der Fuggerstadt einen Namen. Schade, dass ihm die ganz großen Titel vergönnt waren (er stand 1973 mit der "alten Dame" im Pokalfinale der Landesmeister) und er auch seinen letzten bitteren Kampf im Leben verlor. Wir werden Sie vermissen, Herr Haller!
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Eine Rückkehr, wie sie besser nicht laufen könnte
Bevor ich mich heute noch einmal tierisch aufrege, furchtbar ärgere und den ziemlich großen Frust an meinen unschuldigen Liebsten auslasse, möchte ich mich einfach (mit)freuen. Freuen über einen Mann, der eigentlich seine ganze Karriere noch vor sich hat. Über einen, den sie in seinem Heimatland als das Jahrhunderttalent überhaupt bezeichnen. Ja, da ist etwas dran - zumindest wenn man eine rot-weiß-rote Brille trägt. Sicherlich ist David Alaba ein außergewöhnlicher Fußballer, der Spiele im Alleingang entscheiden kann. Einer, der für den gewissen Überraschungsmoment sorgt und immer ein Auge für seine Mitspieler hat. Schön, solchen Fußballprofis schaue ich gerne zu - sehr gerne. Und es freut mich, dass der Linksverteidiger des FC Bayern München nach seinem Ermüdungsbruch wieder fit ist. Das hat nicht nur der Alpenrepublik gegen Kasachstan geholfen, sondern wird auch die Bayern noch einmal besser und unberechenbarer machen. Aber: Der junge Mann ist erst 20 Jahre jung, das sollten wir alle nicht vergessen. Nicht nur deshalb sprach sich FCB-Coach Jupp Heynckes gegen einen Einsatz seines Jungstars für sein Heimatland aus. "David ist noch nicht so weit, um auf ganz hohem Niveau zu spielen",
hatte der Bayern-Trainer gesagt. Könnte "Don Jupp" recht haben, aber Kasachstan ist nicht gerade "ganz hohes Niveau". Ist ja jetzt egal, Alaba hat gespielt - und das sehr gut. "Ein großes Lob an die Mannschaft, die voll und ganz hinter mir stand.
Dazu muss ich mich auch beim Trainer für sein Vertrauen bedanken. Ich
war einfach glücklich, auf dem Platz stehen zu dürfen", sagte er. Vorschlag: Lasst ihn einfach machen, der junge Mann wird schon selbst wissen, ob und wann es klappt.
Dienstag, 16. Oktober 2012
Ein Abend, der für immer unvergessen bleibt
"So etwas habe ich persönlich noch nie erlebt", sagte mein Freund und Kollege Tom Bartels vorhin in der ARD. Ja, stimmt - da liegt Tom richtig. "Das musste heute nun wirklich nicht sein", ergänzte er nach dem 4:4 in der WM-Qualifikation der DFB-Elf gegen Schweden und man konnte die Fassungslosigkeit in seiner Stimme nach einer 4:0-Führung wahrlich spüren. Dabei hätte es ein so schöner Abend werden können - und das nicht nur, weil TV-Experte Mehmet Scholl heute seinen 42. Geburtstag feierte. Auch Kapitän Philipp Lahm und der von sich sonst so überzeugte Toni Kroos wirkten ratlos, flüchteten sich vor laufenden Kameras in seltsame Floskeln. Und auch Mittelfeldmotor Bastian Schweinsteiger hatte mit den richtigen Worten so seine Schwierigkeiten: "Ich verstehe das auch nicht", sagte er. Zwei bis drei Leute hätten einen Schritt zu wenig gemacht. Ja, das haben sie und es ist peinlich - sehr peinlich. Auch ich habe so ein Spiel noch nie erlebt, verfolge die deutsche Fußball-Nationalmannschaft seit dem WM-Titel 1990. Da wurde Deutschland übrigens Weltmeister - zum letzten Mal bis heute. Aber wir können uns ja gerne weiterhin über das mittlerweile 14. ungeschlagene WM- oder EM-Qualifikationsspiel in Serie und über Weltranglistenplatz zwei freuen. Vielleicht wachen gewisse Herren im DFB-Tross nun endlich auf und erkennen, dass da einfach einiges ziemlich falsch läuft. Aber bitte, dann werden wir eben bei der WM 2014 wieder einmal sensationeller Dritter oder tapferer Zweiter. Super Jogi, ganz toll. Das ist auch der Anspruch, den wir hier in Deutschland mit unserer Nationalelf haben - oder besser: haben sollten (Achtung Ironie!). Zu mehr reicht es leider nicht (im Moment). Tut mir Leid Freunde!
