Toni Kroos galt lange, beziehungsweise gilt bis heute als eines der größten Talente im deutschen Profifußball. Dass der Blondschopf, der mit gerade einmal 16 Jahren aus Rostock zu den Bayern nach München wechselte, ein herausragender Kicker ist, steht völlig außer Frage. Aber der 21-jährige Jungnationalspieler kann mehr, bestach im Trikot von Bayer Leverkusen mit einem sehr guten Auge, tollen Dribblings, präzisen Schüssen sowie effektiven Standards. Doch seit der gebürtige Greifswalder seit einem Jahr an der Säbener Straße zurück ist, kommt der Mittelfeldmann nur schwer in Tritt und bleibt viele hart erarbeitete Vorschusslorbeeren schuldig. Warum? Ganz einfach, weil Bayern nicht Bayer ist. „Hier in München ist alles viel größer und professioneller“, schilderte die neue „Nummer eins“ Manuel Neuer seine ersten Eindrücke beim deutschen Vorzeigeklub. In Leverkusen war der Druck nur halb so groß, der 18-fache Auswahlspieler konnte unbekümmert und relativ konkurrenzlos aufspielen. Das ist in seinem neuen und alten Klub anders, obwohl er wieder unter den Fittichen seines Ex-Trainers Jupp Heynckes steht. Doch in München muss Kroos alles geben, falls er an der Seite von Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger auflaufen möchte. Schließlich konkurriert der „Zehner“ – dort sieht er sich am liebsten – mit gestandenen Spielern wie Luis Gustavo, Anatoliy Tymoshchuk oder Danijel Pranjic. „Ich sehe mich nicht so. Klar bin ich in meiner Entwicklung noch nicht am Ende, aber es ist jetzt schon meine fünfte Saison“, sagt Kroos über seinen Ruf als (ewiges) Talent bei Sport1. Ob das FCB-Coach Heynckes auch so sieht? Schließlich sind auch in der Offensive mit Franck Ribery, Thomas Müller und Arjen Robben alle Positionen vergeben. „Bayern München ist etwas anderes als Leverkusen. Da konnte er regelmäßig spielen. Viele Chancen, sich hier hineinzuarbeiten gibt es nicht“, stellt der 66-Jährige klar. Es sieht (leider) ganz danach aus, als wäre bei den Bayern in der neuen Saison auf dem Platz „ohne Kroos mehr los.“
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