Wahnsinn, was der FC Bayern München gestern Abend
im Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions League erlebt und durchgemacht hat.
Nach 14 Minuten beim 0:2-Zwischenstand durch den doppelten Ronaldo praktisch
ausgeschieden, nach Robbens und Gomez ausgelassenen Chancen beinahe total
verzweifelt. Doch dann, ja dann traute sich der 28-jährige Niederländer nach
dem Dortmund-Desaster wieder an den Punkt, brachte den Ball aber dieses Mal mit
Glück und Geschick im Tor von Real Madrid unter. Torhüter Iker Casillas
streckte sich vergeblich, berührte die Plastikkugel aber nur noch leicht. Alles
wieder offen, es stand 2:1 für die "Königlichen". Dass es dabei
blieb, war der mangelnden Chancenauswertung beider Teams und dem immer passiver
werdenden Hausherren geschuldet. Auch in der Verlängerung sowie davor in der
Nachspielzeit hätte es weitere Treffer geben können, doch zu Boden gingen nur
die Spieler - und das mitunter von schmerzhaften Krämpfen geplagt. Im
Elfmeterschießen machten dann vor allem der mehrmalige Welttorhüter Casillas
und der deutsche Nationaltorwart Manuel Neuer ernst. Der Ex-Schalker, den sie
beim Rekordmeister lange verschmähten, parierte Ronaldos und Kakás Versuch, der
30-Jährige spanische Schlussmann behielt gegen die schwach getretenen Versuche
von Kroos und Lahm die Oberhand. Dass dann Ramos - nach den souveränen Treffern
von Jungspund Alaba und Torjäger Gomez - die Kugel in den Fanblock knallte und
Schweinsteiger eiskalt blieb, ist der verdiente Lohn des gestrigen Abends.
Bayern war hungriger, williger, wollte unbedingt das Endspiel im eigenen
Wohnzimmer haben. Doch mit "auf der Couch ausruhen" ist nicht, jetzt
kommt Chelsea. Die werden sich nicht verstecken.
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