Samstag, 30. Juli 2011

Klinsmann bekommt (s)einen Job geschenkt

Alles Gute. Alles Gute zum Geburtstag, Jürgen Klinsmann. Aber auch gleichzeitig alles Gute und viel Erfolg im neuen Job. Der 108-fache deutsche Nationalspieler ist gerade zum neuen Trainer der US-amerikanischen Auswahl ernannt worden. Der Vertrag des 47-jährigen Ex-Torjägers läuft bis 2014, Ziel ist die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. „Klinsi“ löst Bob Bradley – Vater des Gladbachers Michael – an der Seitenlinie der US-Boys ab. „Ich bin stolz und fühle mich geehrt. Ich danke dem amerikanischen Fußball-Verband für diese Chance und blicke mit Aufregung auf die kommenden Aufgaben“, sagte der Wahl-Kalifornier am Rande seiner Vorstellung in New York. Eben dort hatte sein „bester Kumpel“ Lothar Matthäus alles andere als gut ausgesehen, glänzte nicht gerade mit Fachwissen – zumindest was das Beherrschen der englischen Sprache angeht. Da dürfte ihm der gebürtige Göppinger nicht nur eine Nasenlänge voraus sein. Aber darum geht es jetzt nicht. So sehr Klinsmann nach der guten Arbeit auf dem Weg, und beim deutschen Sommermärchen 2006 sowie seinem mehr als missglückten Engagement bei den Bayern von Sommer 2008 bis April 2009 die hiesige Fußballnation auch spaltete, der zweifache Familienvater ist ein Antreiber und Querdenker. Der Stürmer, der während seiner aktiven Zeit in Deutschland, Italien, Frankreich und England seine Klasse im Angriff bewies, hat seinen Traumjob gefunden. Immer wieder war der Schwabe bei den Amis im Gespräch, jetzt hat es endlich geklappt. Klinsmann und der amerikanische Fußball? Das passt. Er kann etwas aufbauen, motiviert gerne und geht dabei nicht immer den typischen Weg. Perfekt für ein Team, das im Weltfußball bisher nicht ganz vorne mitmischte. Egal, was in Deutschland – speziell bei Bayern München – nicht funktionierte, kann in den USA gelingen. Jürgen Klinsmann hat sich die Chance als US-Coach verdient und er wird sie nutzen. „We hope he has a little bit lucky“, würde „Busenkumpel“ Lothar dazu sagen. Alles Gute lieber Jürgen!

Jungstar Merkel hat kaum (noch) einen Makel

Alexander Merkel ist ein Mann der klaren Worte. Für seine fast niedlichen 19 Jahre ist der gebürtige Kasache im europäischen Spitzenfußball schon richtig weit gekommen. Einst verließ er das Jugendinternat des schwäbischen Traditionsvereins VfB Stuttgart, um sich der glitzernden (Mode)Welt der italienischen Metropole Mailand anzuschließen – und er wurde dort schnell heimisch. Zwischen italienischen Weltmeistern wie Gattuso, Pirlo oder Nesta musste sich der Blondschopf behaupten, hatte es tagtäglich im Training auch mit Spielern wie Seedorf, Ibrahimovic oder Robinho zu tun. „Respekt ja, Angst nein“ lautete die Devise des Nachwuchsmannes, der im vergangenen Sommer sogar den Scudetto (die italienische Meisterschaft) holte. „Das ist kein Rückschritt, sondern vielmehr ein Schritt in die richtige Richtung, ein großer Spieler zu werden“, kommentierte der Ex-Milanese mit der Nummer 52 seinen Wechsel nach Genua. Dort gelte es, noch mehr Spielpraxis zu sammeln und sich in einem weniger mit Stars gespicktem Team im Ligaalltag zu beweisen. Etwas, das dem deutschen Junioren-Nationalspieler gelingen kann und wird. Denn wer es in diesem Alter beim großen AC Mailand zu einigen Einsätzen in Meisterschaft, Pokal und Champions League packt, der hat das Zeug ein Großer zu werden. „Ich kann von jedem Kameraden lernen und versuche auch, mir von jedem etwas herauszupicken“, sagte Merkel zu seinen Erfahrungen in der Zusammenarbeit neben den Topstars im bezahlten Fußball. Der Wechsel zum Ligarivalen sei also kein Rückschritt für ihn, sondern ebenfalls ein Lernprozess auf dem Weg nach (ganz) oben, wie er im Interview mit den Kollegen von Sport 1 versichert. Und in Stuttgart werden sie diesem Mann hinterher trauern, wie so manchem hoffnungsvollen Kicker, der sein Glück woanders gesucht hat. Und Alexander Merkel? Der träumt schon jetzt von einem Anruf des Bundestrainers. „Wenn meine Leistung auf dem Platz stimmt, kann man später auch über die Nationalmannschaft reden. Aber so weit bin ich noch nicht“, dämpft er seine und die Erwartungen von außerhalb offiziell. Parole: Merkel für Deutschland.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Bayerischer Investitionsplan mit Zukunft?

Im internationalen Wettbewerb braucht es im Profifußball mehr als nur hoffnungsvolle Talente. Gestandene Weltstars müssen oder sollen her. Diese Devise verfolgen Real Madrid oder der FC Barcelona schon länger – und das trotz dadurch resultierender Überschuldung. Besser machen möchte es mal wieder der FC Bayern München, der in den vergangenen Jahren vergleichsweise „bescheiden“ wirtschaftete. Klar, der FC Bayern kaufte immer mal wieder gut und teuer ein, doch richtige Unsummen gab der deutsche Rekordmeister im Vergleich zur Konkurrenz in Spanien oder auf der britischen Insel nicht aus. Doch das könnte sich bald ändern – sehr bald. „Wo der FC Bayern in sechs, sieben Jahren steht? Dann ist wahrscheinlich und hoffentlich unser Stadion ganz bezahlt. Und wir können alles Geld in die Mannschaft investieren“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor kurzem dem Wirtschaftsmagazin „Handelsblatt“. Interessante Ansage und für die bayerische Anhängerschaft ein Anzeichen dafür, dass sich an der Säbener Straße neben Ribéry und/oder Robben bald weitere gestandene internationale Fußballgrößen die Klinke in die Hand geben. Deutsche Stars tragen ohnehin schon das Leibchen der „Roten“, gleich acht aktuelle Spieler von Bundestrainer Joachim Löw stehen unter Vertrag. Doch bei aller Träumerei von weiteren Weltklasse-Akteuren darf eines nicht vergessen werden. Noch haben sich die Bayern nicht für die Champions League qualifiziert. Für den Wettbewerb, in dem es die (ganz) große Kohle zu verdienen gibt. Und: Die Topleute von heute finden nur noch Klubs interessant, die in eben dieser europäischen Königsklasse mitmischen – natürlich möglichst erfolgreich. Deshalb sollten Hoeneß‘ Angestellte erst einmal die sportliche Grundlage schaffen, bevor der Wurstfabrikant den Klingelbeutel öffnet. Denn: „Wenn wir uns nicht für die Champions League qualifizieren, werden wir auch keinen Gewinn machen“, betont Hoeneß, der nicht nur aufgrund seiner schwäbischen Wurzeln als sparsamer Mensch bekannt ist.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Träsch drischt die (eigenen) Erwartungen in die Höhe

