Während sich die Spieler, Verantwortlichen und Betreuer in der galaktischen Nacht von Valencia auf Torschütze Ronaldo und Co. stürzten, schlenderte Schlussmann Iker Casillas vergleichsweise gemütlich auf die weiße Jubeltraube zu. Dabei hatte der 29-Jährige aus dem Madrider Vorort Móstoles nach dem 1:0-Erfolg seiner Madrilenen im spanischen Pokalfinale gegen den FC Barcelona etwas ganz besonderes geschafft. Durch den Pokalsieg vervollständigte Casillas - der seit seinem 18. Lebensjahr bei den "Königlichen" im Tor steht und damals einen gewissen Bodo Illgner verdrängte - seine Titelsammlung. Meister, Champions League-Sieger, spanischer und europäischer Supercup, dazu Welt- und Europameister und jetzt der spanische Pokal. Der dreimalige Welttorhüter hat alles erreicht, könnte sich nun eigentlich zur Ruhe setzen. Doch der Mann, der Ende 2009 bereits sein 100. Länderspiel für Spanien bestritt, wird am 20. Mai erst 30 Jahre alt. Oder besser jung, denn für Torhüter ist das weiß Gott kein Alter. 2017 bei Vertragsende wäre Iker Casillas - dem Bayerns Ex-Weltklassekeeper Oliver Kahn im Vorfeld vieler Duelle um die Jahrtausendwende eine große Zukunft voraussagte - 36 Jahre und könnte bis dahin noch viele weitere Titel hamstern. Gut möglich, schließlich spielt er bei einem der besten Klubs der Welt, der sich seit Mittwochnacht den ersten Titel der Saison gesichert hat. Ob ein weiterer folgt, wird man sehen. Nächste Woche geht der Klassiker zwischen Real und Barca in die dritte Runde, dieses Mal im Halbfinale der Champions League. Die gewann Casillas bereits zweimal (2000, 2002). Ob aller guten Dinge drei sind? Abwarten und Bälle abwehren.
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