Es ist schon manchmal seltsam, was ein Trainerwechsel bei Fußballprofis auslösen kann. Plötzlich wirkt der eine wie befreit, ein anderer trifft das Tor (endlich) wieder oder die Abwehrkette funktioniert und verschiebt (wieder) beinahe lückenlos. So oder so ähnlich ist das gerade auch beim "neuen" Schalke 04, das im Viertelfinale der Champions League den Titelverteidiger Inter Mailand ausschaltete. Erst legte das Team von Ralf Rangnick eine 5:2-Gala im Mailänder San Siro-Stadion auf den grünen Rasen, um dann acht Tage später in der Arena auf Schalke ein abgezocktes und taktisch kluges 2:1 nachzulegen, bei dem sogar Verteidiger Benedikt Höwedes treffen darf. Nun heißt es im Halbfinale Manu gegen ManU, Neuer gegen van der Sar und der "blau-weiße" Fußballwahnsinn könnte im "Theatre of Dreams" - dem "Old Trafford" auf der britischen Insel - weitergehen. Warum? Hm, vielleicht weil ein gewisser Raul mit seinen 33 Jahren noch immer nicht genug Tore in der europäischen Königsklasse erzielt hat. Oder weil Manuel Neuer zeigen möchte, dass er sich hinter Torwart-Altstar Edwin van der Sar sicher nicht verstecken muss. Fest steht, dass die Knappen aus dem Pott wieder einen Plan haben, sich besser und effizienter auf die kommenden Gegner eingestellt fühlen. Das ist der Verdienst von "Fußball-Professor" Rangnick, der von Boss Clemens Tönnies als hervorragender Motivator bezeichnet wurde. "Jeder Spieler ist für den anderen mitgelaufen. Das war der Schlüssel zum Erfolg", lobte Rangnick, der bereits zum zweiten Mal in Gelesenkirchen das Zepter schwingt. So lange Kapitän Neuer und seine Mitspieler so weiterspielen, dürfte "König Ralf" noch sehr lange bei "Königsblau" regieren. Doch Vorsicht: Fußball ist und bleibt nunmal ein Tagesgeschäft.
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