Samstag, 30. Juli 2011

Jungstar Merkel hat kaum (noch) einen Makel

Alexander Merkel ist ein Mann der klaren Worte. Für seine fast niedlichen 19 Jahre ist der gebürtige Kasache im europäischen Spitzenfußball schon richtig weit gekommen. Einst verließ er das Jugendinternat des schwäbischen Traditionsvereins VfB Stuttgart, um sich der glitzernden (Mode)Welt der italienischen Metropole Mailand anzuschließen – und er wurde dort schnell heimisch. Zwischen italienischen Weltmeistern wie Gattuso, Pirlo oder Nesta musste sich der Blondschopf behaupten, hatte es tagtäglich im Training auch mit Spielern wie Seedorf, Ibrahimovic oder Robinho zu tun. „Respekt ja, Angst nein“ lautete die Devise des Nachwuchsmannes, der im vergangenen Sommer sogar den Scudetto (die italienische Meisterschaft) holte. „Das ist kein Rückschritt, sondern vielmehr ein Schritt in die richtige Richtung, ein großer Spieler zu werden“, kommentierte der Ex-Milanese mit der Nummer 52 seinen Wechsel nach Genua. Dort gelte es, noch mehr Spielpraxis zu sammeln und sich in einem weniger mit Stars gespicktem Team im Ligaalltag zu beweisen. Etwas, das dem deutschen Junioren-Nationalspieler gelingen kann und wird. Denn wer es in diesem Alter beim großen AC Mailand zu einigen Einsätzen in Meisterschaft, Pokal und Champions League packt, der hat das Zeug ein Großer zu werden. „Ich kann von jedem Kameraden lernen und versuche auch, mir von jedem etwas herauszupicken“, sagte Merkel zu seinen Erfahrungen in der Zusammenarbeit neben den Topstars im bezahlten Fußball. Der Wechsel zum Ligarivalen sei also kein Rückschritt für ihn, sondern ebenfalls ein Lernprozess auf dem Weg nach (ganz) oben, wie er im Interview mit den Kollegen von Sport 1 versichert. Und in Stuttgart werden sie diesem Mann hinterher trauern, wie so manchem hoffnungsvollen Kicker, der sein Glück woanders gesucht hat. Und Alexander Merkel? Der träumt schon jetzt von einem Anruf des Bundestrainers. „Wenn meine Leistung auf dem Platz stimmt, kann man später auch über die Nationalmannschaft reden. Aber so weit bin ich noch nicht“, dämpft er seine und die Erwartungen von außerhalb offiziell. Parole: Merkel für Deutschland.

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