Gestern Abend um 20.18 Uhr war sie rechnerisch perfekt, die achte deutsche Meisterschaft für Borussia Dortmund. 80 720 Fans im Signal Iduna-Park jubelten, feierten und lagen sich erleichtert in den Armen. Unten auf dem Rasen tanzten BVB-Kapitän Roman Weidenfeller und seine Mitspieler mit hochgerissenen Armen, die ersten Bierduschen wurden spendiert. Natürlich traf es auch Coach Jürgen "Kloppo" Klopp, dessen Brille aber im Gegensatz zum Vorjahr heil geblieben war. Eine der ersten Gratulantinnen war Ehefrau Ulla, während die Borussen ihre Meistershirts überstreiften. Zu dieser Zeit herrschte am Borsigplatz absoluter Stillstand, nichts ging mehr. Menschen in und ohne Trikots lagen sich in den Armen, meistens mit einem kühlen Blonden im Anschlag. Auch der Meistertrainer schaffte es nur mit Bierhumpen vor die Kameras, gab eines seiner typischen Interviews. Zu später Stunde ging die schwarz-gelbe Party beim Lieblingsitaliener weiter, dieses Mal mit Weiß- und Rotwein. „Jetzt ist die Nase richtig durch, das ist aber auch egal. Ich spüre jetzt
keine Schmerzen mehr", sagte Ur-Borusse Kevin Großkreutz bei "Sky" nach dem Abpfiff. Großkreutz hatte sich im Training am Mittwoch die Nase gebrochen. "Was wir hier noch veranstalten werden, kann sich
Deutschland gar nicht vorstellen. Ich mache jetzt erst mal bis Mittwoch
feierfrei und danach wollen wir mal wieder die Bayern schlagen", ergänzte er. Dieser Satz dürfte dem Rekordmeister nicht so richtig schmecken. Sie werden die Nase bei diesen Bildern gerümpft haben und wollen es am 12. Mai im DFB-Pokalfinale in der Bundeshauptstadt gegen den alten und neuen Meister besser machen. "Was wir abliefern, sind Emotionen und Adrenalin pur", betonte Manager Michael "Susi" Zorc und hüpfte erst einmal ins Entmüdungsbecken. Zur Revanche werden beide Teams (wieder) hellwach sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen