Franz Beckenbauer ist ein Mann, der sich im Fußball auskennt. Der „Kaiser“ sagt, was er denkt. Der 65-Jährige hat mit und durch seinen Sport alles erreicht. Und doch macht sich der Ehrenpräsident des FC Bayern München gerade keine Freunde – und das im eigenen Verein. Sein Nachfolger, Bayern-Präsident Uli Hoeneß, ist bemüht, den Preis für Manuel Neuer im 20-Millionen-Bereich zu halten. „Man werde für ihn keine Mondpreise zahlen“, sagte Hoeneß an die Adresse von Schalke 04. Dass der 25-jährige Keeper, der längst zu den weltbesten seiner Zunft gehört, mehr Geld wert ist, weiß auch Geschäftsmann Hoeneß. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass Neuer in einem Jahr ablösefrei wäre und seinen Heimatverein auf jeden Fall verlassen wird, sind 20 Millionen Euro sehr viel Geld. Eine Summe, die dem als finanziell angeschlagenen Traditionsverein aus dem Pott sicherlich gut zu Gesicht stünde. Denn trotz der (ungeplanten) Einnahmen aus der Europäischen Königsklasse müssen die „Königsblauen“ noch einige Schulden abbauen, wie es die Kumpel Tag für Tag mit der Kohle in den Zechen tun. Da hilft es dem Deutschen Rekordmeister nicht wirklich, dass ihr Vereinsheld mit seinen Aussagen – aktuell beziffert der Ex-Libero den Marktwert des Torhüters auf 50 Millionen – den Preis aus Bayern-Sicht unnötig in die Höhe treibt. Hoeneß kann nur hoffen, dass Horst Heldt mit sich reden lässt, bevor ein Wechsel – den beide Seiten schon in diesem Sommer wollen – auch zustande kommt. Der aktuell beste Keeper und der erfolgreichste deutsche Verein gehören zusammen – das sollte auch Kaiser Franz wissen. Sonst leistet der beste deutsche Schlussmann Entwicklungshilfe auf der britischen Insel. Dort, wo richtig gute Torhüter so selten sind wie warme Sonnentage.
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