Nach wochenlangem Tauziehen haben sich der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart auf einen Wechsel verständigt. Christian Träsch tauschte den roten Brustring für acht bis zehn Millionen Euro (wahrscheinlich sind es neun!) gegen das helle Giftgrün der Autostadt. Dort möchte der deutsche Nationalspieler zu einem echten Leistungsträger werden, will mit den „Wölfen“ wieder hungrig sein. „Ich bin natürlich sehr froh, dass es letztendlich geklappt hat. Ich erfülle mir einen Traum“, sagte Träsch bei den Kollegen von Sport 1. Was soll er auch sonst sagen? Der 23-jährige gebürtige Ingolstädter folgte dem Ruf des Geldes und weniger der sportlichen Perspektive. Warum? Nun, während sein Ex-Verein Stuttgart den Klassenerhalt bereits lange vor Saisonende eintütete, gurkte der VfL bis zum vorletzten Spieltag in der Abstiegszone herum. VfB-Sportdirektor Fredi Bobic hätte mit dem Ex-Löwen gerne verlängert – und das zu doppelten Bezügen. Dieses Angebot schlug Träsch, um den herum eine neue junge Mannschaft am Neckar aufgebaut werden sollte, aus. Christian Träsch folgte dem Ruf von Felix Magath, quält sich in Niedersachsen freiwillig für den Erfolg. Ob sich dieser allerdings einstellt, bleibt abzuwarten. Zwar ist mit „Quälix“ der Meistermacher von 2009 wieder in Amt und Würden, aber Leistungsträger wie Edin Dzeko oder Grafite sind weg. „In Wolfsburg sind Top-Bedingungen. Von daher fiel mir die Entscheidung nicht schwer“, erklärt der siebenfache Auswahlspieler seinen – wie er sagt – nächsten wichtigen Schritt. Man darf gespannt sein, ob sich der Defensivabräumer in Wolfsburg wohlfühlt und zu einem echten Leistungsträger heranreift. Leider knickten viele hoffnungsvolle Jungprofis nach dem ersten richtig großen Vertrag ein. Hoffentlich nicht auch er, denn gut kicken kann er ja, der Träsch. „Wie genau hat Herr Magath Sie denn überzeugt?“, fragten ihn die Kollegen aus München. „Dass ich Teil der neuen erfolgshungrigen Mannschaft werden kann, dass man die internationalen Plätze erreichen möchte und dass man in Wolfsburg attraktiven Fußball spielen will. Felix Magath hat ehrgeizige Ziele und die will ich auch erreichen. Da entsteht etwas.“ Besser mal abwarten.

Dienstag, 26. Juli 2011

Mark van Bommel ist wieder zurück in München

Wenn Mark van Bommel heute Abend beim Audi-Cup in München wieder in der Allianz Arena aufläuft, dann darf man auf die Reaktion der (bayerischen) Fans gespannt sein. Denn der holländische Nationalspieler ist mit seinem neuen Klub, dem italienischen Meister AC Mailand, in Fröttmaning zu Gast. Bis im Januar organisierte van Bommel zusammen mit Bastian Schweinsteiger das Mittelfeld des deutschen Rekordmeisters, stand als Kapitän mit Einsatzwillen und Leidenschaft Woche für Woche auf dem Platz. Der sympathische Lockenkopf ging auch gerne einmal dahin, wo es  wehtut und darüber hinaus. Der lautstarke Defensivkünstler war sich für keine einzige gelbe Karte zu schade, bildete mit Schweinsteiger ein geniales Duo. Ausgerechnet sein Landsmann und Ex-Trainer Louis van Gaal rasierte den Kapitän, hemmte ihn in seinem einzigartigen Spiel. „Ich habe mich nicht mehr 100-prozentig wohl gefühlt mit diesem Trainer“, erzählte der Wahl-Milanese im Gespräch mit Sport1. „Mit dem Verein hatte ich überhaupt keine Unstimmigkeiten.“ Ehrliche und deutliche Worte eines erfahrenen Profifußballers, der auch schon für den FC Barcelona auflief. Warum auch nicht? Ex-Coach van Gaal wurde sein eigener Kapitän – der stets einen guten Kontakt zur Vereinsspitze pflegte – zu mächtig, er fürchtete um seinen Kopf. Deshalb rasierte er den Holländer – auf und abseits des Platzes. Dieser konnte und wollte so nicht weitermachen, suchte die Flucht nach vorne und wechselte über die Alpen. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Mitspielern wurde der 34-Jährige doch noch Meister. Heute kehrt der Familienvater aus dem niederländischen Maasbracht in die bayerische Hauptstadt zurück, allerdings im Trikot des AC Milan. Dennoch dürfte dem 68-fachen Auswahlspieler der eine oder andere dicke Applaus sicher sein. Schließlich hielt van Bommel vier Jahre für den FC Bayern die Knochen hin und reifte als Effe-Nachfolger zu einem echten Weltstar heran.

Montag, 25. Juli 2011

„Prinz Poldi“ und die (kleinen) Königsmörder

Lukas Podolski sagt (immer), was er denkt. Der Linksfuß trägt sein Herz eben manchmal auf der Zunge spazieren, reagiert mitunter (zu) emotional. Doch das, was „Prinz Poldi“ in seiner Heimatstadt Köln bei „seinem 1. FC“ gerade passiert, gleicht schon fast einem hinterhältigen Königsmord. Dem absoluten Leistungsträger und Fanliebling ist die Kapitänsbinde genommen worden Stale Solbakken, der neue Übungsleiter am Rhein, wünscht sich mit Pedro Geromel einen anderen Anführer als seinen verlängerten Arm auf dem Platz. Schade und bitter, denn seit Poldi die Binde überstreifen durfte – sein Mentor und Ex-Coach Frank Schaefer schenkte dem 26-Jährigen im Januar das Vertrauen – machte der Torjäger seine wohl besten Spiele im Kölner Trikot seit langem. Der 89-fache deutsche Nationalspieler wirkte wie befreit, rannte, kämpfte und ackerte. Selbst das Zusammenspiel mit Sturmpartner Milivoje Novakovic klappte plötzlich bestens. Zum Ende der Saison erzielte „Poldi“ schöne Tore, bereitete wichtige Treffer vor und rettete den Kölnern so den Klassenverbleib. Man darf nur hoffen, dass Podolski auch ohne Binde ein starker und in sich gefestigter Typ bleibt. Denn trotz seiner großen Klappe, ist und bleibt Lukas Podolski ein bescheidener und in sich gekehrter „Kölscher Jung“, der einfach nur kicken möchte. Das wissen auch die treuen Fans, die ihren Sohn der Stadt vergöttern. Das sollte auch Solbakken realisieren, sonst ist er bald wieder in seiner norwegischen Heimat – und zwar schneller, als „Prinz Poldi“ die Binde abstreifen konnte. „Ich kann nachvollziehen, welche Reaktionen diese Entscheidung auslöst, und ich verstehe die Enttäuschung einiger Fans. Gleichzeitig bitte ich alle Fans des 1. FC Köln um Verständnis, dass meine Entscheidung eine Entscheidung für die gesamte Mannschaft darstellt“, geht der 38-jährige FC-Trainer in der BILD jetzt schon auf Schmusekurs. Wird aber nicht viel helfen, Lukas Podolski ist und bleibt für immer der einzige Prinz in Köln – und das nicht nur im Karneval. Das sollte auch der neue Coach einsehen.

