Soeben ist der Sturm „Ulli“ über Deutschland hinweg gefegt, hat zum Glück nur mäßige Schäden verursacht. Eher schwerere „Schäden“ – oder besser: einen bleibenden Eindruck dürfte bei so manchem ein anderer „Uli“, allerdings nur mit einem „l“, hinterlassen haben. Fragen Sie zum Beispiel mal bei Werder-Aufsichtsratsboss Willi Lemke oder Christoph Daum, Trainer des FC Brügge, nach. Die Rede ist von Ulrich „Uli“ Hoeneß, der heute seinen 60. Geburtstag feiern. Der langjährige Spieler, Manager und jetzige Präsident des FC Bayern München ist ein Mann der klaren Worte. Einer, der sagt, was er denkt und das teilweise auch ungefragt. Worte wie „Altersmilde“ führt der gebürtige Ulmer in seinem Wortschatz nicht, er ist ein akribischer Arbeiter. Diese Eigenschaft lernte er in der familieneigenen Wurstküche an der Donau. 1952 ist Hoeneß geboren, legte eine tolle Karriere hin – zuerst auf dem Platz. Weltmeister wurde er auch, der „Uli“, den seine Frau bis heute „Ulrich“ nennt. 1979 musste er seine Karriere in Nürnberg beendet, eine schwere Knieverletzung bedeutete das Aus für den Stürmer. Er baute sich eine neue Existenz auf, produziert Nürnberger Rostbratwürste, die es mittlerweile sogar bei einem Fast Food-Restaurant gibt. Auch aus dem FC Bayern machte der Geschäftsmann einen Konzern, wandelte ihn vor Jahren in eine Aktiengesellschaft um. Die Allianz Arena, das neue Leistungszentrum an der Säbener Straße oder die Tiefgarage unter dem Geschäfts- und Kabinentrakt sind mit seinem Namen eng verbunden. Im Gegensatz zu anderen Spitzenvereinen in Europa ist der Klub schuldenfrei, wird auch in Zukunft den einen oder anderen Star in die bayerische Landeshauptstadt lotsen. Uli Hoeneß polarisiert, eckt mit seinen deutlichen Worten auch an. Aber der FCB-Präsident, der seit Jahren in Bad Wiessee am Tegernsee lebt, versteht etwas vom Geschäft Profifußball. Das müssen auch die Herren Lemke, Daum oder andere einsehen. Alles Gute, viel Erfolg, Glück und Gesundheit, lieber Uli. Bleib‘ wie Du bist.
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