Jetzt ist es also raus: Manuel Neuer wird seinen bis 30. Juni 2012 datierten Vertrag als Torwart beim FC Schalke 04 nicht verlängern, die Tendenz geht zum vorzeitigen Abschied. In Richtung München? Noch ist beim Rekordmeister nichts unterschrieben, doch viele Menschen glauben fest daran. Passt irgendwie zum erzkatholischen Bundesland Bayern. Doch mit dem Glauben ist das bekanntlich so eine Sache, wie unlängst (Noch-)FC-Coach Frank Schaefer in Köln am Rhein erfahren musste. Sportdirektor Volker Finke stellte Schaefers Glauben infrage, für solche Dinge sei im harten Geschäft "Profi-Fußball" eher kein Platz. Nun, wenn man bedenkt, dass sich viele Südamerikaner nach Toren und Titeln mit gestreckten Fingern gen Himmel richten oder "Jesus" unter dem Trikot grüßen, dann darf das entschieden bezweifelt werden. Schließlich wird "König Fußball" von manchen auch als Religion beschrieben - allerdings eine sehr zweifelhafte Anschauung. Und da kommen wir wieder zurück nach Gelsenkirchen, zu den Knappen aus dem Pott. Dass sie mit ihrem "Manu" einen echten Ur-Schalker verlieren, der seit den Bambini in blau zwischen den Pfosten stand, ist ein herber Schlag. Als Kind und Jugendlicher verbrachte der 25-Jährige die Samstagnachmittage als Fan auf der Tribüne im Parkstadion. Zeiten ändern sich, jetzt gibt es die Arena auf Schalke. Echte Vereinstreue ist nur noch schwer umsetzbar und schon gar nicht glaubhaft an den Mann zu bringen. Die Profikicker schauen nach dem besten Paket aus Bezahlung, Infrastruktur und sportlichen Zielen. Dass da die "Roten" gegenüber "Königsblau" (auf Dauer) die Nase vorne haben, davon kann man getrost ausgehen. Manuel Neuers Entscheidung zum (vorzeitigen) Wechsel ist ein klares Signal, Glaube hin oder her.
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