Samstag, 23. Juli 2011

Der Lautsprecher der Liga hat wieder Empfang

Seit Uli Hoeneß, die selbst ernannte „Abteilung Attacke“ des ruhmreichen FC Bayern München, an der Säbener Straße „nur noch“ das Präsidentenamt beim deutschen Rekordmeister innehat, ist es um den schwäbischen Wurstfabrikanten eher ruhig geworden. Der Lautsprecher der 1. Fußball-Bundesliga hatte wohl keinen Empfang – oder richtige Lust – mehr, etwas kundzutun. Bis, ja bis, der chilenische Nationalspieler Arturo Vidal in diesen Tagen seinen Wechsel nach Turin bekannt gegeben hatte. Eigentlich wollte Vidal zu den Bayern kommen, er war für das „dünn bestückte“ Mittelfeld der Bayern eingeplant. „Da wurde ein Wort gebrochen. Aber ich habe auf das Wort auch nicht viel gegeben“, polterte Hoeneß, der den Chilenen gerne unter seinen Fittichen gehabt hätte, mit dem ihm so typischen roten Schädel. Doch es kam anders, auch weil Bayer Leverkusen den Südamerikaner nicht nach Süddeutschland ziehen lassen wollte. „Falls Arturo wechselt, dann nur ins Ausland“, betonte Bayers Sportdirektor Rudi Völler immer wieder. „Ich bin mir sicher, dass es nach München kommt – egal ob dieses, oder eben erst im nächsten Jahr“, sagte Bayerns Übungsleiter Jupp Heynckes und lag ebenso daneben wie viele andere auch. Es ist und bleibt eben ein ewiges Hin und Her im Tagesgeschäft Profifußball. Das Motto „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?“, hat sich einmal mehr bewiesen. Vidal soll bei der „alten Dame“ sein Glück finden – so wie es Hasan Salihamidzic, Diego oder Jahre zuvor Jürgen Kohler versucht hatten. Nur: Alle drei kehrten früher oder später in die Bundesliga zurück. Und die Bayern? Die sind im (defensiven) Mittelfeld derart gut aufgestellt, dass sie Arturo Vidal gar nicht brauchen. „Ich habe mir gedacht: Wenn's klappt, ist's schön, wenn's nicht klappt, ist auch gut“, umschrieb Uli Hoeneß auf Sport 1.de das (Wechsel)Theater mit inzwischen deutlich abgekühltem Kopf treffend. Es wird eben nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. In diesem Sinne: Guten Appetit!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Der BVB marschiert schon wieder (davon?)

Dass die Borussia aus Dortmund in der Vorsaison nicht aus Versehen Deutscher Meister geworden ist, sollte jedem Fußballfan klar sein. Die Profikicker unter Coach Jürgen „Kloppo“ Klopp sind hungrig, strotzen vor Spielfreude und wollen auch in der kommenden Saison nicht nur in der Bundesliga für Furore sorgen. Dass der BVB im Titelkampf durchaus ein Wörtchen mitreden könnte, ist spätestens seit dem Gewinn des LIGA total! Cups am gestrigen Abend in der nagelneuen Mainzer Coface Arena klar. Nach Spielschluss – als Kapitän Sebastian Kehl und seine Mitspieler mit dem Pokal zu ihren Fans in die Kurve gingen und feierten, ging „Kloppo“ schon wieder Richtung Kabinentrakt. Die immer länger werdenden Haare leicht verschwitzt, die Brille etwas schief auf der Nase – aber mit einem Grinsen im Gesicht, das breiter nicht sein konnte. Der Ex-Mainzer hatte mit seinem Team nach dem 2:0-Finalerfolg – gegen den nur phasenweise mithaltenden Hamburger SV – bewiesen, dass es der BVB auch ohne den in der Medienlandschaft bitter dargestellten Nuri Sahin kann. Zudem fehlten Stammspieler wie Mario Götze, Kevin Großkreutz, Neven Subotic, Marcel Schmelzer und Lucas Barrios. Und doch hatte man irgendwie das Gefühl, als machten die „Gelb-Schwarzen“ einfach so weiter wie in der abgelaufenen Spielzeit. „Seht ihr Bayern, so wird das gemacht“, skandierte die Anhängerschaft des Meisters in Richtung der Bayern-Fans, die vor allem mit beleidigenden Sprechchören in Richtung der BVB-Anhänger und saublöden Kommentaren in Richtung ihres eigenen Torwarts Manuel Neuer aufzufallen wussten. Manche lernen es eben nie, andere hingegen schon. Es macht Spaß, der jungen und menschlich intakten Mannschaft der Borussia zuzuschauen – und das auf und abseits des Platzes. Denn die Spieler hatten schon vor dem Endspiel viel zu lachen. So wie Klopp hinterher. Borussia Dortmund wird es den Bayern nicht einfach machen. Das ist nach dem LIGA total! Cup so klar wie das Amen in der Kirche. Ob der BVB diesen Eindruck glaubhaft vermitteln kann?

Dienstag, 19. Juli 2011

Das erste Kräftemessen beim LIGA total! Cup steht an

Die Samen sind längst gesät, jetzt kann endlich geerntet werden – oder so. Ab heute Abend stehen sich Gastgeber FSV Mainz 05, Borussia Dortmund, der Hamburger SV und der FC Bayern München zum ersten Härtetest – dem LIGA total! Cup – gegenüber. Und das in einem brandneuen Stadion, der Coface Arena in der rheinland-pfälzischen Metropole. „Es war es ein tolles Fest, wie es Mainz noch nicht erlebt hat“, sagte FSV-Manager Christian Heidel bei Sport1 über die offizielle Stadioneröffnung. Diese Meinung sollten auch die Zuschauer – 35.000 passen rein – teilen, die heute und morgen die Spiele besuchen. Während es heute in jeweils 2x30 Minuten zu den beiden Halbfinals zwischen Mainz und dem BVB (18.45 Uhr) sowie dem Nord-Süd-Schlager Bayern gegen den HSV (20.30 Uhr) kommt, stehen morgen das Spiel um Platz drei sowie das Endspiel (gleiche Uhrzeiten) auf dem Programm. Als (klarer) Favorit gelten natürlich –  wie fast immer – die Bayern, die gleich das erste Ausrufezeichen setzen wollen. Ob da die Konkurrenz mitmacht? Mit dem Hamburger SV hatte der Rekordmeister in der jüngeren Vergangenheit (bis auf das 6:0) so seine Schwierigkeiten in der Bundesliga, in der Vorsaison ging gegen den Überraschungsfünften aus Mainz sowie gegen den neuen Deutschen Meister Borussia Dortmund einiges schief. Da brennen Kapitän Philipp Lahm und seine Mitspieler natürlich auf eine Revanche, vor allem weil sie mit der nominell stärksten Mannschaft antreten (werden). Doch die drei anderen Klubs brauchen sich nicht zu verstecken – und die „05er“ haben Heimspiel. Sie werden die größte Anhängerschaft hinter sich wissen. Auf Rängen, die steiler sind als am „guten alten Bruchweg“ – und natürlich dichter dran am Geschehen. Die „Spaßfußballer aus der Karnevalshochburg“ sind längst mehr als ein sich tapfer haltender Erstligist. Der FSV ist als Teilnehmer der Europa League im Aufschwung, mittendrin im Konzert der „Großen“. Und wer weiß? Vielleicht schon bald nicht nur beim LIGA total! Cup heute und morgen Abend.

