Wenn Mark van Bommel heute Abend beim Audi-Cup in München wieder in der Allianz Arena aufläuft, dann darf man auf die Reaktion der (bayerischen) Fans gespannt sein. Denn der holländische Nationalspieler ist mit seinem neuen Klub, dem italienischen Meister AC Mailand, in Fröttmaning zu Gast. Bis im Januar organisierte van Bommel zusammen mit Bastian Schweinsteiger das Mittelfeld des deutschen Rekordmeisters, stand als Kapitän mit Einsatzwillen und Leidenschaft Woche für Woche auf dem Platz. Der sympathische Lockenkopf ging auch gerne einmal dahin, wo es wehtut und darüber hinaus. Der lautstarke Defensivkünstler war sich für keine einzige gelbe Karte zu schade, bildete mit Schweinsteiger ein geniales Duo. Ausgerechnet sein Landsmann und Ex-Trainer Louis van Gaal rasierte den Kapitän, hemmte ihn in seinem einzigartigen Spiel. „Ich habe mich nicht mehr 100-prozentig wohl gefühlt mit diesem Trainer“, erzählte der Wahl-Milanese im Gespräch mit Sport1. „Mit dem Verein hatte ich überhaupt keine Unstimmigkeiten.“ Ehrliche und deutliche Worte eines erfahrenen Profifußballers, der auch schon für den FC Barcelona auflief. Warum auch nicht? Ex-Coach van Gaal wurde sein eigener Kapitän – der stets einen guten Kontakt zur Vereinsspitze pflegte – zu mächtig, er fürchtete um seinen Kopf. Deshalb rasierte er den Holländer – auf und abseits des Platzes. Dieser konnte und wollte so nicht weitermachen, suchte die Flucht nach vorne und wechselte über die Alpen. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Mitspielern wurde der 34-Jährige doch noch Meister. Heute kehrt der Familienvater aus dem niederländischen Maasbracht in die bayerische Hauptstadt zurück, allerdings im Trikot des AC Milan. Dennoch dürfte dem 68-fachen Auswahlspieler der eine oder andere dicke Applaus sicher sein. Schließlich hielt van Bommel vier Jahre für den FC Bayern die Knochen hin und reifte als Effe-Nachfolger zu einem echten Weltstar heran.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen