Frauenfußball ist etwas komplett anderes als die Kickerei bei den Männern. Stimmt, das ist richtig. Die Herren spielen oft schneller, giftiger und härter – bei den Damen wirkt vieles aus Sicht des Männerauges leichtfüßiger und optisch eleganter. Nun, es gibt aber bei dieser WM im eigenen Land eine entscheidende Parallele zur Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw. Rund um die DFB-Mädels ist eine hitzige Stürmerdiskussion entbrannt. Wie im Vorjahr bei einem zunächst glück- und erfolglosen Torjäger Miroslav Klose ist Spielführerin und Stürmerin Birgit Prinz seit mehreren Wochen und Monaten ohne Erfolgserlebnis, leidet unter Ladehemmung. Im vergangenen Sommer rieten die so genannten Experten dazu, Klose nicht mit nach Südafrika zu nehmen. „Wir wissen, was Miro kann und vertrauen ihm“, sprach Löw damals Klartext. Und der Trainer sollte Recht behalten, schließlich hatte der Neu-Römer mit vier Turniertoren maßgeblichen Anteil am dritten Platz und tollen Spielen gegen England und Argentinien. Auch Prinz ist immer für ein Tor gut, weiß mit ihrer Erfahrung, was auf dem Platz zu tun ist. Das weiß auch Bundestrainerin Silvia Neid und gibt ihrer „Anführerin“ (noch) den Vorzug vor der immer stärker werdenden Alexandra Popp. „Sie ist eine Turnierspielerin“, stärkte Managerin Doris Fitschen der 33-jährigen Frankfurterin demonstrativ den Rücken. „Ich traue ihr das zu, dass sie bei dieser WM die gewohnt wichtige Rolle spielt.“ So kann Vertrauen wieder zu Selbstvertrauen werden und Birgit Prinz das zeigen, was sie am besten kann – Tore am Fließband erzielen. Schließlich war es beim EM-Finale 2009 auch sie, die mit zwei Treffern maßgeblichen Anteil am Titelgewinn hatte. „Sie würde ein Denkmal beschädigen und ihr auch nicht helfen“, kritisierte Potsdams Meistercoach Bernd Schröder auf Sport1 eine mögliche Nichtberücksichtigung der Stürmerin in der Anfangsformation in den nächsten Spielen. Meine Prognose: Die Prinz wird doch noch zur (Tor)Königin werden.
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