Montag, 18. Juli 2011

Gibt es den Fußballgott etwa doch?

Dieser Moment wird in die Geschichte eingehen – so oder so. Dieser einzigartige Moment, als sich die Auswahl der japanischen Frauen gestern Abend den Weltmeistertitel im Fußball sicherte. Zweimal waren sie schon in Rückstand, lagen schon geschlagen am Boden und kamen doch wieder zurück und wie. Gegen den zweimaligen WM-Champion USA zeigten die Asiatinnen in der WM-Arena von Frankfurt über 120 Minuten und mehr unbändigen Kampfgeist. Erst im Elfmeterkrimi hatten sie gegen den früheren Kriegsgegner die Nase vorne, zeigten Nerven aus Stahl. Körperlich unterlegen, aber auf den Punkt fit und mit großer Ballsicherheit traten sie auf. Selbst in der Verlängerung beim 1:2-Zwischenstand spielten sie ihren Stiefel runter – von Hektik oder blindem Anrennen keine Spur. Dieser Turniersieg des im Vorfeld oft belächelten Außenseiters ist mehr als verdient, er ist Balsam für die von der Erdbebenkatastrophe so bitter und schmerzhaft gebeutelte japanische Seele. Die US-Girls hatten das Spiel eigentlich im Griff, verpassten unter dem Strich nur die Entscheidung. Zudem zeigten die Damen aus den Vereinigten Staaten Schwächen vom Elfmeterpunkt, während die Spielerinnen aus Fernost über sich hinauswuchsen. Sie wollten diesen Sieg, für sich und für die ganze Nation. Gejubelt haben sie – lautstark und mit (Freuden)Tränen in den Augen – nicht nur in der Mainmetropole. All das Leid, das sich auf und rund um die vier Hauptinseln Kyushu, Shikoku, Honshu und Hokkaido durch eine verheerende Naturkatastrophe in den vergangenen Monaten ansammelte und abspielte, schien für diesen einen Augenblick vergessen. Und auch der so wolkenverhangene Himmel wirkte plötzlich heller, nicht nur des gigantischen Feuerwerks wegen. Selbst die deutschen Auswahlspielerinnen konnten als Zaungäste wieder lachen und applaudierten. Es war, als hätte es irgendjemand genau so gewollt. So wie die Handlung in einem klassischen Kriminalroman wirkte alles logisch. Wahrscheinlich gibt es ihn doch, den Fußballgott.

Sonntag, 17. Juli 2011

Wenn der bissige Wolf zum braven Lämmlein wird

Der Ex-Schalker und jetzige Münchener Rafinha hat sich mit seinem FC Bayern München einiges vorgenommen. Der neue Star der rechten Abwehrseite verspricht sich und anderen von seiner Rückkehr in die Fußball-Bundesliga große Taten. Dabei galt Marcio Rafael Ferreira de Souza - wie der 25-Jährige mit vollem Namen heißt - immer als Hitzkopf, als unbequemer Spieler und das auf wie abseits des Platzes. Seine Eskapaden und nächtlichen Partys beschäftigten die Polizei und die Schalker Vereinsspitze wochenlang. Der 172 Zentimeter lange Verteidiger galt schon als Problemfall. "Ich bin so giftig, weil ich klein bin", kommentierte der im brasilianischen Londrina geborene einst. Hm, ist das ein Grund. Also mir fallen so gut wie keine Skandale von Thomas Häßler oder Pierre Littbarski ein - ganz zu schweigen von Philipp Lahm oder Lionel Messi. Doch Rafinha scheint geläutert, geht an der Säbener Straße sogar auf Schmusekurs. "Es wird hier keine Skandale geben - versprochen", betonte der Brasilianer in der "Bild am Sonntag". "Ich habe immer davon geträumt, hier zu spielen", wusste er über seine Beweggründe des Wechsels von Genua nach München zu berichten. Klingt ernst gemeint und macht Hoffnung. Darauf, dass sich der Neuzugang am Riemen reißt und seinen Vorgesetzten gefällt sowie vor allem seine Gegenspieler mit fairen Mitteln stoppt. Dann hätten alle bei den Bayern ihre Freude - an einem Abwehrspieler, der als Mensch ein braves Lämmlein (geworden) ist. Aber wehe, wenn einer dem bayerischen Tor zu nahe kommt. Dann, ja dann könnte der Nationalspieler (wieder) zum bissigen Wolf werden. So wie er sich vor Jahren einst in die Herzen der Schalker Knappen malochte.

Samstag, 16. Juli 2011

Der Traum vom Final-Heimspiel lebt (noch)

Dass der FC Bayern München einer der besten Fußballvereine Europas ist, scheint unbestritten. Viele Titel, große Spieler, gesunde Finanzen. Nur drei Kennzeichen, die den FC Bayern auszeichnen. Zur kommenden Spielzeit sollen weitere Trophäen folgen - am liebsten gleich drei Stück. Nun, warum nicht. Sollten die Bayern (wieder) eine schlagkräftige Formation aufbieten, die richtig gut eingespielt ist und über Wochen oder Monate gesund bleibt, könnte einiges gelingen. Schließlich träumt das Team von Coach Jupp Heynckes schon jetzt vom Einzug ins Finale der Champions League. Ganz schön gewagt. Aber wenn man bedenkt, dass das Endspiel in der europäischen Königsklasse im Mai 2012 ausgerechnet in der bayerischen Landeshauptstadt ausgetragen wird, ist dieser Anspruch legitim. Wer hat beziehungsweise hätte nicht gerne die eigenen Fans im Rücken? Doch bis dahin ist ein langer und steiniger Weg und - ja, richtig - der deutsche Rekordmeister ist noch gar nicht qualifiziert. Mitte August geht es also schon um alles für Kapitän Philipp Lahm und seine Mitspieler. Denn dann müssen sich die aktuell Titellosen mächtig strecken, damit der erste große Traum nicht sofort platzt. Und es könnte zu einem Wiedersehen mit einem "alten Bekannten" kommen - Stefan Wessels. Hoffentlich reißen sich die "radikaleren Anhänger" etwas zusammen und feuern anstatt Manuel Neuer nicht den Ex-Bayern Wessels an, der bei Odense BK kickt. Es müssen Benimmregeln her und zwar für diese "Fans". Oder Panathinaikos Athen schlägt die Dänen. Aber es könnte auch andern kommen. Schließlich ist die Liste der möglichen Gegner lange: Dynamo Kiew, Twente Enschede, Standard Lüttich, FC Zürich, Trabzonspor, Udinese Calcio, FC Vaslui und Rubin Kasan sind im Topf.

