Nun ist es also soweit. Nach dem sechsten Spieltag in der 1. Fußball-Bundesliga hat es den ersten Trainer erwischt. Michael Oenning musste heute seinen Spind beim Hamburger Sportverein räumen, wurde vom Bundesliga-Dino freigestellt. Das Training leitet ab sofort Rodolfo Esteban Cardoso, den sie einst in seiner Zeit beim SC Freiburg verehrten und für sein Zauberfüßchen lobten. Zaubern, ja das muss der Argentinier und das möglichst schnell. Nur einen Punkt aus sechs Partien holte der HSV, erst gestern sagte der neue Sportchef Frank Arnesen auf Sport 1 folgendes: "Michael Oenning wird am Freitag in Stuttgart auf der Bank sitzen." Aha, auf welcher denn? Auf einer Bank in der Wilhelma vielleicht, direkt vor dem Affengehege, oder wie? Affig war auch das, was die Schalker Fans gegen ihren Ex-Liebling Manuel Neuer aufführten. Eine fingierte Todesanzeige auf einem Spruchband war da nur die Spitze des geschmacklosen Eisbergs. Und das, nachdem sich Ex-Nationaltorwart Robert Enke das Leben nahm und alle - auch DFB-Präsident Theo Zwanziger - an die Vernunft und Demut der Anhängerschaft appellierten. Hm, mit mäßigem Erfolg, wie spätestens diese Aktionen beweisen. Der Profifußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft. So kann man es an den Aussagen von Arnesen sehen, der Oenning erst den Rücken stärkte, um ihm dann - keine 24 Stunden später - den Dolch in den Rücken zu stoßen. Achja, Lothar Matthäus wäre seit heute zu haben, aber nicht als Lebensgefährte. Nein als Trainer, schließlich träumt "Loddar" von einem Engagement bei einem Erstligisten. Und der HSV? Der träumt von den guten alten Zeiten, sollte aber endlich aufwachen. Genau wie Matthäus.
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