Mittwoch, 12. Dezember 2012

Ein Mann, der gerne klare Entscheidungen fällte

Diese Nachricht machte mich gestern kurz vor der Nachtruhe betroffen, ich wollte bereits zu Bett gehen. Aber ich musste noch einmal ran, klemmte mich ans Telefon und surfte im Netz. Ich möchte den Angehörigen von Manfred Amerell mein Beileid bekunden, der Ex-Schiedsrichter hinterlässt seine Frau und die beiden erwachsenen Zwillingstöchter. Warum der 65-jährige gebürtige Münchner plötzlich verstarb, ist zur Stunde noch unklar. Aber - und das lässt böse Verdachtsmomente zu - die Kriminalpolizei aus der bayerischen Landeshauptstadt ermittelt, nachdem ihn Kollegen der Streife in seiner Münchner Wohnung fanden. Um den gelernten Hotelier, der auch als Manager, Geschäftsführer und DFB-Funktionär arbeitete, war es zuletzt ruhig geworden. Besonders nachdem ihm der damalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger einen Rücktritt nahelegte, ihn sozusagen vorzeitig in den Ruhestand verabschiedete. Für mich macht es den Anschein, als wollte Amerell nicht mehr so richtig, Anwohner sagten, dass er immer wieder gesagt habe, dass es ihm nicht gerade gut gehe. Schon vor zwei Jahren musste er einiges einstecken, wir erinnern uns an den Prozess wegen sexueller Belästigung. Michael Kempter und ein paar andere Kollegen hatten geklagt, irgendwann konnte man sich mit Hilfe fnanzieller Mittel einigen - zumindest vor Gericht. Dr. Zwanziger verwehrte seinem "Angestellten" jegliche Rückendeckung, es schien, als woller er ihn unbedingt loswerden. Wer nun was und warum sowie mit wem getan hat, werden wir wohl nie erfahren. Fest steht nur, dass der Tod von Manfred Amerell überraschend ist und noch einige Nebenkriegsschauplätze offen legen wird.

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