Eigentlich wollte ich an dieser
Stelle loben, schwärmen und voller Begeisterung sein und schreiben. Doch das
wahnsinnig intensive und schnelle Spiel zwischen Spanien und Italien geriet
beinahe schon zur Nebensache, als mich ein befreundeter Kollege aus dem
Ruhrpott kontaktierte. „Hast Du schon gehört? Peter Neururer liegt im
künstlichen Koma…" Ich ließ vor Schreck beinahe mein Mobiltelefon fallen, denn
diese Nachricht traf mich hart – sehr hart. Der 57-jährige Fußballlehrer ist
einer von denjenigen, den ich sehr schätze und dessen Analysen mir auf Sport 1
sehr zusagen. Beim Golfen sei er zusammen gebrochen, einfach so. Die Ärzte
sagen, dass der Ex-Coach von Schalke, Hannover, Köln oder Bochum stabil ist –
zum Glück. Seine Frau und die beiden gemeinsamen Kinder wachen rund um die Uhr
an Neururers Krankenbett. Komm‘ bald wieder auf die Beine, Peter! Apropos
Beine. Da muss ich jetzt noch mal zum Klassiker zwischen den Weltmeistern von
2010 und 2006 zurückkommen. Denn das, was die Prandelli-Elf auf den Rasen
zauberte - das, ja das war eine Art Wiedergeburt. Anstatt sich hinten
reinzustellen und das Spiel des Titelverteidigers von der iberischen Halbinsel
zu zerstören, spielten Andrea Pirlo und Co. munter mit, hatten klare Chancen
und zeigten sich in sehr guter Verfassung. Im Gegensatz zum Rasen. Das meinen
zumindest Xavi, Iniesta und Co. Denn ihnen war das grüne Geläuf zu trocken und
stumpf. Interessant. Was hätten die Spanier denn auf einem besseren Untergrund
gezeigt? Viel Luft nach oben – außer bei der Torausbeute – war ja nicht mehr.
Luft nach oben hat allerdings noch der Platzwart der Engländer. Der vergaß bei
den Briten auf dem Trainingsplatz leider das Markieren der Elfmeterpunkte. Nur gut, dass es heute zum Auftakt gegen
Frankreich (18 Uhr, MEZ) nicht zum entscheidenden Duell vom Punkt kommen
wird.
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