Was war das im vergangenen Frühsommer für eine Enttäuschung für die Eintracht aus Frankfurt. Als Hinrundensiebter kratzte der hessische Traditionsverein vom Main in der Winterpause eigentlich schon an den Toren zum internationalen Geschäft, ein Hauch von Europa wehte durch die Commerzbank-Arena unter Coach Michael Skibbe. Etwa vier Monate später standen die "Adler" plötzlich mit einem Bein in Liga zwei, zeigten sich flügellahm, einfallslos und kraftlos. Spiele gingen verloren, Spieler verletzten sich - dem Klub klebte das Pech an den Stiefeln. Ein Motivator sollte den im Winter nicht für möglich gehaltenen Niedergang verhindern, sein Name Christoph Daum. Doch auch mit einer der schillerndsten Figuren im deutschen Trainergeschäft konnte der Abstieg nicht mehr verhindert werden, der inzwischen 113 Jahre alte Klub war plötzlich zweitklassig. Daum verließ den Deutschen Fußballmeister von 1959 wieder, verdient sein Geld mittlerweile in Belgien. Für ihn übernahm Bundesliga-Wandervogel Armin Veh das Zepter, formte aus gebliebenen Leistungsträgern, jungen Eigengewächsen und punktuellen Verstärkungen eine schlagkräftige Mannschaft, die sich nichts anderes als den sofortigen Wiederaufstieg als Saisonziel gesteckt hatte. Trotz einiger Höhen bei ein paar wenigen Tiefen machten die "Schwarz-Rot-Weißen" die Rückkehr in Fußball-Oberhaus perfekt, schlugen gestern Abend die Alemannia aus Aachen klar mit 3:0. "Jetzt ist es geschafft, das ist einfach geil", freute sich Veh. "Innen bin ich immer emotional. Ich versuche halt, diszipliniert zu sein." Bereits zwei Spieltage vor der Sommerpause fliegt der Adler also wieder erstklassig - und das hochverdient. Mal schauen, wie lange dieses Mal? Und - ob der Oberadler im Horst bleibt, steht noch in den Sternen.
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