Die Kicker aus dem Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft haben eine neue Waffe entdeckt. Die "Equipe Tricolore" schnürt ihre Gegner bis in die Schlussphase mit gezielten Nadelstichen ein und schlägt dann in allerletzter Minute (und der Nachspielzeit) eiskalt zu. Wie schon im ersten Duell der Gruppe A gegen Rumänien, machte die französische Nationalmannschaft den viel zitierten Sack erst ziemlich spät zu. Dieses Mal mussten tapfer verteidigende Albaner dem Mitfavoriten zum Sieg gratulieren - am Ende unterlag Albanien den Franzosen mit 0:2. Ein solcher "Lucky Punch" wollte dem DFB-Team gegen eine ebenbürtige polnische Auswahl gestern Abend nicht gelingen. Und das auch, weil "Die Mannschaft" nach einer wackligen Defensivleistung gegen die Ukraine dieses Mal in der Offensive ordentlich Luft nach oben hatte. Schön, dass Mats Hummels wieder mitwirken konnte. Aber: Der Neu-Bayer wirkte in einigen Situationen alles andere als souverän - dafür erwischte Abwehrchef Jerome Boateng einen weiteren Sahnetag und hatte seinen Teamkollegen bei den Bayern, Polens Torjäger Robert Lewandowski, total im Griff. Doch: Im Sturm fehlte es den deutschen Adlern an Durchschlagskraft, Geschwindigkeit und taktischer Flexibilität. Warum man Mario Götze mit hohen Flanken fütterte und Joker Mario Gomez mit flachen Zuspielen suchte, habe ich nicht verstanden. Das Positive an dem 0:0 ist, dass es der Weltmeister nach wie vor selbst in der Hand hat. Ebenso wie die Engländer, die das "Bruderduell" mit Wales für sich entschieden. Heute sind dann u.a. wieder die Italiener, die Spanier und die Kroaten an der Reihe. Alle drei können den Einzug ins Achtelfinale bereits perfekt machen. Los geht's ab 15 Uhr - zu sehen im "Zweiten".
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