Montag, 15. Oktober 2012
Ein Stürmer, der seine Ziele hartnäckig verfolgt
Er ist ein Mann wie ein Baum, wirkt mit seinem zum Zopf gebundenen langem Haar wie ein professioneller Catscher. Und doch ist Zlatan Ibrahimovic einer, der doch eigentlich nur spielen will. Und das macht er, kann er und tut er auch - lässt sich dafür fürstlich bezahlen. Aktuell ist der schwedische Sohn bosnischer Einwanderer bei Paris St. Germain unter Vertrag, soll 14 Millionen Euro netto verdienen. Zuvor schnürte der Angreifer auch schon für den AC Mailand, den FC Barcelona oder Inter Mailand die Schuhe. Getroffen und polarisiert hat er dort wie er wollte - zumindest bis es den Vereinsverantwortlichen zu bunt wurde. Auch bei Ajax Amsterdam oder Juventus Turin war der Stürmer unter Vertrag, lernte sein fußballerisches Handwerk bei Malmö FF. Vor zwölf Tagen wurde der 78-fache Nationalspieler 31 Jahre jung, hat also - wenn er fit bleibt - noch ein paar gute Jahre vor sich. Morgen wird er mit der schwedischen Auswahl die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fordern, besonders die DFB-Innenverteidigung fordern. Schon als kleiner Junge eckte Zlatan gerne und oft an, ordnete alles seinem großen Ziel des Fußballerdaseins unter. "Mein Vater arbeitete und hatte keine Zeit, mich zum Training zu bringen", sagte der Superstar einmal. "Zu Fuß war es zu weit. Ich wusste, wie man Fahrräder klaut, und so habe
ich eines gestohlen und bin damit losgefahren." Vor dem Tor ist er ähnlich kompromisslos, sucht meistens sofort den Abschluss - und das aus allen Lagen. Das sollten die Deutschen aber wissen und werden den bulligen Offensivmann mit allen Mitteln bremsen - überwiegend fair natürlich. Mal schauen, ob Mertesacker, Badstuber und Westermann das wirklich schaffen. Ibrahimovic ist - das wissen wir alle - auf und abseits des grünen Rasens mit allen Wassern gewaschen.
Sonntag, 14. Oktober 2012
"Die Uhr des Trainers geht immer richtig"
Die Zeit ist ein begrenztes Gut, mit dem es möglichst gewissenhaft und wohl überlegt umzugehen gilt. Das wusste einer schon vor Jahren, ist im Freundes- und Familienkreis als Pünktlichkeitsfanatiker bekannt, respektiert - aber mitunter auch gefürchtet. Zumindest von seinen Angestellten, den Herren der kickenden Zunft. Da verhängte Peter Neururer gerne mal Strafen, wenn der eine oder andere Profi zu spät ins Training kam. Zu spät gekommen sind vor ein paar Monaten zum Glück die Ersthelfer und Rettungskräfte nicht, sonst wäre Neururer vielleicht gar nicht mehr unter uns. Er hatte beim Golfen einen Herzinfarkt erlitten. Dass der 57-jährige Fußballlehrer schon immer ein Kämpfer war, ist und sein wird - das, ja das haben einige erfahren oder erleben müssen. Aber der zweifache Familienvater ist auch ein Mann mit Herz, gestattete seiner heutigen Ehefrau beim ersten Date eine fünfminütige Verspätung. "Zehn Minuten hätte ich nicht gewartet, nach sechs wäre ich gegangen. Die Uhr des Trainers geht immer richtig", erklärt der Ex-Coach von u.a. Schalke, Köln und Bochum am Rande der Frankfurter Buchmesse mit seinem ihm typischen verschmitzten Lächeln. Schön, ihn wieder so zu sehen, den Experten des Münchner Sportsenders Sport 1. Dort wolle er sich lebenslang binden, falls sich im nächsten halben Jahr gar keine Angebote für Trainerjobs auftun. Sagt es und lacht bei der Vorstellung seiner Biographie "Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers" laut los. Und zwar deshalb, "weil es bereits erste Anfragen gibt". Schön, das freut mich - sehr sogar. Dabei wäre Peter Neururer ohne einen gewissen Horst Hrubesch wohl bis heute im (Tennis)Lehrerberuf geblieben. Toll, dass das berühmte Kopfballungeheuer diesen Fachmann 1987 als Co-Trainer zu Rot-Weiß Essen mitnahm. Alles Gute für das mittlerweile rauchfreie Bundesliga-Original. Sollen doch die anderen qualmen - und wenn es nur vor Wut ist. Peter Neururer hat nun einfach mal die Ruhe weg!
