"Wenn die Brasilianer so spielen wie sie die Nationalhymne singen, dann hat Deutschland keine Chance!" Wer das gesagt hat? Es war einer, der das gestrige WM-Halbfinale mit mir zusammen verfolgt hatte. Meine Antwort fiel etwas knapper aus und würde drei Euro für jedes Phrasenschwein bedeuten. "Auf dem Platz zählt's!" Dass ich allerdings derart "recht" behalten sollte, damit hatte ich nie im Leben gerechnet. 7:1 - ja, sieben zu eins (!) gewann die DFB-Elf gegen den Gastgeber. Und die Art und Weise war einfach unfassbar. Es klappte einfach alles, wirklich alles. Nur in den ersten fünf Minuten übte der Titelfavorit aus Südamerika großen Druck aus, die Abwehr um Mats Hummels und Torhüter Manuel Neuer war hellwach. In den kommenden Minuten kamen Kapitän Philipp Lahm und Co. immer besser ins Spiel, insbesondere der künftige Madrilene, Toni Kroos, spielte ganz groß auf. Innerhalb von 17 Minuten machten die Deutschen fünf Tore, drei davon in drei Minuten. Deutschland hat gegen Brasilien das gemacht, was andere Teams bei diesem Turnier versäumt oder nicht erkannt haben. Denn die Innenverteidiger der Selecao stehen erstens immer sehr hoch und schalten sich zweitens immer wieder in die Offensive ein, die Rückwärtsbewegung wird sträflich vernachlässigt. Das gibt eben Platz und Räume, die zu gefährlichen Angriffen führen. Nun, der Rest ist bekannt! Das jedoch Fred mit Pfiffen bedacht wird, war nicht in Ordnung. Denn er und sein Team hatten einfach kein Mittel gegen diesen Gegner, der erst in der Schlussphase auf die Defensivarbeit pfiff. Sehr zum Leidwesen von Neuer, der einige Male glänzend parierte und dann doch noch eins kassierte. Mal schauen, wer am Sonntag gegen den neuen Top-Favoriten ran darf. Argentinien oder die Niederlande? Heute Abend ab 22 Uhr (MESZ, ARD) wissen wir mehr. Auf ein tolles Spektakel!
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