Nach der Länderspielpause ist nun endlich wieder Bundesliga. Die Diskussionen über Sinn und Unsinn von DFB-Testspielen verstummen, Spieler, Vereine und Funktionäre konzentrieren sich wieder auf das Tagesgeschäft. So sollte und muss es auch sein. Doch ein geworfener Bierbecher in der 88. Minute am Hamburger Millerntor änderte am Freitagabend alles. Da führte der FC Schalke 04 mit Neu-Trainer Ralf Rangnick beim Kultklub auf St. Pauli mit 2:0, als ein verrückter Zuschauer Assistent Thorsten Schiffner mit dem Trinkgefäß im Nacken trifft - erste Diagnose: Spielabbruch und Kopfbrummen bei Schiffner sowie auch bei Holger Stanislawski und den "normalen" St. Paulianern. Hätten die Angreifer des Aufsteigers eine solche Treffsicherheit, dann hätte es diesen unverzeihlichen Wurf nie gegeben. Zum ganz großen Wurf will auch Hannover 96 ausholen, das beim designierten Meister Borussia Dortmund antritt. Für die Elf von Coach Mirko Slomka gilt es, den dritten Rang zu verteidigen. Auf diesen Rang ist der FC Bayern München auch scharf, der im Bundesliga-Klassiker der 1970er Jahre daheim gegen die Borussen aus Mönchengladbach unter Siegzwang steht. Den verspürt auch der wiedererstarkte VfB Stuttgart, der im hohen Norden bei Werder Bremen antritt. Auch die Schaaf-Elf hat zuletzt wieder besser gespielt, verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf. Dieses Ziel peilen auch Christoph Daum und Felix Magath zum Abschluss des 28. Spieltages am Sonntagabend an, wenn der VfL Wolfsburg auf die Frankfurter Eintracht trifft. Beide Mannschaften stecken unten drin und man darf gespannt sein, wer den Schlips besser knotet beziehungsweise ohne Medizinbälle befreit(er) aufspielt. Auch Mainz gegen Freiburg, Lautern gegen Leverkusen oder die Partie zwischen Hoffenheim und Hamburg haben es sportlich in sich. "Sportlich", das heißt ohne Becher, Feuerzeuge und andere Wurfgeschosse. Zeit, dass einigen sogenannten Fans endlich ein Licht aufgeht. Hirn anschalten und das herrliche Wetter bei spannenden Begegnungen bitte friedlich genießen.
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