Samstag, 13. Oktober 2012
Ein ganz Großer unserer Zunft ist verstorben
Ja, das musste ich kräftig schlucken. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über den tollen Auftritt unserer DFB-Auswahl in Irland beim 6:1-Kantersieg schreiben. Aber diese Nachricht hat mich tief getroffen und sehr traurig gemacht. Denn es ist nicht immer einfach, eines seiner größten Idole zu verlieren: Ruhe in Frieden, lieber Harry Valérien. Der 88-jährige Sportexperte, Autor und Kommentator erlag plötzlich und unerwartet einem Herzversagen. Was ein Verlust für meine nationalen und internationalen Kollegen - wir haben Valérien viel zu verdanken. Ein guter Freund fragte mich einst, woher ich so viel über Sport wüsste. Tja, ich muss zugeben, dass da nicht nur der Opa und der Patenonkel maßgeblichen Anteil haben, sondern eben auch "Mister Sportstudio". Er lief 1962 das bis heute ungebrochen populäre Samstagabendformat im Zweiten Deutschen Fernsehen ins Leben, läutete zusammen mit Dieter Kürten eine ganz neue und bis heute einzigartige Unterhaltung rund um den Sport im ZDF ins Leben. Zahlreiche Großveranstaltungen moderierte der verheiratete Familienvater, trat für sein Publikum kompetent, gut vorbereitet und sachlich analytisch vor die Kamera. Schade, dass Harry gehen musste - er wird immer einen festen Platz in meinem Herzen haben. Lieber Herr Valérien - auch dank Ihnen konnte man wahrlich sagen: "Mit dem Zweiten sieht man besser!" Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen - wir Sportjournalisten haben einen einzigartigen Kollegen und bewundernswerten Menschen verloren. Danke für alles!
Freitag, 12. Oktober 2012
Der Vize-Kapitän will und muss Akzente setzen
Es ist sein erster Auftritt seit der EM, zuletzt hatte ihn Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw geschont. Heute Abend (20.45 Uhr, ZDF) führt er die DFB-Auswahl für den gelb gesperrten Philipp Lahm als Kapitän aufs Feld. Gegner in der WM-Qualifikation in Irland ist Gastgeber Irland. Die Elf von Trainer Giovanni Trappatoni wird sehr defensiv erwartet - es gilt, das deutsche Offensivspiel im Keim zu ersticken. Damit das nicht passiert, rückt heute Bastian Schweinsteiger zurück in die deutsche Startformation, muss in dieser Partie mehr tragen, als nur die Spielführerbinde. Der 28-jährige Münchner weiß um seine Rolle, will an die zuletzt aufsteigende Form beim deutschen Rekordmeister anknüpfen. Es scheint, als komme Schweinsteiger wieder so richtig in Form. Und das nach einem Jahr, das für den Mittelfeldmann nicht nur im Trikot des FC Bayern München eher durchwachsen war. Verletzungen, zerstörte Titelträume und beinharte Kritik von so genannten Experten und Medienvertretern musste er einstecken, zeigte aber zuletzt die einzig richtige Reaktion. Er steckte alles weg, trainierte hart und überzeugte auf dem Platz zuletzt auch als Torschütze. Ich denke, dass er auch heute im Gespann mit Sami Khedira zu gefallen weiß und der Abteilung Attacke um Spielmacher Mesut Özil den Rücken freihalten wird. Ich würde es ihm gönnen - und das von ganzem Herzen. Bastian Schweinsteiger ist ein kluger und stabiler Kopf, für ihn sind die verpassten Pokale abgehakt. So ist das schön, so muss das sein.
