Manchmal lohnt es sich dann also doch am gesunden Menschenverstand einzelner Herren zu zweifeln. Da erreicht der FC Schalke 04 mit seinem Trainer Felix Magath gerade erst das Viertelfinale der Champions League, in der es die ganz großen Euros für einen alles andere als schuldenfreien Klub zu verdienen gibt. Und diesen Erfolg gibt es nach 2008 erst zum zweiten Mal in der langen und traditionsreichen Vereinsgeschichte der Knappen aus Gelsenkirchen und die Vorstände haben nichts besseres zu tun, als über eine – nicht nur vorzeitige, sondern sogar schnellstmöglichste – Entlassung des ehemaligen Mittelfeldstrategen des HSV zu diskutieren. Mit Strategie kann und wird der nach Medienberichten einstimmig gefasste Beschluss der Vereinsbosse um Wurstfabrikant Clemens Tönnies zur Entlassung Magaths nicht viel zu tun haben. Eher mit grundlos durch den Fleischwolf drehen, an dem Tönnies augenblicklich selbst nicht gänzlich zu überzeugen weiß – Schweine- ist eben nicht Rindfleisch, oder umgekehrt. Wie dem auch sei, den Clubchefs in der ganzen Republik scheint in den vergangenen Tagen etwas schlecht bekommen zu sein, nämlich ihre unmenschliche sowie mitunter zu große Erwartungshaltung. Gestern war der „Wunschkandidat“ noch der große Held, heute schon ist er irgendetwas zwischen Pest und Cholera – also ziemlich unerwünscht. Die Frage ist und bleibt, warum dann immer erst langfristige Drei- oder Vierjahresverträge abgeschlossen werden, wenn nach spätestens zwei Spielzeiten alles falsch sein soll oder ist. Gut, Schalke steckt in der Bundesliga mitten im Abstiegskampf, aber Manuel Neuer und Co. zählen zu den besten acht Teams in ganz Europa und können zudem den DFB-Pokal gewinnen. Bei solchen Aussichten kann nicht alles falsch sein, was „Alleinherrscher“ Magath bei den Blau-Weißen gemacht und die nächsten Wochen noch vor hat. Vorausgesetzt, man lässt ihn und die Mannschaft in Ruhe weitermachen. Nur so wird Schalke die Klasse halten und kann den DFB-Pokal in den Pott holen. Motto: In der Ruhe liegt die Kraft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen