Nach wochenlangem Tauziehen haben sich der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart auf einen Wechsel verständigt. Christian Träsch tauschte den roten Brustring für acht bis zehn Millionen Euro (wahrscheinlich sind es neun!) gegen das helle Giftgrün der Autostadt. Dort möchte der deutsche Nationalspieler zu einem echten Leistungsträger werden, will mit den „Wölfen“ wieder hungrig sein. „Ich bin natürlich sehr froh, dass es letztendlich geklappt hat. Ich erfülle mir einen Traum“, sagte Träsch bei den Kollegen von Sport 1. Was soll er auch sonst sagen? Der 23-jährige gebürtige Ingolstädter folgte dem Ruf des Geldes und weniger der sportlichen Perspektive. Warum? Nun, während sein Ex-Verein Stuttgart den Klassenerhalt bereits lange vor Saisonende eintütete, gurkte der VfL bis zum vorletzten Spieltag in der Abstiegszone herum. VfB-Sportdirektor Fredi Bobic hätte mit dem Ex-Löwen gerne verlängert – und das zu doppelten Bezügen. Dieses Angebot schlug Träsch, um den herum eine neue junge Mannschaft am Neckar aufgebaut werden sollte, aus. Christian Träsch folgte dem Ruf von Felix Magath, quält sich in Niedersachsen freiwillig für den Erfolg. Ob sich dieser allerdings einstellt, bleibt abzuwarten. Zwar ist mit „Quälix“ der Meistermacher von 2009 wieder in Amt und Würden, aber Leistungsträger wie Edin Dzeko oder Grafite sind weg. „In Wolfsburg sind Top-Bedingungen. Von daher fiel mir die Entscheidung nicht schwer“, erklärt der siebenfache Auswahlspieler seinen – wie er sagt – nächsten wichtigen Schritt. Man darf gespannt sein, ob sich der Defensivabräumer in Wolfsburg wohlfühlt und zu einem echten Leistungsträger heranreift. Leider knickten viele hoffnungsvolle Jungprofis nach dem ersten richtig großen Vertrag ein. Hoffentlich nicht auch er, denn gut kicken kann er ja, der Träsch. „Wie genau hat Herr Magath Sie denn überzeugt?“, fragten ihn die Kollegen aus München. „Dass ich Teil der neuen erfolgshungrigen Mannschaft werden kann, dass man die internationalen Plätze erreichen möchte und dass man in Wolfsburg attraktiven Fußball spielen will. Felix Magath hat ehrgeizige Ziele und die will ich auch erreichen. Da entsteht etwas.“ Besser mal abwarten.
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