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Ein Fußballer, wie es nur wenige gibt feiert 75. Geburtstag
Wahnsinn, wie doch die Zeit vergeht. Heute ist es an der Zeit, seinen Hut zu ziehen und ganz besonders respektvolle Geburtstagsgrüße hinüber auf die britische Insel zu schicken. Sie gelten einem ganz besonderen Kicker, einem Star und wahren Gentleman des Rasensports. "Alles alles Gute und viel Glück bei allseits bester Gesundheit", sage ich in Richtung von Sir Robert "Bobby" Charlton. Der bullige Stürmer mit dem lichten Haupthaar feiert heute seinen 75. Geburtstag. Dafür größten Respekt und nur die besten Wünsche. Und das auch, obwohl "Bobby" Charlton für eine der bittersten Niederlagen in der deutschen Länderspielgeschichte mit verantwortlich ist. Die Rede ist vom Finale der Fußball-WM des Jahres 1966, das die Deutschen im Londoner Wembley-Stadion denkbar knapp und unglücklich mit 2:3 verloren hatten - Stichwort: Geoff Hurst. Ob das nun ein Tor war oder auch nicht, ist mir heutzutage egal. Aber nicht deshalb, weil die Engländer seither international nichts mehr gewonnen haben - außer an Erfahrung. Nein, sondern weil es heute nur um diesen unglaublichen Angreifer gehen soll, der bis heute im Vorstand "seines Vereins" Manchester United sitzt. Dabei hätte das damals erst 21-jährige Talent bei dem furchtbaren Flugzeugunglück 1958 beinahe sein Leben verloren, wurde aber mitsamt seinem Sitz aus der brennenden Maschine in München-Riem geschleudert. Charlton überlebte, sieben Mitspieler wurden getötet. Acht Jahre später gewann er wie bereits erwähnt die Weltmeisterschaft und weitere zwei Jahre später - 1968 - den Europapokal der Landesmeister. Sie werden immer einer der Größten bleiben, Sir Robert "Bobby" Charlton!
Mittwoch, 10. Oktober 2012
Wenn einem die Inselluft richtig gut tut
Ja, meine lieben Leute. Man kann es beinahe nicht glauben, aber unser lieber "Prinz Poldi" wird so langsam erwachsen. Erwachsen mit 27? Ja, in der Tat. Denn das, was Lukas Podolski gerade beim FC Arsenal London bietet, kann sich wirklich sehen lassen. Nicht nur körperlich hat der Kölner aus Leidenschaft zugelegt, auch sprachlich hat sich "Poldi" weitergebildet. Es scheint, als könne er besser Englisch als Deutsch - zumindest bei Interviews vor den Kameras. Schön, freut mich für ihn. Vom fußballerischen Können gehört der Ex-Bayer sicherlich zum Besten, was die deutsche Talentförderung in ihrer Geschichte hervorgebracht hat. Besonders seine Schussgewalt im linken Fuß ist beeindruckend, seine Präsenz auf dem Platz ruft Respekt hervor. In 103 Länderspielen machte der Flügelspieler und Stürmer stolze 44 Treffer, morgen in der WM-Qualifikation wird der Profi mit polnischen Wurzeln den großen Franz "Kaiser" Beckenbeuer (ebenfalls 103 Einsätze) in der ewigen Rangliste der gemachten Länderspiele ablösen - und das in dem noch so jungen Alter. Dass er einen kleinen Hänger bei der Fußball-EM hatte, wollen wir ihm an dieser Stelle verzeihen. „Ich weiß selbst, dass ich das besser machen kann als bei der EM, vor allem offensiv", kündigte er bei der DFB-Pressekonferenz an. Einsicht ist also auch beim ihm der erste Weg zur Besserung. Dass er zuletzt "nur noch" Reservist war, scheint dem "Kölschen Jung" egal. „Nur wegen der Jokerrolle fällt die Stimmung nicht runter", betonte er. "Hier bei der
Nationalmannschaft ist immer eine besondere Atmosphäre. Ich akzeptiere
jede Entscheidung.“ Am liebsten natürlich die, wenn Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw, in der Mannschaftssitzung zu ihm sagen würde: "Lukas, Du läufst heute als Mittelstürmer auf!"