Freitag, 15. Juli 2011

Im Unterhaus will die Eintracht wieder nach oben

Heute Abend ist es soweit: Die 2. Bundesliga startet in die neue Saison. Während im Fußball-Oberhaus noch drei schweißtreibende und testspielintensive Wochen Vorbereitung angesagt sind und erste Pflichtduelle noch etwas warten müssen, wird es im Unterhaus der bezahlten Kickerei ernst – sehr ernst sogar. Besonders für die Eintracht aus Frankfurt, die nach einer überraschend bärenstarken Vorrunde und einer noch überraschenderen, sauschlechten Rückserie abstieg. Der hessische Traditionsverein gehört aber in die 1. Liga und das nicht nur, weil im Klub vom Main die ganz großen (Geld) Geschäfte gemacht werden. Unzählige Banken, große Firmen, der größte deutsche Flughafen – nur drei Kennzeichen der hessischen Großstadt. Einer Metropole, die einen Erstligisten braucht. Gut, dass die Hertha aus Berlin wieder da ist. Groß sind auch die Ansprüche, die der in rot-schwarz-weiß auflaufende Verein an sich selbst stellt. Mit dem neuen Trainer Armin Veh soll nach den missglückten (Nichtabstiegs)Tricks von Christoph Daum der sofortige Wiederaufstieg gelingen – alles andere wäre eine Enttäuschung. Dann würden bei den „Adlern“ nicht nur Dämme, sondern vielleicht auch wieder Zäune (ein)brechen. Denn der Eintracht-Fan war zuletzt nicht immer für sein ruhiges Gemüt bekannt. Ein guter alter Bekannter im Kreis der Aufstiegskandidaten um Duisburg, St. Pauli und Bochum dürfte einmal mehr Greuther Fürth sein. Die „Kleeblätter“ schrammten in den vergangenen Jahren derart oft am erträumten Aufstieg vorbei, dass man als Fußballfan mit den Männern um Coach Mike Büskens langsam mitleidet. Die „Unaufsteigbaren“ möchten nicht mehr nur „Fünfter“ oder „Vierter“ sein – nein sie wollen endlich unter die besten Drei. Am besten werden sie aber Zweiter oder gleich Meister – denn als Dritter droht ein Zielgeraden-K.O. im Relegationsspiel. Das wissen Friedhelm Funkels Bochumer nur allzu gut. Apropos Funkel. Mit ihm hatte die Eintracht Erfolg. Doch nun sollen die Spiele ja erst einmal beginnen.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Hickhack beendet: Boateng ist jetzt ein „Roter“

„Hängepartie“ oder „ganz zähe Geschichte“ trifft das, was der FC Bayern München in den vergangenen Wochen erleben musste ziemlich gut. Seit fast drei Monaten buhlt der Rekordmeister um die Dienste des deutschen Auswahlspielers Jérôme Boateng, der die Abwehr der Bayern verstärken soll(te). Nun ist es also endlich soweit und beide Klubs – der FC Bayern und Manchester City – haben sich auf eine Ablösesumme geeinigt. Nachdem Kapitän Philipp Lahm wieder die linke Außenbahn beackern soll und wird, holten die Bayern für die rechte Außenbahn den Brasilianer und Ex-Schalker Rafinha. Das bedeutet, das Jérôme Agyenim Boateng – wie der gebürtige Berliner mit vollem Namen heißt – Stammplatz-Kandidat für die Innenverteidigung des Klubs von der Säbener Straße ist. Der 22-Jährige ist 1,92 Meter groß und streifte bereits 13 Mal das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft über. Zuletzt kickte der ehemalige Herthaner und Ex-Hamburger beim Scheichklub Man City, kam aber auf der britischen Insel zuletzt nur noch sporadisch zum Einsatz. Mehr Spielanteile erhofft sich der der Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers neben und mit seinen DFB-Kollegen Neuer, Lahm, Badstuber, Schweinsteiger, Kroos, Müller und Gomez – mit Holger Badstuber könnte er das neue Abwehrzentrum des entthronten Meisters bilden. Über die Ablösesumme vereinbarten beide Klubs Stillschweigen. Besser ist’s, auch wenn Boss Karl-Heinz Rummenigge „keine Mondpreise“ bezahlten wollte. Dass aber die Bayern ihr Angebot von 12,5 Millionen Euro noch einmal erheblich nachgebessert haben (City forderte 20 Millionen), scheint unbestritten – von wegen „nur“ 13,5 Millionen Euro. Ob der Bruder von Kevin-Prince (der, der Ballack umhaute) sein Geld wert ist, muss man sehen. Doch Boateng wollte unbedingt nach München und das sicher nicht für einen Platz auf der Bank. Jérôme Boateng kann ein wichtiger Mann werden. Einer der Säulen auf dem Weg zur nächsten Meisterschaft. Schließlich werden Spiele in der Abwehr gewonnen.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Die Bilanz: Ganz gut gebrüllt, Herr Löw!

Gestern vor fünf Jahren übernahm Joachim „Jogi“ Löw das Amt des Bundestrainers bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von seinem Vorgänger und bisherigen „Chef“ Jürgen Klinsmann. Der Vertrag des 51-Jährigen läuft noch bis 2014. Das einzige, was „Bundes-Jogi“ noch fehlt, sind Titel – ansonsten hat der gebürtige Schönauer alles erlebt, was ein Traineramt so mit sich bringt. Bittere Pleiten, schöne Siege, aber auch Ärger mit dem Personal sowie taktisch kluge Entscheidungen. Ja, der Wahl-Freiburger ist ein Denker, macht keinen Schritt, der vorher nicht klar durchdacht ist. „Joachim Löw ist ein Glücksfall für den deutschen Fußball. Man sieht einfach, dass es zwischen ihm und der Mannschaft passt, das Verhältnis absolut intakt ist“, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger einst. Ist es das wirklich? Hm, fragen Sie mal bei Kevin Kuranyi, Torsten Frings und zuletzt Michael Ballack nach. Dass alle drei Leistungsträger so ihre Probleme hatten mit dem netten Herrn Löw, ist unbestritten. Warum? Ganz einfach, weil der „Glücksfall“ kein Mann der sofortigen Entscheidungen ist. Er hätte Kuranyi eben gleich sagen müssen, dass er auf Podolski und Klose setzt und ihm – trotz der andauernden Verletzungsanfälligkeit von „Miro“ – nicht immer wieder Hoffnung auf einen Stammplatz machen sollen. Der Wahl-Moskauer flüchtete einst aus dem Stadion, wollte nur noch weg. Bei Frings war es ähnlich wie bei Ex-Capitano Ballack. Beide passten nicht mehr so recht in die Abteilung „Jugend forscht“ von Löw, der aber – wie seine Vorgänger und der DFB auch – beiden vieles zu verdanken hat und hatte. Die Kumpels Frings und Ballack haben ihren eigenen Kopf, wie ihn der „Jogi“ eben auch hat. Einen klaren Schnitt konnten und können alle drei Sturköpfe nicht machen, auch weil sie vom Erfolg besessen sind. Doch anstatt gekränkte Eitelkeit wäre für die anstehenden Ziele ein abgezocktes Gemüt gefragt. So eines, wie es Joachim Löw auch hat – zumindest wenn es um Spielanalyse, Taktik und Technik geht. Bei der Menschenkenntnis hapert's etwas.

