Kritik ist oft etwas, das sehr
wehtun kann und mitunter hart trifft. Besonders, wenn sie auch noch berechtigt
ist – zumindest teilweise. Dann ist es ratsam, eine Reaktion zu zeigen. Das
wiederum kann man auf verschiedene Arten tun. Da gibt es zum einen die
Möglichkeit der Flucht, weil man es einfach nicht einsehen kann oder nicht mehr
hören will. Oder aber man giftet zurück, beschimpft den Kritikgebenden selbst
und versucht ihn somit selbst zu treffen. Motto: „Damit er/sie weiß, wie es
sich anfühlt.“ Oder aber – und das halte ich für die richtige und beste Lösung –
man stellt sich der Kritik, überlegt sich Mittel und Wege, wie man es in
Zukunft besser machen kann. Besonders bei Profisportlern sind solche
Fähigkeiten gefragt, irgendjemand hat immer etwas an ihnen auszusetzen. Wie es
geht und gehen könnte, das hat Mario Gomez bewiesen. Der 26-jährige Stürmer des
FC Bayern München und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft musste sich viel
anhören – und das nicht erst in den vergangenen drei Tagen. Stellvertretend
möchte ich seinen Fehlschuss gegen Österreich bei der EM 2008 nennen, aber auch
den Ausspruch „Sie sind nicht mein Einkauf“ seines Ex-Trainers Louis van Gaal. Gomez
hat sich der Kritik immer gestellt, arbeitete hart und gab Antworten auf dem
Platz. So wie gestern, bei seinen beiden Toren gegen die Niederlande. Der
Edeltechniker – den sich viele wünschen – wird der gebürtige Schwabe nie
werden. Er ist und bleibt ein Strafraumstürmer, der mit Bällen gefüttert werden
muss. Das machten übrigens Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil besonders gut
gestern. Auch sie hatten sich nach dem Auftakt gegen Portugal viel Negatives anhören
müssen. Schön, dass sie gezeigt haben, dass sie es besser können. Gratulation zu dieser ansprechenden Leistung!
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