Dienstag, 9. Oktober 2012
Sind das leere Floskeln oder mutige Ansagen?
"Ich weiß, dass ich da recht optimistisch bin. Aber wenn wir alle nicht
durchdrehen und überheblich werden, dann ist das nicht unmöglich." Diese Worte stammen von einem Profikicker namens Rafael van der Vaart, der die Weltmetropole London verließ, um wieder in seiner sportlichen Heimat Hamburg anzuheuern. Dort - beim zuletzt so krisengeschüttelten Traditionsverein - läuft es derzeit rund, der HSV holte zehn Punkte aus den letzten vier Begegnungen. Es geht also aufwärts an der Elbe - auch dank des niederländischen Auswahlspielers. Der ließ verlauten, dass sein Klub bis zur Winterpause in der 1. Fußball-Bundesliga kein Spiel mehr verlieren wird. Hört, hört! Aus den nächsten zehn Vergleichen sollen also fünf Siege und fünf Unentschieden herausspringen. Gut, warum nicht? "Wenn wir alle bis zur letzten Sekunde alles geben, dann
ist das nicht utopisch", betont der "verlorene Sohn" des Bundesliga-Dinos. Wenn aber nur das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Keine Frage, die Nordlichter können mehr, als sie es in den vergangenen Spielzeiten auf den Rasen brachten. Hamburg ist für mich kein Team, das um den Verbleib in der Liga kämpft. Sie müssen es eigentlich nur abrufen - und das Woche für Woche. Derzeit funktioniert es, auch weil der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Rene Adler alles - oder so gut wie alles - hält. Gegen die bisher so souveränen Bayern aus München tippt der Mittelfeldregisseur auf ein 1:1. Mal schauen, ob er damit richtig liegt. Zu oft klafften Anspruch und Wirklichkeit im hohen Norden zuletzt auseinander. Das wissen sie auch an und um die Binnenalster herum.
Montag, 8. Oktober 2012
Wenn einem Trainer (zurecht) der Kragen platzt
Irgendwann reicht es auch mal, ist das so genannte Fass übergelaufen. Das hat sich auch Bruno Labbadia, Trainer des VfB Stuttgart, gedacht. Er polterte bei der Pressekonferenz nach dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen munter drauf los, teilte aus und wurde laut. Warum? Ganz einfach, weil es die eigenen Fans mit ihrem Coach nicht allzu gut meinten. Sie pfiffen ihn aus, riefen ihm "Bruno raus" entgegen. Und das, obwohl der Deutsch-Italiener den schwäbischen Traditionsverein vor dem Abstieg rettete und in der Vorsaison sogar in die Europa League führte. Dabei hatte Labbadia völlig richtig gehandelt, er nahm den völlig ausgepumpten Rafael Holzhauser vom Platz. Das österreichische Top-Talent war der bis dato beste Mann im VfB-Trikot, aber er konnte nicht mehr. Das wollten oder konnten die Anhänger nicht einsehen. Sei es, weil ihnen die nötige Nüchternheit oder Sachlichkeit fehlte, Dinge klar zu beurteilen. Dabei ist es Labbadia, der die Jungs jeden Tag um sich hat, genau weiß, was sie leisten können - erst recht bei so jungen Kerlen wie dem Österreicher. Die Fans in der Kurve sehen ihre Jungs nur alle drei Tage oder manchmal nur einmal die Woche. "Holzhauser wäre nicht mehr beim VfB, wenn ich nicht mein Veto eingelegt hätte", sagte der Übungsleiter. "Es wird immer gesagt: 'Werft sie (die Talente) früher rein'. Aber der Junge braucht seine Zeit", steht VfB-Sportdirektor Fredi Bobic seinem Angestellten bei. Auch deshalb finde ich diese Reaktionen falsch und unangebracht. Gut, ich habe mich auch schon über so manche Personalie oder einen Wechsel gewundert. Aber dann mit Beleidigungen um sich zu werfen, ist einfach der falsche Ansatz - und fertig. Denn Talente brauchen ihre Zeit!
