Dienstag, 5. Juli 2011

Von einem, den sie „Brazzo“ nannten und nennen

Zum Profisport gehören echte Typen. Menschen, die vor allem wegen ihrer Art in Erinnerung bleiben und nicht wegen Titeln und/oder Erfolgen.  Auch in der Fußball-Bundesliga gab, gibt und wird es immer solche Typen geben.  Effenberg, Kahn und Lehmann sind da nur drei Kicker einer scheinbar endlosen Reihe. Besonders schön ist es doch, wenn solche Fußballer wieder ins deutsche Fußball-Oberhaus zurückkehren. So wie bei Hasan Salihamidzic? Hasan wer? Die etwas älteren Freunde des runden Leders unter uns kennen den 34-jährigen Bosnier vielleicht unter seinem Spitznamen „Brazzo“, das Bürschchen. Diesen Spitznamen bekam er als kleiner Junge einst wegen seiner Schlitzohrigkeit, die er bis ins Erwachsenenalter behalten hat. Nach Jahren beim HSV und den Bayern, versuchte er 2007 bei Juventus Turin sein Glück. Heimisch wurde er in der Autostadt nie, auch weil er sich mit vielen Verletzungen herumplagte. Doch Salihamidzic kam immer wieder zurück, er ist ein Kämpfer mit Biss. Diesen bekamen auch seine Gegenspieler oft zu spüren, manche von ihnen wohl für ihren Geschmack zu oft. Fragen Sie mal bei einem gewissen Roberto Carlos nach. Der Ex-Madrilene wurde in den Duellen zwischen den Bayern und Real Madrid in der Champions League um die Jahrtausendwende derart bearbeitet, dass er fast die Nerven verlor – und das nicht nur einmal. Brazzos Vertrag bei Juve wurde nicht verlängert, Felix Magath griff zu und holte ihn nach Wolfsburg. Schon beim Hamburger SV und dem Rekordmeister schwitzte der 43-fache Nationalspieler unter „Quälix“, beackerte die Außenlinien sämtlicher Arenen nach Herzenslust. „Ich bin sicher, dass er mit seiner Reife und Erfahrung unserer Mannschaft gut tut“, sagte Ober-Wolf Magath bei Sport1. „Felix Magath hat mir damals die Chance gegeben, Fußball zu spielen, und deshalb war für mich sofort klar, dass ich das machen möchte“, begründete der Mann mit über 300 Bundesligaspielen den Wechsel zum VfL. Auch dort wird Hasan „Brazzo“ Salihamidzic ordentlich Gas geben und seine Gegenspieler mit seiner (aggressiven) Art zu spielen nerven.

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