Am Sonntag starten die Frauen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in das Unternehmen WM-Titel Nummer drei. Um 18 Uhr empfangen die Mädels von Bundestrainerin Silvia Neid im Berliner Olympiastadion die Damen der kanadischen Auswahl. 75.000 Fußballfans werden im Nordwesten der Hauptstadt live dabei sein, die Arena ist längst ausverkauft. Dabei hält sich die Euphorie an der Spree noch in Grenzen. Von hysterischen Anhängern - wie noch vor fünf Jahren bei der Heim-WM der Männer - vor und rund um das Teamhotel am Lützowufer ist nicht viel zu sehen. Spielführerin Birgit Prinz und Co. haben im "Esplanade" nicht nur allen erdenklichen Komfort, sondern vor allem Ruhe. Die strahlte auch Präsident Theo Zwanziger in den vergangenen Pressekonferenzen aus - er ist vom Erfolg der Weltmeisterinnen überzeugt. Ob das die Berliner auch sind? Hm, das wird man am Sonntag sehen, denn bis jetzt heißt das Motto rund um das Brandenburger Tor "Die Ruhe vor dem Sturm". Anders geht es da schon auf dem Trainingsplatz zu, auf dem die DFB-Damen erbittert um einen Einsatz von Beginn an kämpfen. Besonders in der Offensive hat sich Silvia Neid - die ihren Vertrag gerade erst bis 2016 verlängert hatte - noch nicht endgültig festgelegt. Fatmire "Lira" Bajramaj droht mehr denn je "nur" eine Reservistenrolle. Ein Zustand, mit dem sich die Neu-Frankfurterin wohl erst einmal anfreunden muss. "Es stimmt, dass mir die Leichtfüßigkeit in den letzten Wochen gefehlt hat", gestand die 23-jährige Flügelspielerin offen und selbstkritisch. Irgendwie scheint der Medienrummel der Ex-Potsdamerin mehr zuzusetzen, als sie es selbst angenommen hatte. "Ihr fehlt im Moment die Leichtigkeit des Seins", sagte Neid im Fachmagazin "Kicker". Stimmt, irgendwie ist "Lira" nicht ganz bei der Sache. Doch sie wird sich wieder fangen und mit ihren Dribblings und Pässen das Publikum verzaubern - genauso, wie sie es mit ihrem tollen Aussehen ohnehin schon tut. Also: Immer mit der Ruhe. Das Turnier könnte länger dauern.
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