Sonntag, 7. Oktober 2012
Ein Spitzenspiel, das vor Superlativen strotzt
Ja, das war er also wieder, der "clasico". Und - wie schon so oft - machte der Vergleich zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid seinem Namen wieder alle Ehre. Und - auch das kennen wir - prägten zwei Superstars des Profifußballs die Partie im Camp Nou. 98.000 Zuschauer sahen ihren Lionel Messi, der mit zwei Toren und schönen Pässen glänzte. Aber sie sahen auch einen bärenstarken Rivalen aus der spanischen Hauptstadt, der sich erneut auf die Extraklasse eines Cristiano Ronaldo verlassen konnte. Auch der Portugiese traf für Real Madrid doppelt - Spielmacher Mesut Özil setzte seinen Mitspieler immer wieder in Szene. Bei seinem ersten Treffer profitierte der argentische Weltfußballer von einem groben Abwehrschnitzer durch Pepe, um bei seinem zweiten Tor mit einem herrlichen Freistoß für "Messi, Messi"-Sprechchöre im weiten Rund zu sorgen. Nach seinem 16. und 17. Treffer im Clasico fehlt dem 25-Jährigen nur noch
ein Tor auf Real-Legende Alfredo Di Stefano, der mit 18 Treffern die
Bestmarke in Vergleichen der beiden Traditionsklubs innehat. Und Ronaldo? Der hat wie Messi acht Saisontore erzielt und doch wieder nicht gewonnen. Und das, obwohl Real von Beginn an sehr mutig und respektlos aufspielte. Und auch in Italien gab es einen echten Klassiker zu bewundern, denn die beiden Stadtrivalen AC und Inter Mailand standen sich beinahe zeitgleich gegenüber. Hier hatte Inter zum 1:0-Endstand das bessere Ende für sich, auch weil Milan zahlreiche Chancen liegen ließ und selbst in Überzahl die Wende nach dem frühen 0:1-Rückstand (3.) nicht schaffte. Schade eigentlich, dass es hier keine Punkteteilung gab. Es wäre auch in dieser Partie das richtige Ergebnis gewesen - e basta!
Freitag, 5. Oktober 2012
Eine tolle Leistung, die nicht zum "Dreier" reicht
"Sie können auch Europa", sagte TV-Kommentator Wolf-Christoph Fuss in "Bundesliga aktuell" auf Sport 1 gestern Abend. Ja, können sie - und ich hatte vor dieser Spielzeit überhaupt keinen Zweifel dran. Gut, für Borussia Dortmund hat es beim 1:1 in Macnchester gegen die Citizens dank Balotellis fragwürdigem Elfer nicht zum Sieg gereicht, aber die Stadionbesucher und die Augenzeugen an den Fernsehschirmen weltweit sahen ein richtig gutes Spiel. "Wer jetzt noch sagt, dass wir das nicht können, der bekommt es mit mir zu tun - und zwar persönlich", sagte BVB-Geschäftsführer "Aki" Watzke unmittelbar nach dem Abpfiff noch im Stadion. Recht hat er, denn die Borussia zeigte einen ähnlichen Fußball, wie sie ihn in den vergangenen beiden Spielzeiten in der 1. Fußball-Bundesliga anbot und damit zu beeindrucken wusste. Bis auf die Chancenverwertung war das echt klasse und bestärkt mich in meinem Glauben, dass es Dortmund in der Champions League über die Gruppenphase hinaus schafft - egal, ob die Gegner Real Madrid, Man City oder Ajax heißen. Auch der FC Schalke 04 sollte das schaffen, auch wenn "Königsblau" beim 2:2 gegen Montpellier ebenfalls den Sieg kurz vor Schluss vergab. So etwas nennt man wohl Lehrgeld, fehlende Cleverness oder mangelnde Konzentration? Hm, wir wissen es nicht. Aber es freut uns deutsche Fans, wenn Teams der Bundesrepublik international punkten - egal, wie sie heißen. Das sollten endlich auch diejenigen begreifen, die bei solchen Partien City und Co. die Daumen drücken. Frage an diese so genannten Anhänger: Sagt Euch die UEFA-Fünfjahreswertung zufällig etwas? Mal scharf nachdenken, falls überhaupt möglich.
