Ich muss zugeben, dass mich diese Entwicklung nicht überrascht. Es hatte sich bereits seit Wochen angedeutet. Es kriselte zwischen Vorstand und Trainer sowie zwischen dem Coach und der Mannschaft. Die Rede ist von Bayer Leverkusen und - dem bis heute morgen noch Übungsleiter - Robin Dutt. Der wurde gerade erst entlassen, die vierte Pleite in Serie war zu viel des Guten. Leverkusen stürzte vorerst auf Rang sechs ab, das internationale Geschäft ist in Gefahr. Vor ein paar Wochen war der Pillenklub vom Rhein noch auf Champions League-Kurs, aber das ist Schnee von gestern. Apropos Schnee. Kalt beziehungsweise eisig war die Stimmung zwischen dem erst im Sommer verpflichteten Ex-Freiburger, der auch schon mit den Stuttgarter Kickers zu überzeugen wusste, und dem Team schon immer. Leverkusen ist ein ganz anderes Kaliber als der SCF. Doch ich bin von Robin Dutt menschlich wie fachlich überzeugt - gar keine Frage. Aber der Schritt von der badischen Provinz zum ambitionierten "Dauer-Zweiten" war nun doch zu groß. Und zwar deshalb, weil der gebürtige Kölner bei seinem jetzigen Ex-Klub mit ganz anderem Spielerpersonal zu tun hatte. Der 47-jährige Fußballlehrer kommt über die Emotionen, ist ein Motivator und Antreiber. Eine Eigenschaft, die bei - sorry, liebe Badener - "No Names" im zarten Profialter ankommt und angenommen wird. Aber gestandene Profis wie Ballack, Rolfes, Kießling und Co. haben ihre ganz eigenen Ansichten vom Spiel mit dem runden Leder. Ebenso wie Ex-Torjäger Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Schade für Dutt. Ich hoffe, er kommt bald wieder unter. Sein Nachfolger nach der Interimslösung mit Ex-Verteidiger Sami Hypiä und U19-Coach Sascha Lewandowski wird im Sommer wohl Ralf Rangnick.
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