Bastian Schweinsteiger hat sich gemacht, ist vom jugendlichen Hallodri zum Mittelfeld-Taktgeber gereift. Seit der WM 2006 hat sich Bastian, der nicht mehr "Schweini" genannt werden möchte, entwickelt - und wie. Er prägt das Spiel seiner Bayern wie kaum ein Zweiter, gibt bei Ballbesitz die Schlagzahl vor. Etwas, das der 27-Jährige früher nie gemacht hätte, auch weil er von seinen wesentlich älteren Mitspielern nicht richtig ernst genommen wurde. Nachzufragen bei Oliver "Titan" Kahn, der dem damals 18-jährigen Jungspund das Handtuch klaute - und das nicht nur einmal. Auch ein gewisser Felix Magath, seinerseits Trainer des FC Bayern München, konnte mit Schweinsteiger nicht viel anfangen, fragte einst: "Und wer sind Sie?" Das würde sich heute keiner mehr trauen, Bastian Schweinsteiger ist beim FC Bayern nicht mehr wegzudenken. Nach seinem Schlüsselbeinbruch fiel der deutsche Rekordmeister in ein Loch, tat sich schwer und ließ Punkte liegen. Im Wintertrainingslager mischte der Rückkehrer wieder mit. Es wirkte, als wäre er nie weg gewesen. Der deutsche Auswahlspieler brennt, ist heiß, will mit seinem Klub gewinnen - und zwar Titel. Dafür ist er auch bereit, sich mit der (inter)nationalen Konkurrenz anzulegen. "Wir wissen, dass Dortmund eine gute Mannschaft hat, aber ich denke, dass Bayern immer eine qualitativ bessere Mannschaft haben wird." Nicht gelogen, aber der finale Beweis fehlt (noch). Erst, wenn die Bayern (inter)national siegen - und das am besten beim CL-Finale im Mai in der heimischen Allianz Arena - haben sie bewiesen, dass sie zu den ganz Großen gehören. Dann darf sie auch Basti Schweinsteiger kräftig auf die Schulter klopfen lassen. "Wenn man dann bedenkt, dass Arjen Robben lange verletzt war und Bastian nach dem elften Spieltag ausgefallen ist, kann man sich vorstellen, wie viel Luft nach oben wir noch haben", sagt FCB-Coach Jupp Heynckes. Aber: Oben ist die Luft aber ganz schön dünn, liebe Bayern.
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