Donnerstag, 4. Oktober 2012
Ein peinlicher Auftritt, der einige Fragen aufwirft
Ja, es war peinlich - phasenweise konnte man sich das einfach nicht mehr mit ansehen. Und schon sind wir alle - aber auch wirklich alle - auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Gut und besser so. Denn das, was der FC Bayern München in Weißrussland gezeigt hat, war nicht wirklich toller Sport. Was nutzte der ganze Ballbesitz, die technische Überlegenheit und die besten Chancen? Nichts, denn gewonnen hat Bate Borissow. Und das völlig verdient und deutlich mit 3:1. Gut, vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn Toni Kroos das Tor getroffen hätte. Nun, das hat er aber nicht - Pech für die Bayern. Aber sie müssen und sollten so ehrlich sein, dass sie alle unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Da darf man auch mal deutliche Worte finden - und das auch öffentlich. Ich finde es gut, dass Matthias Sammer die Leistung seiner Mannschaft kritisiert - gut so, das darf ein Sportvorstand auch. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum FCB-Coach Jupp Heynckes diese Vorgehensweise kritisiert. So kann und darf sich ein "Global Player (Zitat Präsident Uli Hoeneß) im tiefsten Weißrussland einfach nicht präsentieren. Es war einfach kein Aufbäumen zu sehen, kein "Mia san mir" oder ein "Jetzt erst recht!". Nein, eine solche Haltung ließen die Bayern vermissen. Und das, obwohl sie doch derzeit so gut drauf sind. Sind sie eben nicht, denn sie nahmen den Gegner in Minsk einfach nicht wernst genug - sollten sie aber, egal wie er heißt! Hoffentlich verstehen sie das mal, die "Super-Bayern".
Mittwoch, 3. Oktober 2012
Ein großer Spieler beendet seine Karriere
Jetzt ist es also offiziell: Michael Ballack beendet seine Karriere als Profifußballer, hängt seine Kickstiefel also für immer an den Nagel. Schade eigentlich, denn ich hatte den 36-jährigen Mittelfeldakteur bereits in den USA in der Major League Soccer gesehen oder zusammen mit Thomas Broich im australischen Sydney. Doch wie so oft in seiner Laufbahn kam für Ballack alles wieder einmal anders. Das begann schon im Jahre 2002, als sich der künftige Bayern-Star bei der WM in Japan und Südkorea endgültig zu einem der besten Kicker der Welt entwickelte. Er schoss Deutschland mit seinen Toren ins Finale, musste aber als tragischer Held nach einem mit "Gelb" geahndeten Foul in "seinem Endspiel" zuschauen. Am Ende gewann Brasilien mit 2:0 - der gebürtige Chemnitzer stand mal wieder ohne Titel da. Das passierte dem 1,89 Meter großen Kraftpaket in diesem Jahr bereits zum vierten Mal, schließlich hatte er zuvor mit Bayer 04 die Meisterschaft, den Pokalsieg und den Gewinn der Champions League verpasst. In dieser Zeit bekam der Mann mit der starken Präsenz auf und den deutlichen Worten abseits des Platzes den Beinamen "Der Unvollendete". Dieses Prädikat wurde Michael Ballack nicht mehr los - nie mehr - und das auch, weil er bei der WM 2006 im eigenen Land als "Capitano" wieder nichts gewann - die Nationalmannschaft schied im Halbfinale aus. Immerhin holte er mit den Bayern davor zweimal das Double, wechselte dann zum FC Chelsea London. Auch dort holte er Meisterschaften und Pokale, verlor aber 2008 wieder ein Finale der Champions League sowie das EM-Endspiel von Wien. Zwei Jahre später verpasste er die WM 2010 in Südafrika verletzungsbedingt, Trauer und völlige Resignation machten sich im deutschen (Fan)Lager breit. Doch es kam anders - wieder einmal. Die DFB-Auswahl spielte auch ohne ihren Kapitän schön, erreichte erneut das Halbfinale. Bundestrainer Joachim Löw sortierte seinen Star aus - und das nicht gerade auf die so genannte feine englische Art. Auch sein Neuanfang zurück in Leverkusen misslang, die Vorstellungen gingen weit auseinander. Zu weit - Michael Ballack hatte zudem private Probleme. Schade, dass ein ganz Großer der Zunft immer wieder (schuldlos) ausgebremst wurde. Alles Gute und Danke, lieber Michael!
