Jetzt hat er also aufgegeben. Dieter Schneider, Präsident des TSV 1860 München, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Und das, obwohl der Unternehmer aus Dachau im ewig schwelenden Konflikt mit Investor Hasan Ismaik nicht nachgeben wollte. Eigentlich wollte Schneider im Mai erneut um das Amt kandidieren, man habe sich zuletzt mit dem Jordanier angenähert. Hm, dieser kleiner Burgfriede war wohl nur von kurzer Dauer - oder nur für die Öffentlichkeit arrangiert. Es ging um Geld, Personal und Kompetenzen beim Giesinger Traditionsverein, der zumindest sportlich in der 2. Fußball-Bundesliga in vergleichsweise ruhigeren Fahrwassern unterwegs ist. Sogar ein Aufstieg ins Fußball-Oberhaus ist - trotz aller Querelen - noch nicht vom Tisch. "Es sind nur sechs Punkte bis auf Platz drei. Wer die Negativerlebnisse am besten meistert, wird am Ende Dritter", sagt 1860-Coach Alexander Schmidt. Mal schauen, ob Benjamin Lauth und Co. die Unordnung im Verein wegstecken oder beiseite schieben können. Ich kann mir vorstellen, dass sie das schaffen. Aber einfach wird es nicht, schließlich war der scheidende Präsident auch bei den treuesten Löwen-Fans äußerst beliebt. Ob nun der bisherige Vize Otto Steiner das nicht ganz einfache Amt übernehmen wird? Ich bin gespannt, denn er erklärte sofort, dass er dazu nicht bereit sei. Was waren das noch für Zeiten, als die "Sechz'ger" dem FC Bayern ein würdiger Lokalrivale und auch so manchem anderen Konkurrenten ein großer Stolperstein waren - und das mitunter sogar international. Ich würde mich freuen, wenn wir den TSV bald wieder erstklassig bejubeln dürften. Ganz egal, wer dann das Amt des Präsidenten bekleidet.
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