Dienstag, 12. Juli 2011

Babbel und die Bayern? Das könnte passen

Markus Babbel ist ein echter Münchener, kam am 8. September 1972 in der bayerischen Landeshauptstadt zur Welt. Erste Fußballversuche unternahm der heute 38-Jährige im Alter von sieben Jahren beim TSV Gilching. Bereits in der E-Jugend schloss sich der heutige Coach von Aufsteiger Hertha BSC „seinem“ FC Bayern München an, dem er – mit einem zweijährigen Abstecher als Leihspieler beim Hamburger SV von 1992 bis 1994  – knappe 20 Jahre die Treue hielt. Über Liverpool, Blackburn, Stuttgart und jetzt Berlin, könnte der 51-fache Nationalverteidiger in ferner oder naher – je nachdem, was Jupp Heynckes macht – Zukunft zu seiner „alten Liebe“ an die Säbener Straße zurückkehren. Und das nicht mehr als Spieler, sondern als Trainer. Warum auch nicht? Babbel kennt die Stadt, den Verein und die Führungsetage um Hoeneß, Rummenigge und Hopfner bestens, sammelte in Stuttgart und aktuell in der Bundeshauptstadt wertvolle Erfahrungen. Der vierfache Familienvater könnte das „große Baby“ FC Bayern München also erfolgreich schaukeln, hat von Weltstar Franz „Kaiser“ Beckenbauer höchstpersönlich Rückendeckung bekommen. „Der stößt mal in die Klopp-Dynastie. Er war schon als Spieler ein ruhiger und intelligenter Bursche“, adelte ihn der „Kaiser“ in der Bild. Und was sagt der „Umworbene“ selbst? „Ich habe 16 Jahre für den FC Bayern gespielt. Natürlich ist es mein Ziel, dort irgendwann als Trainer zu arbeiten“, sprach der Europameister von 1996 Klartext. Es wäre dem Mann, der nach einer schweren Nervenkrankheit (Guillain-Barré-Syndrom) in den Jahren 2002/2003 das Karriereende befürchten musste, wirklich zu gönnen. Denn der vierfache Deutsche Meister ist ein sympathischer Kerl, der sich – trotz schwerer Rückschläge – nie unterkriegen ließ, verbissen und hart an seinen Zielen oder Träumen arbeitete und bis heute arbeitet. Irgendwann, wenn er den Traditionsklub Hertha BSC Berlin dauerhaft in der 1. Fußball-Bundesliga gehalten hat, wird er zurückkehren – heim in seine Stadt, zu „seinen“ Bayern.

Montag, 11. Juli 2011

Devise: Mund abputzen und den nächsten Schritt machen

Während bei unseren DFB-Frauen noch immer Tränen fließen, strömt bei den männlichen Kickern der Zunft ordentlich Schweiß. In den Trainingslagern geht es hart und intensiv zur Sache, Blessuren und Verletzungen inklusive. Die Jungs sind heiß, brennen auf den Saisonstart. Eine Eigenschaft, die unseren Mädels gegen sich tapfer wehrende Japanerinnen fehlte. „Schrubb‘ ihn weg“, heißt das in der Fachsprache auch schon mal. Eine Anweisung, die jeder Amateurfußballer von seinem Coach schon irgendwann einmal gehört haben dürfte – außer Torhütern. Eine – zugegeben – nicht ganz faire Ansprache, doch manchmal funktioniert Schönspielerei eben nicht. Das hätte Bundestrainerin Silvia Neid erkennen sollen und müssen, das gegen die Asiatinnen schöner Kombinationsfußball fehl am Platz ist. „Wir wussten, dass es ein K.O.-Spiel ist“, sagten die japanischen Auswahlspielerinnen hinterher. „Wir wären gerne noch eine Woche länger im Turnier geblieben“, analysierten die Deutschen. Hm, hätte, wenn und wäre. Dinge, die noch nie funktioniert haben. Fußball ist ein Kampfsport, mit Körperkontakt – das sollten auch unsere Mädels wissen. Gerade in einem Turnier, erst Recht bei einer Heim-WM. Nun ist es zu spät und die Herren der Schöpfung übernehmen wieder. Das heißt aber nicht, dass die Damen jetzt wieder an den „Schrubber“ gehören. Nein, keinesfalls! Es gilt, sich auf neue Aufgaben zu konzentrieren und sich der nächsten Herausforderung zu stellen. Die deutsche Mannschaft ist im Schnitt noch so jung, kann noch einiges erreichen. Aber dazu sind gutes Aussehen und farbig lackierte Fingernägel zu wenig – zumindest auf dem Rasen. Es bedarf einfach mehr. Und das bringt BVB-Meistertrainer Jürgen „Kloppo“ Klopp treffend auf den Punkt, wenn er zu Beginn der Vorbereitung sagt: „Jetzt geht es darum, dass wir eine Wettkampfhärte entwickeln. Es ist wichtig, dass wir in schwierigen Situationen bereit sind, den nächsten Schritt zu machen.“ Diesen nächsten Schritt hat unsere Frauen-Nationalmannschaft leider dieses Mal verpasst.

