Was wird da nicht gestritten, besprochen, beraten und verneint – und das schon seit Wochen und Monaten. Wie ist das nun mit der Pyrotechnik in den Fußballstadien der Bundesliga? Während die einen sie für gefährlichen Unfug halten, bezeichnen andere Böller und Raketen als Fankultur. Zugegeben: Die bunten Bengalos, die so manche Kurve erstrahlen, aber leider auch vernebeln, sehen schon gut aus. Nur sind der Geruch und die sprühenden Funken nicht ungefährlich – im Gegenteil. Brandwunden, Rauchvergiftungen oder unfreiwillige Löcher in den Klamotten. Nur wenige Beispiele, bei denen das Spiel mit dem Feuer gründlich in die Hose ging. "Jeder kennt mich und weiß, dass ich ein großer Pyromane bin. Aber auch mir ist schon mal fast was passiert. Das war aber mein Risiko. Wir alle sind im Stadion verantwortlich für die Gesundheit anderer", sagte Uli Hoeneß im ZDF-Sportstudio zum Thema Pyrotechnik: "Ich bin dabei, dass man einen Sektor schafft, wenn das vom Staat genehmigt ist, wenn man sich nicht im strafrechtlichen Bereich bewegt." Und da hat er wieder Recht, der Uli. So lange niemand zu Schaden kommt – weder Zuschauer, Ordnungskräfte, Spieler oder Unparteiische – kann man die Dinge akzeptieren, aber nur dann. Wer Bengalos zündet, um anderen zu schaden, gehört festgenommen und bestraft. Leider gibt es solche Leute im Stadion – und das in der gesamten Bundesrepublik. Das hat dann nichts mehr mit Fan-Leidenschaft zu tun, nicht im Entferntesten. Deshalb schob der DFB der ganzen Sache einen Riegel vor, sehr zum Unverständnis einiger Anhänger. Ein Lösungsansatz sah vor, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in bestimmten gekennzeichneten Flächen und von ausgebildeten Personen zu abgesprochenen Zeiten erfolgen sollte. Klingt eigentlich sicher, aber bedeutet einen großen Kontrollaufwand. Einen, den es sowieso schon gibt in den Stadien. Die heißen Diskussionen werden weitergehen.
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