"Wir werden die Antwort auf dem Platz geben", taugt nicht nur als geflügelter Satz für das so beliebte Phrasenschwein. Nein, er trifft nach diesem Wochenende auch auf den FC Bayern München zu. Louis van Gaal musste nach dem mageren Pünktchen im Frankenland gehen, aber nicht zurück nach München. Nein, der eigenwillige Ex-Coach des Star-Ensembles von der Isar zog sich in sein Häuschen an der portugiesischen Algarve zurück - das Frühsommerwetter genießen. Das hätten seine ehemaligen Spieler auch tun können, wenn es für sie nicht noch um "Gladiolen" ginge. Kapitän Philipp Lahm und Co. brauchen den dritten Platz für die mögliche Qualifikation zur Champions League - auf Europa League hat an der Säbener Straße keiner Lust. Aber eben diese Lust, Lauffreude und Leidenschaft zeigten die Bayerrn dafür am Sonntagnachmittag im Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen - sehr zum Leidwesen des machtlosen Rene Adler im Tor sowie dem zukünftigen FCB-Coach Jupp Heynckes. Die Hausherren wirbelten in der mit 69 000 natürlich ausverkauften Allianz Arena durch die Leverkusener Abwehr, Thomas Müller spielte dem überforderten Gonzalo Castro gleich mehrere Knoten in die Beine. Eben dieser Knoten platzte dann bei Torjäger Mario Gomez, der mit seinem lupenreinen Hattrick (28., 44., 45.) bei einem Eigentor von Bayer-Kapitän Simon Rolfes (7.) zum 4:0-Pausenstand für klare Verhältnisse sorgte. Mit diesen sah sich auch der glücklose Ex-Bayern-Star Michael Ballack konfrontiert, der sich zwar mühte und ackerte, aber unter dem Strich glücklos blieb. Glücklicher war da schon der Anschlusstreffer von Eren Derdiyok (62.) zum 1:4, dem ein Missverständnis zwischen dem angeschlagenen Bastian Schweinsteiger und Abwehrhüne Daniel van Buyten vorausging, so dass Hans-Jörg bei seiner Rückkehr ins Bayern-Gehäuse einmal hinter sich greifen musste. Eine mehr als gelungene Rückkehr in die bayerische Startelf gelang zudem Miroslav Klose, der als "Zehner" hinter Gomez agierte und einige eroberte Bälle auf Müller und Ribery ablegte. Der Franzose sorgte in der 75. Minute für den 5:1-Endstand, als er Stefan Reinartz frech tunnelte. Den Tunnelblick hatten auch die Bayern-Akteure nach der Partie beim Gang in die Katakomben aufgesetzt - große Reden Fehlanzeige. "Die Jungs haben die Botschaft verstanden", kommentierte Interimstrainer Andries Jonker. Bayer 04 auch, der Titel ist weg.
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