Sonntag, 10. Juli 2011

Endstation: Deutschland scheitert an den eigenen Nerven

"Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!", kommentierte Radio-Legende Herbert Zimmermann einst das "Wunder von Bern" im dortigen Wankdorfstadion, als Deutschland den haushohen Favoriten Ungarn mit 3:2 schlug und den Titel im strömenden Regen 1954 im Sonderzug in die Bundesrepublik mitbrachte. Das war - bis auf die englischen Wetterverhältnisse - ein echtes Sommermärchen und Balsam für "die (kriegs)geschundene deutsche Seele", wie es mir einst mein Großvater erzählte, der damals live dabei war. Nachdem die DFB-Männer 2006 ihren Traum vom WM-Titel im Halbfinale gegen Italien (zu früh) begraben mussten, aber immerhin noch Platz drei holten, wollte es ihnen die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen gleichtun. In diesen - vom Wetter eher durchwachsenen - Wochen sollte der Titel im eigenen Land verteidigt werden, schließlich trat das Team von Bundestrainerin Silvia Neid als Gewinner der vorigen beiden Turniere an. Die Vorrunde lief so naja, eben durchwachsen wie das Wetter, Leistungsträgerinnen wie Birgit Prinz oder Fatmire Bajramaj zerbrachen an den eigenen Erwartungen. Spielführerin Prinz hatte plötzlich Ladehemmung, "Lira" konnte nur noch auf den Magazincovern Akzente setzen. Es war eben doch mehr los, als es sich die DFB-Damen erwartet hatten. Gegen Japan im gestrigen Viertelfinale - ohne Prinz und Bajramaj - wirkten die deutschen Mädels nervös, in einigen Situationen fahrig und nachlässig. Die klein gewachsenen Asiatinnen hatten immer mindestens ein Bein dazwischen, wehrten sich mit allem, was sie (an Mitteln) hatten. Gut, die eine oder andere Grätsche war zu hart, aber sie hauten wenigstens dazwischen. Dass Leistungsträgerin Kim Kulig mit einer Knieverletzung nach nicht einmal sechs Minuten runter musste, erschwerte die Mission "Sommermärchen reloaded" zusätzlich. Zudem hatte die Schiedsrichterin in der einen oder anderen Situation nicht immer den klarsten Blick, aber das gehört(e) zu diesem Turnier dazu. Der Knockout zur 0:1-Niederlage kam in der Verlängerung, als die deutschen Spielerinnen müde und einfallslos wirkten. Nach dem Abpfiff lagen sie sich schluchzend in den Armen, hockten zusammengekauert auf dem Wolfsburger Rasen. Es hatte eben nicht sollen sein. Kopf hoch, Mädels - wir sind trotzdem stolz auf Euch! Gratulation an Japan.

Freitag, 8. Juli 2011

Vom Unterschied, der gar nicht so groß ist

Perfektion ist etwas anderes, völlig misslungen sowieso. Denn die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland ist ein Erfolg. Mit viel Sonne, aber eben auch mit einigem Schatten. Zwar setzten sich die Titelverteidigerinnen bei ihrer Heim-WM in der Gruppe A durch und zogen ins Viertelfinale der Titelkämpfe ein. Aber: Nicht nur zwischen den Austragungsorten Augsburg und Berlin liegen Welten und nicht nur einige hundert Kilometer. Warum? Ganz einfach, weil die DFB-Damen bei der Mission Titelverteidigung nicht annähernd so im Fokus standen und stehen, wie es ihre männlichen (Leidens)Genossen bei der WM 2006 taten. Nicht alle Spiele waren und sind ausverkauft, von Fanmassen vor dem deutschen Hotel war und ist nichts zu sehen, Hupkonzerte und Straßenfeste nach deutschen Siegen finden kaum statt. Und das, obwohl die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid „ihr“ Turnier mit dem dritten Titel in Serie krönen könnte. Doch die WM-Euphorie lahmt, fast so wie es das deutsche Spiel in den ersten drei Begegnungen tat. Morgen geht es im Viertelfinale gegen die Japanerinnen weiter – mal schauen, ob die Fußballfans der Bundesrepublik so langsam aufwachen. Nicht ganz wach war wohl auch die Schiedsrichterin, die ein Handspiel übersah. Gut, aus dem Blickwinkel vielleicht schwer zu überSEHEN – wer weiß?! Oder so deutlich, dass es auch die Unparteiische total überraschte. Nicht ganz so überrascht dürfte Deutschlands Spielführerin Birgit Prinz gewesen sein, als sie von Silvia Neid gegen Frankreich nicht aufgestellt wurde. Manche redeten von „Demontage wie im Fall Ballack“, andere von einer reiner „Schutzmaßnahme“. Eher Zweiteres, denn die Torjägerin wird wieder „stechen“. Gestochen haben sich wohl auch die Nordkoreanerinnen und zwar an einer spitzen Nadel mit verbotenen Substanzen. Gebracht hat’s freilich wenig, die Asiatinnen sind sowieso ausgeschieden. Fehlentscheidungen, Dopingfälle, außer Form geratene Spieler(innen) – so groß ist der Unterschied zwischen Frauen- oder Männer-WM also doch nicht. Bis auf die Fankultur. Aber das Turnier dauert für unsere Frauen-Nationalmannschaft (hoffentlich) noch etwas länger.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Hurra Hurra, der Ivica ist wieder da

Darauf haben die Anhänger des FC Bayern München lange gewartet, sehr lange. Seit Sonntag schwitzt der deutsche Rekordmeister im wunderschönen Italien, am sonnigen Gardasee und hat seinen neuen Kader komplett beisammen. Ja gut, die fest eingeplanten Neuzugänge Jerome Boateng und Arturo Vidal fehlen (noch). Aber bis zum Ende der Transferperiode am 31. August sind es ja noch ein paar Tage. Dafür ist einer dabei, der bei den Bayern fast in Vergessenheit geraten ist. Acht Monate hatte er gefällt, plagte sich unter anderen schweren Blessuren mit einem Knorpelschaden herum. Es ist Ivica Olic, die kroatische Pferdelunge, der alle Duracell-Häschen locker in die Tasche steckt. Beim 15:0-Testspielsieg in Riva del Garda feierte der Ex-Hamburger sein Comeback auf dem Platz, steuerte sogar einen Treffer bei. „Es war mein größter Sieg“, sollte der 31-Jährige hinterher bei den Kollegen von Sport1 zu Protokoll geben. „Ich bin sehr glücklich, es war ein super-geiler Tag.“ Der dreifache Familienvater strahlte mit der Sonne – bei gefühlten 40 Grad – um die Wette und konnte sein Dauergrinsen umrahmt von dicken Schweißtropfen nicht verstecken. Warum sollte er? Der Dauerbrenner auf der Außenbahn, der zudem sehr mannschaftsdienlich spielt und trotzdem extrem torgefährlich ist, hat sich diesen, seinen „Sieg“ so sehr verdient. „Ivi“ – wie ihn seine Mitspieler nennen – blickte dem vorzeitigen Karriereende ins Auge und schuftete wie ein Besessener für das Comeback im Bayern-Trikot. „Es war eine sehr schwere und lange Zeit“, erinnerte sich der 74-fache Auswahlspieler an seine Odyssee zwischen Arztpraxen, Physiotherapeuten und Krafträumen zurück. „Ich habe in der Pause nicht geschlafen, sondern jeden Tag etwas gemacht. Ich komme hungriger zurück, als ich es jemals war.“ Na dann: Guten Appetit, Ivica „Ivi“ Olic und bleib gesund. Schließlich brauchen ihn die Bayern, um ihren sehr größeren Titelhunger zu stillen.

Mittwoch, 6. Juli 2011

FC Bayern: Ohne Kroos nix, oder ohne Kroos mehr los?

