Mit einem Sieg im Rücken zu einem großen Turnier
zu fahren, das kann Auftrieb geben. Und doch bleiben einige Fragezeichen. Denn
das, was die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen die internationale
Großmacht Israel (Achtung Ironie!) beim 2:0-Testspielsieg zeigte, war noch
längst nicht das viel zitierte "Gelbe vom Ei". Mitnichten, denn die
DFB-Auswahl muss sich im ersten Gruppenspiel gegen Portugal bei der Euro 2012
in acht Tagen gewaltig steigern. Vor allem im Abschluss hakte es, teils beste
Chancen wurden mitunter freistehend vergeben. Dazu fehlte im zentralen
Mittelfeld ein richtiger Antreiber, Kroos und Khedira blieben schwach,
leisteten sich Fehlpässe oder waren zu eng aufeinander. Auch Lukas
"Poldi" Podolski darf noch ein bisschen mehr machen. Gut, manchmal
wurde "Poldi" von seinen Mitspielern einfach übersehen. In EM-Form
sind eigentlich nur Manuel Neuer und Kapitän Philipp Lahm, selbst der in der
Innenverteidigung gesetzte Holger Badstuber wirkte etwas
"angeschlagen". Nein, das hatte wohl nichts mit dem Trainingsstreit
mit seinem bayerischen Teamkollegen Thomas Müller zu tun. Per Mertesacker
zeigte sich - im Gegensatz zum 3:5 gegen die Schweiz - in besserer Verfassung,
wurde aber auch kaum gefordert. Jérôme Boateng fiel auf der rechten Außenbahn
durch seinen Offensivdrang auf, erzielte beinahe das erste Pflichtspieltor
seiner Karriere (19. Pfosten). Besser machte es Mario Gomez, der humorlos
abschloss. Ob er noch lacht, wenn er für Klose gegen Ronaldo und Co. weichen
muss? Abwarten. Überzeugt hat mich Joker André Schürrle. Ein Spieler, der keine
Anlaufzeit braucht. Einer, der vor dem gegnerischen Kasten sofort für Gefahr
sorgt und zudem seinen 7. Treffer im 14. Länderspiel zum 2:0-Endstand machte.
Glückwunsch!
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