„Fußball ist keine Mathematik“, wetterte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern München, einst in Richtung von Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld. Damals spielte Bayern im Uefa-Cup gegen die Bolton Wanderers nur 2:2, der heutige Schweizer Auswahltrainer hatte gegen den Außenseiter von der britischen Insel auf Rotation gesetzt. Und wieder einmal ist es soweit: „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?“, könnte man Herrn Rummenigge in diesen Tagen in den Mund legen. Denn Jupp Heynckes, der seit Saisonbeginn den Trainingsbetrieb an der Säbener Straße leitet, ist wie „General Hitzfeld“ ein ausgewiesener Freund und Befürworter des „Bäumchen-wechsel-Dich-Spiels“ auf dem Rasen. „Die Zweiklassengesellschaft wird verhindert, alle spüren, dass sie dazugehören“, sagte FCB-Präsident Uli Hoeneß zur Marschroute seines Kumpels Jupp. Der hatte bei der 5:0-Gala gegen den Hamburger SV dem neuen Abwehrchef und Ex-Hamburger Jérôme Boateng sowie Toni Kroos und Luiz Gustavo eine Pause gegönnt, ließ dafür Daniel van Buyten, Thomas Müller und Anatoliy Tymoshchuk von Beginn an spielen. „Müller spielt bei mir immer“, sagte einst Louis van Gaal, Heynckes sieht das anders. Und die Betroffenen ziehen mit, halten zumindest extern den Mund und setzten sich brav auf die Bank. „Ich wusste schon am Freitag nach dem Training, dass ich Ersatz sein würde, das war abgesprochen“, erklärte Boateng gegenüber den Kollegen von Sport1. „Jupp Heynckes vermittelt das sehr gut, er redet viel mit uns. Und er hat genug Erfahrung, wie er es den Spielern rüberbringt.“ Apropos Bank. Auf dieser wäre Nationalstürmer Miroslav Klose in dieser Spielzeit mit Sicherheit auch nicht versauert. Erst recht jetzt, wo Ivica Olic erneut für sechs bis acht Wochen pausieren muss. Bayern überlegt, noch einen Stürmer zu holen, obwohl die Planungen eigentlich abgeschlossen waren. Naja, so schnell ändern sich die Dinge und auch lange Zeit (festgefahrene) Meinungen – stimmt’s Herr Rummenigge?
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