"Neue Besen kehren gut" heißt ein deutsches Sprichwort. Und "Geld schießt keine Tore" ein anderes. Nun, bei der TSG 1899 Hoffenheim haben die Herren um Mäzen Dietmar Hopp und Manager Ernst Tanner so ihre Erfahrungen mit beiden geflügelten Worten gemacht. Der Wechsel von Ralf Rangnick zu Co-Trainer Marco Pezzaiouli Anfang Januar sollte der "Millionentruppe" aus dem Kraichgau neues Leben gepaart mit großem Torhunger einhauchen. Und Star-Einkauf Ryan Babel? Der Sieben-Millionen-Mann schoss bei der 2:3-Niederlage gegen den SC Freiburg sein erstes Tor - zu wenig für einen Mann seiner Klasse. "Das, was er im Training macht, sieht gut aus", unterschreibt Hopp das Zeugnis seines Trainers, das dieser spätestens am 30. Juni ausgehändigt bekommt. Nur: Dass zwischen Training und Spiel ein großer Unterschied ist - das wissen auch Fußballhasser. "Ich hasse es, zu verlieren", sagte einst ein bekannter Kicker der Zunft. Diese Einstellung dürfte er mit 1899-Boss Hopp und Manager Tanner teilen, die für einen Neustart im Sommer plädieren. Allerdings nicht mit Pezzaiouli, der von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw als absoluter Fachmann geschätzt wird. Für ihn soll der charismatische Holger Stanislawski von St. Pauli in die badische Provinz wechseln. Für 250 000 Euro Ablöse ist "Stani" aus Hamburg zu haben - ein Nasenwasser für Hoffenheim. Dass aber dieser Stanislawski mit seinem Kiezklub - bei dem er bis auf Reinigungsfachkraft sowie Sekretärin in über 18 Jahren alle Funktionen bekleidete - selbst mit seiner Nase tief im Abstiegssumpf steckt, darf an dieser Stelle nicht vergessen werden. "Ich weiß, was ich nächste Saison mache", sagte der 41-Jährige unlängst. Ob er St. Pauli mit einem feinen Händchen vorher - der Ex-Libero ist gelernter Masseur - in der Liga hält? Abwarten. Hopp reibt sich jedenfalls schon die Hände.
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