Dienstag, 2. Oktober 2012
Darf der Adler bald auch wieder international fliegen?
Ich freue mich, ja ich freue mich wirklich. Und das für einen Mann, der lange Monate um die Fortsetzung seiner Karriere bangte. Aber es biss sich durch, kämpfte sich auf den Platz zurück und heuerte beim Hamburger Sportverein an. Dort ist er - so leid es mir für Jaroslav Drobny tut - die unangefochtene Nummer 1 und beweist das derzeit Woche für Woche. Dabei sah es nicht gut aus für Rene Adler, den 27-jährigen Ex-Nationaltorhüter. Immer wieder plagten ihn schwere Verletzungen, mal am Knie und dann auch wieder am Rücken beziehungsweise an den Rippen. Der "Adler" flog für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht mit zur WM 2010 nach Südafrika - stattdessen quälte er sich beim Physiotherapeuten und im Kraftraum. Im Sommer lief sein Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen aus, die hatten sich längst die Dienste des jüngeren und günstigeren Ex-Stuttgarters Bernd Leno gesichert. Adler wurde flügge, auch weil sie ihm unter dem Bayer-Kreuz keine (finanziell) attraktive Perspektive boten. Der gebürtige Leipziger wechselte zum HSV und trat dort mit dem Anspruch an, mit dem Bundesliga-Dino an alte goldene Zeiten anknüpfen zu können. Ein gewagtes Ziel, wenn man sich die Leistungen der Nordlichter in der jüngeren Vergangenheit anschaut. Doch es geht aufwärts, erst recht seit Rafael van der Vaart zurück an die Elbe gekommen ist. Und Adler? Der könnte in die DFB-Auswahl zurückkehren - schon ziemlich bald. "Dass er nach seiner Verletzung so schnell so hervorragend hält, war
nicht zu erwarten. Aber ich bin sicher, dass er das Niveau halten wird.
Dann wird er auch bald wieder zum Nationalkader gehören", betont HSV-Sportdirektor Frank Arnesen. Da liegt der zuletzt so kritisierte Arnesen mal richtig. Wie eben bei der Verpflichtung Adlers auch.
Montag, 1. Oktober 2012
Einer, wie ihn sich die Bayern gewünscht haben
Ja, so wollten sie das haben. Da eilen sie von Sieg zu Sieg und es gibt trotzdem einen, der damit so seine Schwierigkeiten hat. Mit "sie" meine ich den FC Bayern München, der in der 1. Fußball-Bundesliga sechs "Dreier" in den ersten sechs Begegnungen eingefahren hat. Damit führen die Bayern die Tabelle souverän an, es läuft alles nach Plan beim deutschen Rekordmeister. Alles? Hm, nicht so ganz. Denn vor allem der Sportvorstand ist noch nicht glücklich, machte seiner Unzufriedenheit Luft. "Wir haben jetzt sechsmal hintereinander gewonnen, aber dafür gibt es am Ende keine Auszeichnung", sagte Matthias Sammer nach dem - so ehrlich muss man sein - mühevollen 2:0-Erfolg beim SV Werder Bremen. Und weiter: "Ich muss aufpassen, dass die Schultern nicht runterhängen, auf die im Moment so viel drauf geklopft wird." Stimmt, da liegt Sammer richtig. Jeder spricht von einem bayerischen Alleingang, rechnet schon mögliche Punktevorsprünge aus. Dabei wissen wir alle - wirklich alle - noch gut genug, wie es im Vorjahr gelaufen ist. Da startete der deutsche Rekordmeister ähnlich beeindruckend, doch am Ende jubelte Borussia Dortmund. Schön, dass der Ex-Borusse mit dem rötlichen Haupthaar das begriffen und nicht vergessen hat. "Wenn wir über das Bild an sich reden bis zum 1:0 und die Leistung an
sich, dann haben viele Spieler ihr Potenzial heute nicht abgerufen", führte Matthias Sammer weiter aus. Schön, dass einer realistisch bleibt und erkennt, dass die Bayern noch lange nichts erreicht haben. Noch lange nichts, denn - so abgedroschen es auch klingt "Abgerechnet wird nun einmal am Schluss!" Vorher heißt es: Ball flachhalten und weitermachen - immer weiter!
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