"Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?", heißt es gerne immer wieder. Auch im Profifußball gilt dieser Satz als feste Institution, wird immer wieder bemüht. Auch der Autor dieser Zeilen muss über diesen Ausspruch nachdenken. Und stellt fest, dass er mit seiner gestrigen Vorschau auf Gladbach gegen Bayern gar nicht so falsch lag. Von "Zeichen setzen" war die Rede, ein besonders motivierter Reus kam zur Sprache, vor Fehlern des bayerischen Schlussmannes Manuel Neuer wurde gewarnt. Nun, es kam wie beschrieben, "mein gestriges Geschwätz geht mich also sehr wohl was an." Einfallslos, ohne Überraschungsmomente oder Tempovariationen versuchte es der deutsche Rekordmeister im Borussia-Park, wurde für seine Konteranfälligkeit bitter bestraft. Dazu wieder ein Neuer-Patzer, ein im Abseits wohnender Torjäger Gomez sowie ein abgemeldeter Arjen Robben. Gut, einmal spielten beide sehr gut zusammen, aber Marc-Andre ter Stegen parierte großartig (14.). Nein, liebe Bayern, das war zu wenig - viel zu wenig. Dass der zurückgekehrte Bastian Schweinsteiger hinterher vor laufenden TV-Kameras auf den schlechten Rasen schimpfte, passte ins planlose Bild der Bayern. Dieser Ausspruch verlangte dem neben ihm stehenden Marco Reus ein kleines Lächeln ab - doch auch er sprach das nicht ganz so satte Grün an. Nur: Die Bayern können doch nicht erwarten, dass im deutschen Winter ähnliche Bedingungen herrschen wie zuletzt im Trainingslager in Katar. Und warum FCB-Coach Jupp Heynckes beim 0:2-Zwischenstand einen Ivica Olic - den Gewinner der Vorbereitung - nicht bringt, ist ebenso rätselhaft. Der Kroate schmorte 90 Minuten auf der Bank. Aber - und da bin ich sicher - er hätte den Kampf angenommen und wäre gelaufen. So hatten gleich zwei Borussias ihre Freude am bayerischen 1:3-Fehlstart.
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