José Mourinho ist ein Trainer, der beinahe überall Erfolg hat beziehungsweise hatte. Auch mit seinem aktuellen Arbeitgeber Real Madrid hat der Coach, der mit vollem Namen José Mário dos Santos Félix Mourinho heißt, Erfolg. Er gewann in der Vorsaison den Pokal, führt die spanische Liga mit fünf Zählern Vorsprung vor dem Dauerrivalen FC Barcelona an, steht mit seiner Star-Truppe im Viertelfinale des spanischen Pokals und ungeschlagen im Achtelfinale der europäischen Königsklasse. Keine schlechte Bilanz für den zweimaligen Champions League-Sieger (2004 mit dem FC Porto, 2010 mit Inter Mailand), der sich mit den „Königlichen“ ganz gerne seine dritte europäische Krone aufsetzen möchte. Doch das Verhältnis zur Presse, den Fans und zur Mannschaft soll gestört sein, Mourinho – der am Donnerstag seinen 49. Geburtstag feiert – liebäugelt mit einem Abschied aus der Hauptstadt. Und das, obwohl der zumeist eigenwillige und mit reichlich Selbstbewusstsein ausgestattete zweifache Familienvater noch einen Vertrag bis 2014 besitzt. Aber – und auch das unterscheidet den Mann aus dem portugiesischen Setúbal von vielen seiner Kollegen – er verabschiedet sich gerne einmal vorzeitig. So, wie er es zum Beispiel beim FC Chelsea London oder auch in der italienischen Modemetropole Mailand tat. „The special one“ – wie sie ihn in seiner Zeit auf der Insel tauften – schwimmt eben gerne mal gegen den Strom, klopft Sprüche oder geht ungewöhnliche Wege. Warum auch nicht? Der Erfolg gab ihm bisher (fast) immer Recht. Jedoch kann er mit Kritik nicht so richtig umgehen. Auch mit den Pfiffen, die neulich trotz eines 4:1-Sieges durch das Estadio Santiago Bernabéu hallten, hatte er Probleme. Nein, das mag die Werbeikone nicht – und zwar gar nicht. Vielleicht sollte er wieder nach England zurück. Da pfeift niemand den eigenen Trainer aus. Selbst dann nicht, wenn es schlecht läuft und auf den so klangvollen Namen José Mourinho hört.
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