Montag, 6. Mai 2013

Fall Hoeneß: Darf er bleiben oder muss er gehen?

Am Wochenende war er vorsichtshalber in seiner Wahlheimat geblieben, schaute lieber "seinen" Basketballern gegen Alba Berlin im Audi Dome zu. Und das, obwohl einer wie er zum hitzigen Gipfel in Westfalen gepasst hätte, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Rede ist von Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München. Der hat gerade bekanntlich einigen privaten Ärger am Hals, er vergaß die eine oder andere Million zu versteuern. Es ehrt den gelernten Metzger, dass er nun das Fleisch vom Knochen trennt, mit sich selbst knallhart ins Gericht geht und an einer lückenlosen Aufklärung (mit allen Konsequenzen) arbeitet. Warum ich das "mit allen Konsequenzen" eingeklammert habe? Ganz einfach deshalb, weil Hoeneß gerne der Ober-Bayer bleiben will. Ein FC Bayern ohne seinen großen Macher wäre schon eine seltsame Situation, gar keine Frage. In diesen Minuten tagt der Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters, ein Rücktritt wird dem gebürtigen Schwaben nahe gelegt. So heißt es zumindest, wenn man gut informierten Kreisen rund um die Säbener Straße glaubt. Ob das die richtige Lösung ist? Ich denke, dass man den privaten Hoeneß nicht mit dem hochrangigen Sportfunktionär in einen Topf werfen sollte, auch wenn es sich dabei um ein und denselben Menschen handelt. Was Uli Hoeneß für diesen Verein geleistet hat, das ist unbestritten beachtlich beziehungsweise unerreicht. Ich wünsche ihm, dass er im Amt bleiben kann - und das trotz des aufgedeckten Steuerbetrugs. Vielleicht wäre eine zeitliche Stillegung beziehungsweise Suspendierung besser als eine Trennung.

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