Toni Kroos galt lange, beziehungsweise gilt bis heute als eines der größten Talente im deutschen Profifußball. Dass der Blondschopf, der mit gerade einmal 16 Jahren aus Rostock zu den Bayern nach München wechselte, ein herausragender Kicker ist, steht völlig außer Frage. Aber der 21-jährige Jungnationalspieler kann mehr, bestach im Trikot von Bayer Leverkusen mit einem sehr guten Auge, tollen Dribblings, präzisen Schüssen sowie effektiven Standards. Doch seit der gebürtige Greifswalder seit einem Jahr an der Säbener Straße zurück ist, kommt der Mittelfeldmann nur schwer in Tritt und bleibt viele hart erarbeitete Vorschusslorbeeren schuldig. Warum? Ganz einfach, weil Bayern nicht Bayer ist. „Hier in München ist alles viel größer und professioneller“, schilderte die neue „Nummer eins“ Manuel Neuer seine ersten Eindrücke beim deutschen Vorzeigeklub. In Leverkusen war der Druck nur halb so groß, der 18-fache Auswahlspieler konnte unbekümmert und relativ konkurrenzlos aufspielen. Das ist in seinem neuen und alten Klub anders, obwohl er wieder unter den Fittichen seines Ex-Trainers Jupp Heynckes steht. Doch in München muss Kroos alles geben, falls er an der Seite von Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger auflaufen möchte. Schließlich konkurriert der „Zehner“ – dort sieht er sich am liebsten – mit gestandenen Spielern wie Luis Gustavo, Anatoliy Tymoshchuk oder Danijel Pranjic. „Ich sehe mich nicht so. Klar bin ich in meiner Entwicklung noch nicht am Ende, aber es ist jetzt schon meine fünfte Saison“, sagt Kroos über seinen Ruf als (ewiges) Talent bei Sport1. Ob das FCB-Coach Heynckes auch so sieht? Schließlich sind auch in der Offensive mit Franck Ribery, Thomas Müller und Arjen Robben alle Positionen vergeben. „Bayern München ist etwas anderes als Leverkusen. Da konnte er regelmäßig spielen. Viele Chancen, sich hier hineinzuarbeiten gibt es nicht“, stellt der 66-Jährige klar. Es sieht (leider) ganz danach aus, als wäre bei den Bayern in der neuen Saison auf dem Platz „ohne Kroos mehr los.“

Dienstag, 5. Juli 2011

Von einem, den sie „Brazzo“ nannten und nennen

Zum Profisport gehören echte Typen. Menschen, die vor allem wegen ihrer Art in Erinnerung bleiben und nicht wegen Titeln und/oder Erfolgen.  Auch in der Fußball-Bundesliga gab, gibt und wird es immer solche Typen geben.  Effenberg, Kahn und Lehmann sind da nur drei Kicker einer scheinbar endlosen Reihe. Besonders schön ist es doch, wenn solche Fußballer wieder ins deutsche Fußball-Oberhaus zurückkehren. So wie bei Hasan Salihamidzic? Hasan wer? Die etwas älteren Freunde des runden Leders unter uns kennen den 34-jährigen Bosnier vielleicht unter seinem Spitznamen „Brazzo“, das Bürschchen. Diesen Spitznamen bekam er als kleiner Junge einst wegen seiner Schlitzohrigkeit, die er bis ins Erwachsenenalter behalten hat. Nach Jahren beim HSV und den Bayern, versuchte er 2007 bei Juventus Turin sein Glück. Heimisch wurde er in der Autostadt nie, auch weil er sich mit vielen Verletzungen herumplagte. Doch Salihamidzic kam immer wieder zurück, er ist ein Kämpfer mit Biss. Diesen bekamen auch seine Gegenspieler oft zu spüren, manche von ihnen wohl für ihren Geschmack zu oft. Fragen Sie mal bei einem gewissen Roberto Carlos nach. Der Ex-Madrilene wurde in den Duellen zwischen den Bayern und Real Madrid in der Champions League um die Jahrtausendwende derart bearbeitet, dass er fast die Nerven verlor – und das nicht nur einmal. Brazzos Vertrag bei Juve wurde nicht verlängert, Felix Magath griff zu und holte ihn nach Wolfsburg. Schon beim Hamburger SV und dem Rekordmeister schwitzte der 43-fache Nationalspieler unter „Quälix“, beackerte die Außenlinien sämtlicher Arenen nach Herzenslust. „Ich bin sicher, dass er mit seiner Reife und Erfahrung unserer Mannschaft gut tut“, sagte Ober-Wolf Magath bei Sport1. „Felix Magath hat mir damals die Chance gegeben, Fußball zu spielen, und deshalb war für mich sofort klar, dass ich das machen möchte“, begründete der Mann mit über 300 Bundesligaspielen den Wechsel zum VfL. Auch dort wird Hasan „Brazzo“ Salihamidzic ordentlich Gas geben und seine Gegenspieler mit seiner (aggressiven) Art zu spielen nerven.

Montag, 4. Juli 2011

Manchmal muss die Hand erhoben werden

Endlich rollt er bei den Männern wieder, der Ball – zumindest in Testspiel. Die 18 Erstligaklubs der deutschen Bundesliga haben den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen und bereiten sich intensiv auf den Ligastart vor. Dass da – neben dem Laktatwert – jede Menge ausprobiert, sprich getestet wird, ist sonnenklar. Dabei fallen meistens Tore wie am Fließband, auch weil die Defensivarbeit noch nicht in sich stimmig ist. Oder, weil die so genannten „Großen“ zunächst gegen unterklassige Teams antreten. Dann wird das Ergebnis schon einmal zweistellig und die Amateurmannschaft ist einfach nur froh, ein Spiel gegen einen Bundesliga-Dino erlebt zu haben. Zu den Dinosauriern der Zunft gehört ja bekanntlich der Hamburger Sportverein, der als einziges Team seit der Gründung des Fußball-Oberhauses immer erstklassig war. „Erstklassig“ ist aber Definitionssache und beim Hamburger SV sowieso. Die Nordlichter fielen in der jüngeren Vergangenheit eher mit Misserfolgen und internen Streitereien auf, mussten sich mit Plätzen im Mittelfeld der Tabelle anfreunden. Und jetzt im Test? Hm, gegen den „Fast-Absteiger“ des Vorjahres, den VfL Wolfsburg, kassierte der HSV eine bittere 1:5-Packung – allerdings stark ersatzgeschwächt. Aha, daher weht der Wind. Gut, wir sind gespannt, wie es im Punktspiel zwischen den beiden Vereinen läuft. Magaths „Wölfe“ wollen ja wieder angreifen, und zwar möglichst weit oben. Ob das gelingt, muss man sehen. Und auch der „Nachbar“ an der Alster strebt nach höheren Zielen. Im Handball läuft es rund um Hamburg ja prächtig. Vielleicht sollten die Kicker es auch besser mit der Hand probieren, nicht jeder Schiedsrichter sieht das. Fragen Sie mal bei Damen aus Australien nach. Aber gut, die Auswahl von Äquatorial-Guinea ist ja noch nicht annähernd so lange und erfolgreich im Geschäft, wie es der Traditionsklub ist – äh in den 1980er Jahren war. Da kann einem schon einmal die Hand ausrutschen, oder?