Dass bei den allsommerlichen Transfers nicht nur Geld und tolle Argumente zählen, ist klar. Nun, es bedarf auch guter Nerven, wenn man sich um das Objekt seiner Begierde bemüht. Meistens sind sich Spieler und der neue Klub längst einig - siehe Manuel Neuer. Fast immer ist es jedoch der Ex-Verein, der kräftig Stunk macht oder sich irgendwie querstellt. Warum eigentlich? Nichts ist schlimmer, als wenn ein abwanderungswilliger Spieler an seinen aktuelllen Arbeitgeber "fest gekettet" wird. Das bremst nicht nur ihn, sondern vielmehr die gesamte Mannschaft in ihrer Leistungsfähigkeit (aus). Leidtragende sind dann auch Manager oder Sortdirektoren, die in den Ablöseverhandlungen ohnehin stahlharte Nerven brauchen. So ein Wechsel zieht sich plötzlich (unnötig) in die Länge, es wird um jeden Euro gefeilscht. Viele Vereinsvertreter verlieren mit den vielbesungenen Dollarzeichen in den Augen völlig den Bezug zur Realität, wollen plötzlich (mehr als) das Doppelte für ihren bei anderen Arbeitgebern beliebten Kicker. Beispiele sind die jungen Torhüter aus Hannover und Kaiserslautern, die an den Neuer-Millionen mitverdienen wollten oder die Hängepartie um Nationalverteidiger Jerome Boateng. Plötzlich will Manchester City 20 anstatt der längst vereinbarten zwölf Mille haben und geht den Bayern um Manager Christian Nerlinger gewaltig auf die Nerven. "Jemanden haben zu wollen und jemanden zu verpflichten sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich hätte auch gerne Messi und einen Ferrari", schickte Mike Rigg, Sportdirektor von Man City, einen Giftpfeil an die Isar. Nun, einen Ferrari hat er längst, auf Messi muss Rigg wohl verzichten. Aber warum Boateng, der bei City ohnehin kaum spielt, eine neue und reizvolle Chance in seiner Heimat verbauen? Alles reine Nervensache, oder?
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