Dass die Vorstände des großen FC Bayern München reagieren müssen, wissen sie nach der - für bayerische Verhältnisse - katastrophalen und titellosen Saison selbst am besten. Für den angepeilten Angriff in der europäischen Königsklasse, reicht ein Neuer alleine nicht. "Jetzt muss eingekauft werden", fordert Ex-Torjäger Giovane Elber. Und der zweitbeste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte hinter seinem ehemaligen Mitspieler Claudio Pizarro von Werder Bremen hat ganz einfach Recht. Die "Null-Transfer-Politik" des vergangenen Sommers war einer der größten Irrtümer rund um die Säbener Straße. Spätestens im Champions-League-Finale hätten Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Karl Hopfner aufwachen müssen. Wenn ein Diego Milito - der zweifelsohne ein sehr guter Kicker ist - die bayerische Abwehr um Martin Demichelis und den aufgrund seiner Größe etwas hüftsteifen Daniel van Buyton zweimal mit einer simplen Körpertäuschung narrt, dann stimmt etwas nicht. Und: Nachdem sich Arjen Robben für die gesamte Hinrunde verletzt abmelden musste, hätte eingekauft werden müssen. Robben, der aus Madrid zur Rückrunde kam, belebte das Offensivspiel der Bayern nicht nur, er prägte es. Der holländische Linksfuß schoss fast immer die so genannten wichtigen Tore, rettete dem deutschen Meister den Verbleib im DFB-Pokal und in der Champions League. Seine Tore, Geistesblitze und Dribblings fehlten, der Rekordmeister schwächelte. Ein echter "Zehner" ist bis heute nicht in Sicht, der Abgang von Miro Klose ein Fehler - von der Abwehr ganz zu schweigen. Ob Rafinha und Boateng hinten für mehr Stabilität sorgen, bleibt abzuwarten. "Mit Neuer und Rafinha sind schon zwei tolle Männer für die Abwehr gekommen. Sie brauchen auf jeden Fall noch einen Verteidiger", analysierte Elber weiter. Und an eine Verletzung von Tormaschine Mario Gomez mag man erst gar nicht denken. Tut mir Leid, liebe Bayern. So wird das nichts mit dem Heimspiel um Europas Krone in der Allianz Arena. Mein Rat: Weitere Einkäufe müssen her, denn das Geld ist da und die Bundesliga längst ein attraktiver Wettbewerb.
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