Mittwoch, 9. Mai 2012

Ein Adler wird flügge und reist gen Norden

Nun ist es also offiziell: René Adler verlässt Bayer Leverkusen nach insgesamt zwölf Jahren, war 2000 von seiner Geburtsstadt Leipzig an den Rhein gewechselt. Die neue Herausforderung des Ex-Nationaltorhüters heißt also Hamburger SV. An sich keine schlechte Wahl, auch wenn die Nordlichter ihrem klangvollen Namen in der jüngeren Vergangenheit sportlich etwas hinterherhinkten. Am Stock beziehungsweise an Krücken war der 27-Jährige die letzten eineinhalb Jahre immer wieder unterwegs, den Blondschopf plagten mitunter hartnäckige Verletzungen. Zudem verzockte sich der Liebhaber von Schokopudding im Feilschen um einen neuen Kontrakt bei Bayer etwas, der zehnfache deutsche Nationalspieler forderte zu viel Gehalt. Geld, das Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser nicht hatten oder nicht ausgeben wollten. Vor allem, nachdem sie sich mit VfB-Eigengewächs Bernd Leno verstärkten, der einen kometenhaften Aufstieg im Tor der Werkself hinlegte. Adler wurde überflüssig, ihm wurde nahegelegt, seinen Horst - äh sein Zelt - woanders aufzubauen. An der Elbe nehmen sie den 1,91-Meter-Mann mit Kusshand, zahlen dafür eine ordentliche Stange Kohle. Bedeutet, dass sich die bisherige Nummer eins in Hamburg, der Tscheche Jaroslav Drobny, einen neuen Klub suchen muss/darf. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass sich René Adler auf die Bank setzt. Und schon gar nicht, wenn der beim Bundesliga-Dino dem Vernehmen nach einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll. Bleibt zu hoffen, dass der Adler wieder das Fliegen beginnt und gesund bleibt. Wäre ihm zu wünschen, schließlich war er mal unumstrittene Nummer eins beim DFB. Bis, ja bis er sich wieder schwer verletzte. Der Rest ist bekannt.

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