"Alles neu macht der Mai"? Hm, nicht ganz - denn noch ist April. Beim FC Bayern München haben sie kurz vor Ostern nicht nur Bayer Leverkusen gleich fünf Eier ins Nest gelegt, sondern sich auch selbst ein paar Geschenke gemacht. Die Bayern spielen wieder Fußball, haben die von Vorstand Karl-Heinz Rummenigge vielbesungenen Zwangsjacken abgelegt. "Falsch gemacht hat er auf jeden Fall nichts", sagte Thomas Müller, der nicht nur als passgenauer Vorbereiter zu gefallen wusste, über Interimscoach Andries Jonker. Auch Müllers Nebenleute - allen voran Torjäger Mario Gomez - haben so gut wie alles richtig gemacht, auch wenn sie es nach dem 4:0-Halbzeitstand im zweiten Abschnitt etwas schleifen ließen. Und auch die Unterstützung der Fans für Mannschaft und den zuletzt gescholteten Präsidenten Uli Hoeneß ("Mia san Uli") konnte sich sehen lassen. Das bayerische "Mia san mir"-Gefühl ist zurück, Kapitän Philipp Lahm und Co. nehmen den Kampf um Platz drei endlich an, schalten schnell(er) von Abwehr auf Angriff um. Zudem ist Spielkontrolle nicht mehr das oberste Ziel, 41 Prozent Ballbesitz und fünf magere Torschüsse haben für eine erschreckend einfallslose Bayer-Elf schon gereicht. Es weht also schon jetzt ein neuer Wind durch die Arena, der ab Sommer noch kräftiger auffrischen könnte. Nicht nur, weil mit Jupp Heynckes ein absoluter Fachmann das Training übernimmt, sondern auch, weil nicht nur ein Neuer Torhüter an die Isar wechselt. Nächstes Jahr wird der FC Bayern wieder ein anderes Gesicht haben, nämlich das des dominant auftretenden Rekordmeisters. Sehr zum Leidwesen der (Dortmunder) Konkurrenz, die zwar schön, aber nicht beständig genug spielt. Und sich in der europäischen Königsklasse beweisen muss.
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