Montag, 8. August 2011

Bayern: Neue Saison, altes Leid?

Wie dicht Erfolg und Misserfolg im Sport manchmal beieinander liegen, musste am ersten Bundesliga-Wochenende der Saison 2011/12 sogar der „Fußballer des Jahres“ erfahren. Gemeint ist Bayerns Neuer Torwart, der Ex-Schalker Manuel. Vor der Begegnung gegen die Borussia aus Mönchengladbach bekam der 25-Jährige von Rainer Holzschuh, dem Herausgeber des „Kicker“, sowie FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge einen kleinen Pokal nebst einem warmen Händedruck sowie ein paar anerkennenden Worten überreicht. Absolut zu Recht. Schade nur, dass die deutsche Nummer eins eine gute Stunde später mit seinem Abwehrspieler Jérôme Boateng „Nimm‘ Du ihn, ich hab‘ ihn sicher“ spielte – Igor de Camargo sagte artig „danke“, der Rest ist bekannt. Nur: Die bittere 0:1-Auftaktpleite gegen den Fast-Absteiger – mit der eigentlich niemand gerechnet hatte – an Neuer festzumachen, wäre zu einfach. Warum? Ganz einfach deshalb, weil es seine Vorderleute an brutaler Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen – wieder einmal. Ballbesitz und totale Dominanz sind das eine, aber am Ende zählt eigentlich nur das Ergebnis. Klar, die Bayern hatten auch Pech (Gomez an den Pfosten, Müller mit einem Abseitstor) und Gladbach mit Marc Andre ter Stegen (rettete gegen Gomez, Schweinsteiger und Robben) einen sehr gut aufgelegten Torwart zwischen den Pfosten. Aber: Der deutsche Rekordmeister muss so ein Spiel gewinnen. Der BVB vergeigte gegen den HSV ebenfalls beste Chancen, siegte aber dennoch 3:1. Bayern unterlag 0:1, weil es sich in der Schlussphase – wie so oft und einfach zu oft – auf das Duo Ribéry und Robben verließ. Der deutsche Rekordmeister steht zwar jetzt besser in der Abwehr, aber das ewige hin und her kombinieren aus der van Gaal’schen Ära ist geblieben. Warum nicht einfach öfter schießen, gerne auch aus 20 oder 25 Metern. Gerade wenn der Gegner so tief in der Abwehr steht. Geht der Ball nicht direkt rein wie bei Stuttgarts Okazaki, dann sollte der mögliche Abpraller eben sitzen. Jetzt laufen die Bayern den Dortmundern gleich wieder hinterher.Und genau das wollten sie ja eigentlich vermeiden.

1 Kommentar:

  1. Philipp ter Stegen? Denke der heißt Marc Andre ter Stegen! Ich war dabei. Der Sieg der Borussen war nicht unverdient. Im Profifussball werden Fehler einfach bestraft. Und: (fürs Phrasenschwein)Wer vorne keine Tore schießt, kann nicht gewinnen. Aber das haben die Roten ja im Anschluss an diese Partie bewiesen.

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